Garten

Mit Wasserpflanzen kann der Teich aufblühen

Von 
Daniela Hoffmann
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Ilona Harster bei den Pflanzen für die Sumpfzone. © Daniela Hoffmann

Es gibt Ideen, die man sofort wieder verwerfen würde, wenn man wüsste, wie sie sich entwickeln. So etwa unsere Idee, den Gartenteich zu erneuern. Der alte Teich aus Folie hatte wohl gleich mehrere undichte Stellen bekommen und deutlich an Wasser verloren. Der neue sollte stabiler sein. Deshalb entschieden wir uns für ein Hartschalenmodell. Und damit die künftigen Fische auf jeden Fall gut überwintern, gleich für eines mit einer Tiefe von etwas über einem Meter.

Gestaunt haben wir allerdings nicht schlecht, als der Koloss geliefert wurde. Noch mehr, als wir begonnen haben, das Loch für den Teich zu buddeln und lauter alte Ziegeln, Back- und Sandsteine im Untergrund zum Vorschein kamen. Da können 1,20 Meter ungeahnt tief sein. . .

Doch lasst uns diesen unschönen Teil der Geschichte einfach überspringen. Einige Tage und etliche Schwielen an den Händen später jedenfalls befindet sich die Hartschale nun im Boden und ist mit Sand eingeschwemmt.

Jetzt kann’s endlich an die Gestaltung gehen. Auf der Suche nach Wasserpflanzen schauen wir uns bei Ilona Harster in ihrem Speyerer Fachmarkt für Teichbau um. „Die Pflanzen übernehmen wichtige Funktionen im Teich, helfen vor allem, das Wasser zu klären“, erläutert sie uns.

Da sind zunächst die Unterwasserpflanzen. Diese produzieren nicht nur Sauerstoff, sondern konkurrieren auch mit den einzelligen Algen um Nährstoffe und halten sie somit in Schach. Außerdem dienen sie den Fischen als Platz zum Ablaichen.

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Weil wir einen naturnahen, unkomplizierten Teich haben wollen, suchen wir nach relativ anspruchslosen Unterwasserpflanzen, die auch gut überwintern können. Wichtig ist – wie bei Gartenpflanzen auch – den Standort zu beachten. Unser Teich beispielsweise liegt im Sommer vom frühen Morgen bis zum Nachmittag in der Sonne. Ilona Harster empfiehlt uns daher Tausendblatt, Armleuchteralgen oder Unterwassergras. „Jeweils drei solcher Pflanzen werden pro Quadratmeter in den neuen Teich gesetzt, wenn das Wasser eingelassen wird“, erklärt die Expertin.

Für die Flachwasserzone mit einer Wassertiefe von 20 bis 50 Zentimetern eignen sich Tannenwedel, Froschlöffel oder Schwanenblume. Alle drei können in Pflanzkörben in den Teich gesetzt werden. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ein Abstand von etwa einem halben Meter bestehen, damit sie nicht allzu schnell ineinander wuchern.

„Das gilt auch für die Exemplare, die in der Sumpfzone wachsen“, betont Ilona Harster. Bei diesen Pflanzen für eine Wassertiefe von null bis zu 20 Zentimetern, fällt die Auswahl besonders schwer. Denn eine blüht schöner als die andere – etwa die blaue Wasseriris, das Wasservergissmeinnicht oder die Sumpfdotterblume mit ihren gelben Blüten. Daneben könnte Schachtelhalm stehen. Und die Krönung wäre natürlich eine Seerose in der Mitte.

„Die schattet mit ihren großen Schwimmblättern nicht nur das Wasser im Teich ab, sondern bietet den Fischen auch die Möglichkeit, sich zu verstecken“, meint Ilona Harster.

Apropos Fische: Die Kinder machen schon ganz große Augen. Auch hier sollen es heimische sein und schön aussehen sollen die Tiere natürlich auch. Goldbitterlinge und die silbrig schimmernden Elritzen gefallen unserem Nachwuchs besonders gut. „Beides sind allerdings Schwarmfische“, klärt uns die Fachfrau auf. Wenn das nicht gleich die nächste gute Idee ist. . .

Die Autorin

Daniela Hoffmann ist seit 2001 Redakteurin beim „Mannheimer Morgen“ und lebt in der Pfalz auf einem ehemaligen Winzerhof. Dort ist Gärtnern zu ihrem Hobby geworden. Von Pflanz-Experimenten und Begegnungen mit Gärtnern, Floristen, Landwirten und Naturschützern erzählt sie in ihrer Kolumne.

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