Mannheim. Egal ob Zimtschnecken, Acai-Bowls oder Dubai-Allerlei – wer durch die Mannheimer Innenstadt läuft, kommt nicht an trendigen Frühstück-Spots vorbei. Am Samstag wird die Mannheimer Fressgasse um ein weiteres Trend-Frühstück reicher: Im Quadrat P7, 5 eröffnen die Gründerinnen Stephanie Weiss und Sarah Dieterich „Dear Bagel“. Ein neuer Laden, der klassische amerikanische Bagels, süße Alternativen, Cookies, frische Säfte und Kaffeespezialitäten zu bieten hat.

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Insbesondere derzeit ist eine Gründung, vor allem im Gastronomie-Bereich, mit einigen Herausforderungen verbunden: „Viele haben uns vor der Gründung davon abgeraten, aber wir hatten eine Vision und wollten diese wahr werden lassen“, sagen die Gründerinnen. „Es ist auf jeden Fall eine Reise mit vielen Ängsten und Hoffnungen. Gerade im Gastro-Bereich ist eine Neueröffnung sehr schwer.“
Vision vom eigenen Laden schon während dem Studium
Die Vision vom eigenen Laden teilen die beiden schon lange. Die Gründerinnen haben sich 2021 während der Arbeit bei SAP als Werkstudentinnen kennengelernt: „Wir wurden schnell Freundinnen und hatten beide den Traum, in die Selbstständigkeit zu gehen.“
"Dear Bagel" in Mannheim
- Stephanie Weiss und Sarah Dieterich sind beide 27 Jahre alt und haben Betriebswirtschaftslehre studiert. Während ihres Studiums haben sie als Werkstudierende bei SAP gearbeitet.
- Während ihrer Gründung wurden sie durch das Gründerinstitut Heidelberg, Next Mannheim und das SheDoes-Gründerinnennetzwerk unterstützt.
- Am 30.11.2024 eröffnet „Dear Bagel“ in P7, 5 ab 13 Uhr.
- Die Öffnungszeiten ab 2. Dezember sind Montag bis Samstag von 8 bis 18 Uhr.
Obwohl die beiden Betriebswirtschaftslehre studiert haben, hat jede ihre Stärken. „Ich bin eher die Kreative von uns beiden“, erzählt Sarah Dieterich. Stephanie Weiss übernimmt eher administrative Aufgaben. Der Entschluss einen Bagel-Store zu eröffnen, lag für beide nah. Vor allem Dieterich hat schon immer davon geträumt, ein Café zu eröffnen. Auch Weiss war direkt begeistert von der Idee. In Deutschland gibt es zwar schon Bagel-Läden, allerdings werden diese meist vorbereitet und nicht frisch belegt, wie man es beispielsweise aus New York kennt, so die Gründerinnen.
Nach einem Jahr Freundschaft haben sie sich dann dazu entschlossen, das Projekt zu konkretisieren. Da Stephanie Weiss zu dieser Zeit noch in München gelebt hat, haben sich beide ein Mal pro Woche für einen Videocall verabredet und über ihre Vision gesprochen. Anfang 2024 konnten Beide dann starten. Dafür ist Weiss nach Heidelberg gezogen.
Mit „Dear Bagel“ betreten die beiden allerdings komplettes Neuland. Sowohl Sarah Dieterich als auch Stephanie Weiss haben keinen Gastro-Hintergrund, sondern BWL studiert. „Natürlich haben wir den Aufbau eines Unternehmens in der Theorie bereits im Studium gelernt, das Ganze in die Praxis umzusetzen, ist aber komplett anders“, berichtet Dieterich.
Kontakte sind besonders wichtig. „Wir waren oft auf Netzwerktreffen und dadurch, dass ich an der SRH studiert habe, haben wir auch viel Unterstützung vom Gründerinstitut in Heidelberg bekommen“, sagt Sarah Dieterich. Aber auch in Mannheim konnten sie auf tatkräftige Start-up-Unterstützung bauen, wie „Next Mannheim“ und dem „SheDoes“-Gründerinnennetzwerk. „Mittlerweile haben wir eigentlich für jedes Problem, eine Person, an die wir uns wenden können“, sagt Dieterich.
Die Preise bei "Dear Bagel"
Das Sortiment von "Dear Bagel" reicht von klassischen Bagels, "Special Bagels" über süße Bagels bis hin zu frischen Säften und Kaffeespezialitäten.
- Die Preise für "Classic Bagels" reichen von 5,90 Euro bis zu 11,90 Euro
- Die Preise für "Special Bagels" reichen von 10,90 Euro bis zu 12,90 Euro
- Die Preise für die "Sweet Bagels" reichen von 5,90 Euro bis zu 8,90 Euro
- Für Säfte bezahlt man bei "Dear Bagel" 5,90 Euro
- Und Kaffeespezialitäten liegen zwischen 2,50 Euro bis 5,10 Euro
Indem sie sich bei ihren Waren auf regionale Partner konzentrieren, können sie aber auch Unterstützung zurückgeben, die sie selbst erhalten haben. Insbesondere an weibliche Gründer: „Als Frau wird man oft in Gesprächen nicht so ernst genommen. Da kommen auf einmal Aspekte auf den Tisch, die sonst kein Thema sind. Wir wurden beispielsweise oft gefragt, wie wir das denn machen wollen, wenn wir beide Kinder haben und ob wir das im Gesellschaftervertrag schon berücksichtigt haben“, berichtet Weiss.
Die Location in P7, 5 war für die beiden ein echter Glücksgriff. Dass die Quadratestadt offen für Trends ist, hat die Gründerinnen von Mannheim überzeugt. Und in der Fressgasse können sie vorrangig auf Laufkundschaft zählen.
Ein Produkt – vielfältige Geschmacksrichtungen
Und was kommt bei „Dear Bagel“ auf den Tisch? „Wir konzentrieren uns auf ein Produkt, das man vielfältig gestalten kann. So wird das Ganze besser skalierbar, bleibt aber individuell“, so Dieterich. Regionalität und Frische sollen jedoch nicht auf der Strecke bleiben. So werden die Bagels immer frisch bei jeder Bestellung zubereitet. Viele der angebotenen Speisen und Getränke werden von regionalen Händlern wie der Patisserie „Cor“ aus Mannheim und der Rösterei „Simon & Bearns“ aus Heidelberg bezogen.
Auch bei den Prozessen versuchen die Gründerinnen nachhaltig zu denken, so sind innerhalb des Teams die Prozesse komplett digitalisiert. „So können die Mitarbeitenden untereinander einfach ihre Schichten tauschen“, erklärt Dieterich.
Momentan arbeiten neben den Gründerinnen noch vier Werkstudierende und zwei Aushilfen bei „Dear Bagel“. Die Gründerinnen wollen aber vor allem in den Anfangsmonaten hinter der Theke stehen. „Wenn alle Prozesse dann bestmöglich angepasst sind, ist aber eine von uns trotzdem immer hier“, so Weiss.
Dieterich und Weiss versuchen, sich trotz des Standorts breit aufzustellen. Sie bieten auch Catering sowie die Möglichkeit der Lieferung bei „Dear Bagel“ an. „So können wir flexibler sein. Wenn wir merken, dass die Laufkundschaft nicht so gut funktioniert wie gedacht, konzentrieren wir uns mehr auf das Catering. So werden die Risiken besser verteilt“, berichtet Dieterich.
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