So war das Konzert bei Musik im Park 2025

Superstar Sean Paul beamt Jamaika nach Schwetzingen

Es war einer dieser Abende, an denen die Hitze im Kopf bleibt: Dancehall-Superstar Sean Paul (52) verwandelte den Schlossgarten Schwetzingen in eine pulsierende Karibik-Insel.

Von 
Katja Bauroth
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Sean Paul begeistert am Freitag, 8. August 2025, bei Musik im Park im Schlossgarten Schwetzingen. © Cheesy

Schwetzingen. Es war nicht einfach ein Konzert bei Musik im Park 2025 in Schwetzingen, es war eine Mega-Sommersause mit Sean Paul als Partykönig! Die Luft flirrte am Freitag selbst nach 20 Uhr noch bei 32 Grad, als sich der Vollmond langsam wie ein leuchtender Ball über der Stadt schob. 6.000 Fans, vornehmlich der jüngeren Generation, wippten voller Leidenschaft und Freude zum satten Beat.

Die Bühne war umringt von einer bunten feierfreudigen Menge: Männer in lässigen Hawaihemden und Shirts in den Farben Jamaikas, Grün, Gelb und Schwarz, stimmten optisch auf den Star des Abends ein.

Die Stimmung ist von Minute eins erstklassig. © Cheesy

Frauen griffen den Insel-Spirit Jamaikas auf und trugen hibiskusblütenförmige Haarklammern, die an die karibische Rosselle erinnerten, trugen leichte Kleider und kurze Röcke zu Bandeaus, hier und da flatterten Pareos um die Hüften, als wären sie direkt vom Beach gekommen. Kurzum: Es passte einfach alles zum Anlass.

DJ-Duo groovt Publikum für Sean Paul in Schwetzingen ein

Ein DJ-Duo groovte das Publikum ein und schraubte die Spannung so hoch, dass kein Augenblick länger erträglich gewesen wäre. Immer wieder fragten die MCs: „Seid ihr bereit für Sean Paul?“ Und das bejahende Grölen passte sich mehr und mehr dem mitreißenden Sound an.

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Bäm! Sean Paul springt ins Scheinwerferlicht und die Stimmung explodiert. Alle sind „Get Busy“ und der Jamaikaner lässt keinen Zweifel aufkommen, warum er einer der einflussreichsten Dancehall-Künstler weltweit ist. Sein charakteristischer Stil – die Verbindung von Reggae-Grooves, knackigen Rhythmen und urbanen Beats – hat die Tanzmusik nachhaltig beeinflusst und geprägt.

Sean Paul in seinem Element: tanzend, singend, mitreißend. © Cheesy

Mit jedem Song pushte er diese DNA weiter: Hits wie „We Be Burnin‘“, „Like Glue“ und Partyknaller wie „Got 2 Luv U“ ließen den Schlossgarten beben. Seine internationalen Co-Produktionen, die er mit Sia („Cheap Thrills“), Beyoncé („Baby Boy“), Clean Bandit („Rockabye“), Sasha („I‘m Still In Love With You“) und Enrique Iglesias („Bailando“) aufnahm, konnte gefühlt jeder im Schlossgarten Schwetzingen mitsingen. Immer wieder forderte der Künstler zum Mitmachen auf: „Hands up“ – und die Arme schwangen im Takt.

Sexy Moves und karibisches Lebensgefühl mit Sean Paul in Schwetzingen

Nicht nur musikalisch, sondern auch optisch sorgte Sean Paul für Furore – ganz wie in seinem neuen Song „Ginger“: Immer wieder präsentierte er lässige Dancemoves, hopste ausdauernd über die Bühne, ließ die Hüften kreisen „spicy like a ginger“ (scharf wie ein Ingwer) und animierte vor allem die „Sexy Ladies“ zum Mitmachen, die auffallend zahlreich vertreten waren.

