Nachruf

Opernsänger Erich Syri gestorben

Er war ein Repräsentant der großen Zeit der Mannheimer Oper: Im Alter von 84 Jahren ist der Sänger Erich Syri, der 30 Jahre dem Ensemble des Nationaltheaters angehörte, gestorben

Von 
Thomas Groß
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Seine letzten Lebensjahre waren von schwerer Krankheit geprägt. Nach drei Jahren Leiden sei der ehemalige Nationaltheater-Sänger Erich Syri (Bild), der in Viernheim lebte, friedlich eingeschlafen, so teilte sein Sohn Alexander unserer Redaktion mit. Das langjährige Mannheimer Ensemble-Mitglied wurde 84 Jahre alt. Erich Syris Name ist mit der großen Zeit der Mannheimer Oper verbunden. Ans Haus verpflichtet hatte ihn der legendäre Generalmusikdirektor Horst Stein im Jahr 1969.

Das Nationaltheater, wo auch seine im Mezzosopran- und Altfach singende Ehefrau Aurelia Schwenninger engagiert war, blieb für den Bass-Sänger künstlerische Heimat über drei Jahrzehnte. Syri war 32 Jahre alt, als er in Mannheim anfing, und war zuvor schon in Linz, Saarbrücken und Freiburg engagiert gewesen.

Der Sänger, geboren im Dezember 1937, wuchs in Koblenz auf und studierte Gesang an der Kölner Musikhochschule. In Mannheim galt auch für ihn, was für das damalige Musiktheater der Stadt selbstverständlich war: Er hatte in zahlreichen Partien zu bestehen, denn das Repertoire war von beeindruckender Breite. Außer in anspruchsvollen Wagner-Partien sang er beispielsweise Titelrollen in Opern Telemanns („Pimpione“) und Donizettis („Viva la Mamma“), überzeugte aber auch im komischen Fach, in Operetten sowie Musicals. Mit seiner Frau stand er oft gemeinsam auf der Bühne, so in der „Jungfrau von Orléans“ von Peter Tschaikowski, in der sie die Titelpartie sang und er in der Rolle des Kardinals zu erleben war.

Geehrt auch vom Land

Mit Syris Tod geht ein vielseitiges Künstlerleben zu Ende. Dessen zeitlicher Horizont umfasste auch die Gegenwart. Syri sang nicht zuletzt auch in Uraufführungen. So war er in der Titelrolle von Helmut Eders „Der Kardinal“ zu erleben oder auch als Wirt in Giselher Klebes „Der jüngste Tag“. Großen Erfolg hatte Syri nicht zuletzt als Mitautor und Darsteller in Eberhard Streuls vielgespieltem und lange sehr beliebtem Einpersonenstück „Die Sternstunde des Josef Bieder“. Das Engagement des Sängers rundeten zahlreiche Auftritte als Konzert und Oratoriensänger.

Gewürdigt wurde das dann auch vom Land Baden-Württemberg. Ministerpräsident Lothar Späth verlieh dem beliebten Sänger und Darsteller im Jahr 1989 in Anerkennung seines Engagements den Ehrentitel Kammersänger.

Redaktion Kulturredakteur, zuständig für Literatur, Kunst und Film.

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