Mannheim. Mit nur drei Zutaten will ein junges Berliner Unternehmen am Mannheimer Hauptbahnhof Gäste überzeugen: Wasser, Salz und frisch geflockte Haferkörner. Aus mehr besteht das Porridge bei Haferkater nicht. Die Kette hat jetzt einen Laden im Untergeschoss des Mannheimer Hauptbahnhofs eröffnet.
Haferkater im Hauptbahnhof in Mannheim: Porridge für knapp fünf Euro
Porridge ganz ohne Toppings wären dann aber doch zu langweilig. So gibt es dort süße Varianten mit Obst, Nüssen oder herzhaft mit Ziegenkäse. Das Angebot sieht ein bisschen aus wie das eines Trendcafés. Warum entscheidet sich das Unternehmen also für den Standort am Hauptbahnhof neben Fastfood-Ketten und klassischen Backshops? „Mit der Lage an Verkehrsknotenpunkten wollen wir Reisenden, Pendlern und Menschen, die täglich am Bahnhof sind, ein gesundes, sättigendes Frühstück bieten“, sagt eine Sprecherin von Haferkater auf Anfrage.
Auch die Einrichtung ist dementsprechend gestaltet. Der Laden bietet neben der holzverkleideten Theke eine Sitzecke. An mehreren Tischen kann man hier auf Stühlen oder Bänken Platz nehmen. Die Pflanzen, die von der Decke hängen, so wie die Kissen auf den Holzbänken laden zum Verweilen ein. Weil der Laden im Untergeschoss liegt und man dort kein Tageslicht sieht, vergisst man trotzdem nicht, dass man sich an einem Bahnhof aufhält.
Was Haferkater allerdings auszeichnet, ist, wie der Name schon verraten könnte, Haferflocken. Das Getreide wird in allen Läden des Franchise jeden Morgen frisch geflockt, anschließend geröstet und am Ende mit Wasser und Salz zu Porridge gekocht. Die acht Porridge Angebote beginnen preislich ab 4,95 Euro und haben dabei immer den Anspruch möglichst frisch und gesund zu sein. Generell erkennt das Unternehmen mehr und mehr den Trend zu gesünderem Fastfood. Auch der Bedarf an „schneller, unkomplizierterer und abwechslungsreicher Ernährung“ soll laut Pressesprecherin des Unternehmens gedeckt werden.
Neben Porridge gibt es bei Haferkater in Mannheim Wraps und Salate
So dauert die Zubereitung des Porridges weniger als eine Minute. Perfekt für all diejenigen, die es eilig haben. Neben Porridge als Frühstück, gibt es auch noch Wraps, Stullen und Salate. Die bunten Speisen werden in der Theke neben Kuchen und Getränken präsentiert.
So hat es der Autorin geschmeckt
Neben einem Cappuchino mit Hafermilch probiere ich ein Porridige Menü. Ich habe mich für den „Powerkater“ entschieden, der in Mannheim mit am meisten verkauft wird. Die Kombination aus dem weichgekochten Hafer mit knackigem Obst wie Apfel, sowie weiteren Toppings, unter anderem Banane, Zimt und Erdnussmus, hat mir wirklich gut geschmeckt.
Doch noch besser war der mir wärmstens empfohlene Karottenkuchen. Der war schön saftig, mit Nüssen auch ein wenig crunchy und nicht zu süß, was man sonst bei Kuchen von FastFood-Ketten erwarten könnte. Man merkt bei Haferkater eindeutig, dass man aus wenigen Leckeres schaffen kann.
Dazu bietet Haferkater noch Haferreis-Bowls. Hierfür werden Haferkörner als Ganzes gekocht und erinnern somit an Reis. Die Bowl kostet dann knappe 10 Euro. Das Angebot bei Haferkater ist ausschließlich vegetarisch und der Großteil der Speisekarte ist vegan. Auch pflanzliche Milch im Kaffee kostet keinen Aufpreis.
Das Berliner Unternehmen entschied sich nach Angaben der Sprecherin für Hafer als Grundstein für die Läden, weil er gesundheitliche Vorteile besitze: Hafer ist demnach reich an Mineralien und Nährstoffen, wie zum Beispiel Eisen und Vitamin B1. Gleichzeitig besitzt Hafer Proteine und Ballaststoffe und dabei weniger Kohlenhydrate als beispielsweise Reis. Grob gesagt: Hafer macht länger satt als das übliche Fastfood, das man sonst so von Bahnhöfen kennt. In Zukunft möchte das Unternehmen expandieren, acht bis zehn neue Filialen jährlich sind das Ziel.
Und wie lautet unser Fazit? Alles in allem eine gute Idee, auch wenn man deutlich günstiger wegkommt, wenn man sich das Porridge zu Hause selbst zubereitet. Mit nur drei Grundzutaten bietet Haferkater in Mannheim To Go oder zum Hinsetzen aber einen neuen kreativen Ansatz für Bahnhofsessen.
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