Sean Paul selbst, sein Co-Rapper und seine grandiosen Tänzerinnen, die erotisch und temperamentvoll den Rhythmus mit ihren leicht bekleideten Körpern transportierten – das war pure karibische Leidenschaft und Lebensfreude. Und Hüftkreisen war definitiv die harmloseste Einlage, die vom Publikum gefeiert wurde.

Die Tänzerinnen bringen mit Sean Paul die Bühne zum Beben. © Cheesy

Als die Show ihrem Höhepunkt entgegen ging, lag ein unverkennbarer, süßlicher Duft in der Luft. Die DJs hatten eingangs versprochen, „Jamaika nach Schwetzingen zu holen“. Das gelang nicht nur musikalisch. Der „Grasdunst“ schwebte wie ein unsichtbarer Schleier über Teilen der Menge. Manche Augen wirkten glasig vor Glück, während sich Körper wie in einem tranceartigen Wellenmuster bewegten. Diese Nacht hatte eben ihren eigenen Rausch, und nicht nur durch Musik.

Finale im Luftschlagenregen bei Sean Paul in Schwetzingen

Nach eineinhalb Stunden Power, mehreren T-Shirt-Wechseln, feuchten Handtüchern (die er lässig ins Publikum warf), war die Partytemperatur am Anschlag – und mit „Temperature“ regnete es gelb-grüne Luftschlangen über der wippenden und jubelnden Masse. Sean Paul verschwand kurz – das Publikum tobte, tanzte und sang zu den DJ-Beats.

Zur Person und zum Konzert



  • Sean Paul (52) wurde als Sean Paul Ryan Francis Henriques in Kingston, Jamaika geboren. 1996 gelang ihm mit „Baby Girl (Don‘t Cry)“ der Durchbruch in Jamaika. Mit den Alben „Stage One“ und „Dutty Rock“ feierte er internationale Erfolge, letztere verkaufte sich über sechs Millionen Mal und blieb 54 Wochen in den deutschen Charts.
  • Von 2002 bis 2010 hatte er zahlreiche Top-Ten-Hits weltweit und kollaborierte zum Beispiel mit Beyoncé, Rihanna und Carlos Santana. 2019 ehrte Jamaika ihn mit dem „Order of Distinction“. Sean Paul hat mit seinem einzigartigen Stil maßgeblich die Entwicklung des Dancehall geprägt, indem er traditionelle jamaikanische Rhythmen mit urbanen Hip-Hop- und Pop-Elementen verschmolz. In vielen Pop- und Urbanproduktionen ist dieser Einfluss heute zu spüren.
  • Bei Musik im Park in Schwetzingen heizte der deutsche Künstler Loracio (Foto) für ihn ein, der aus Schwetzingen stammt , dort aufgewachsen ist und zur Schule ging. Der Wahl-Hamburger gilt als erster deutscher Artist, der Reggaeton mit einem einzigartigen Spanisch-Deutsch-Mix verbindet. Zu seinen Top-Songs gehören: „Flow Miami“, „Perra“ und „Roundz“. In Schwetzingen feierte ihn das Publikum, und er freute sich über viele Freunde, die gekommen waren. kaba

Mit der deutschen Flagge über den Schultern kehrte der Jamaikaner für die Zugabe zurück: „Break It Off“ (Co-Produktion mit Rihanna) sollte sein letzter Song an diesem Abend seiner „Bring It“-Tour werden, zu dem selbst Mitglieder seiner Crew auf die Bühne kamen und tanzten.

Sean Paul in Schwetzingen - und keiner möchte aufhören, zu feiern

Ans Aufhören wollte die Konzertbesucher jedoch nicht denken. Die Feier dauerte an, die Menschen blieben und bewegten sich zur Musik der Turntable-Magier, während die Instrumente der Band abgebaut wurden. Zahlreiche Partygänger zogen dann weiter in den Basement-Club in Schwetzingen, der seinen Abend dem Dancehall widmete.

Schwetzingen hat sich für eine Nacht in eine karibische Insel verwandelt – und Sean Paul war ihr König!

Auf dem riesigen Screen wurden auch Videosequenzen eingespielt. © Cheesy
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Katja Bauroth
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Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

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