Mannheim. Übrigens ist es immer wieder beeindruckend, wie unverwüstlich die Waldhof-Mitglieder sind. Obwohl es am Montagabend deutlich nach 22 Uhr war und die Versammlung schon mehr als zweieinhalb Stunden dauerte, wurde auch der letzte Tagesordnungspunkt mit großer Leidenschaft begangen: das Singen des Vereinslieds. Man habe Zettel mit dem Text ausgelegt, so Sitzungsleiter Tobias Schmidt. Er ist Staatsanwalt in Heidelberg, doch seine stets um Harmonie bemühte Moderation wirkte wie eine Bewerbung für den diplomatischen Dienst.
Blöd nur: Auf den Zetteln stand jenes Lied, das bei Heimspielen angestimmt wird: „Blau und Schwarz, Hand in Hand, Arm in Arm durch unser Land.“ Ein lieber Freund, der Armin heißt, kann sich da jedes Mal namentlich besungen fühlen. Das Vereinslied ist viel älter. Darin heißt es: „Ein dreimal Hoch dem Lederball, denn Blau-Schwarz-Blau gewinnt ja überall.“ Letzteres stimmt leider gar nicht mehr, es bleibt aber ein schönes Lied (eine Version vom Männerquartett Bergstraße findet sich online unter is.gd/CXuHwG). Es wurde nun wieder sehr souverän vorgetragen, niemand ließ sich von den falschen Zetteln beirren. Auch am Mikrofon äußerten die Mitglieder andere Texte als von den Bossen vorgegeben. Wobei, subjektiver Eindruck, Präsident Bernd Beetz am Ende sogar fast soweit war, in die „Kompp muss weg“-Sprechchöre einzustimmen. Und der Refrain des Vereinslieds ist aktueller denn je: „Haltet euren Club in Ehren, dass er blühet fort!“
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Glosse "Übrigens" Waldhof-Mitglieder stimmen trotz falscher Textvorgaben das richtige Lied an
Singen ist nicht die Stärke von Steffen Mack, das macht er daher nur im Stadion. Jetzt hat ihm aber schweigend sehr gefallen, was die Mitglieder des SV Waldhof am Sitzungsende anstimmten