Wien. Der Titel ist Programm: Mit „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ geht Gareth Edwards mit der erfolgreichen Michael Crichton/Steven Spielberg-Dinosaurier-Mär in die siebente Runde. „Jurassic Park“ bzw. „Jurassic World“ ohne Ende. Leinwand-Magier Steven Spielberg hat das höchst erfolgreiche Franchise 1993 ins Leben gerufen. Eine gute Nase bewiesen, den Verleih Universal Pictures bereits 1990 überzeugt, sich die Rechte an Michael Crichtons zu Grunde liegendem Roman „DinoPark“ zu sichern, noch ehe dieser erschienen war. Der Beginn der weltweiten Dino-Manie.
Sechs Filme sind bislang in die Kinos gekommen, inszeniert von Spielberg, Joe Johnston, Colin Trevorrow und J.A. Bayona. Darüber hinaus wurden zwei Kurzfilme realisiert und Netflix legte eine Serie vor, die es auf fünf Staffeln brachte. Nun folgt der siebente Leinwandstreich, trefflich „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ genannt. Diesmal von Gareth Edwards, konkret vorbelastet dank „Godzilla“ oder „Star Wars: Rogue One“, inszeniert.
Eine Auszeit habe er sich nach dem postapokalyptischen Thriller „The Creator“ (2023) nehmen wollen, in Ruhe einen neuen Stoff entwickeln. Als er dann aber das Angebot für „Rebirth“- so der Original-Untertitel – erhielt, habe er nicht ablehnen können. Herr Spielberg zeichnet als ausführender Produzent. Entsprechend ist man innerhalb der Erfolgsformel geblieben, hat sich der bekannten Versatzstücke der Reihe bedient und diese variiert.
Die Hauptdarstellerin
Scarlett Ingrid Johansson begann als Dreijährige, sich für die Schauspielerei zu interessieren. Sie belegte Kurse an Lee Strasbergs Schauspielschule und gab achtjährig neben Ethan Hawke in „Sophistry“ ihr Bühnendebüt . Zwei Jahre später war sie in der Komödie „North“ erstmals im Kino zu sehen. Zum Star avancierte sie in Sofia Coppolas „Lost in Translation“ .
Johansson, Mutter zweier Kinder , war mit Ryan Reynolds und Romain Dauriac verheiratet. 2020 ehelichte sie dann Colin Jost . geh
Da sind zunächst einmal die Urwesen, darunter der imposante T-Rex, sowie einige neue Karnivoren, die zu Land, zu Wasser und in der Luft auf Frischfleischjagd gehen. Schauplatz ist eine dicht bewaldete Insel mit majestätischen Bergen, umgeben von bizarren Felsformationen. Eine ehemalige Forschungsstation gibt es hier – und da ein erstes Opfer zu beklagen. Fehlt nur noch die (Helden-)Crew, deren Aufgabe es ist, drei Dinosauriereier sicherzustellen. Die darin befindliche DNA soll ihrem Auftragsgeber darüber Aufschluss geben, wie Krankheiten besiegt und Millionen Menschenleben gerettet werden können.
Herz, Hirn und Muskeln gerecht verteilt
Wie gesagt: nichts Neues. Bis auf das ausgewechselte, für die riskante Mission verpflichtete Personal. Mit Scarlett Johansson, kampferprobte „Schwarze Witwe“ der „Avengers“-Truppe, als Star und Kassenmagnet. Zora Bennett heißt sie. Ihr zur Seite stehen unter anderem „Bridgerton“-Lord Jonathan Bailey als Wissenschaftler Dr. Henry Loomis und der zweifache Oscar-Preisträger Mahershala Ali („Moonlight“) als Duncan Kincaid, seines Zeichens gleichermaßen sympathischer wie athletischer Kapitän des Schiffs, mit der das Eiland angelaufen wird.
Herz, Hirn und Muskeln gerecht verteilt, politisch korrekt sind unterschiedliche Ethnien vertreten. Mit einer bildhübschen, trendig gewandeten Amazone, die das Sagen hat. Die einst wie Angelina Jolie in den „Tomb Raider“-Modus schaltet und als Kampfmaschine mehr als nur ihren Mann, Pardon, ihre Frau, steht. Der Schlüsselsatz des mit Alexandre Desplats Donnerscore untermalten Films, vom Herrn Doktor geäußert, lautet „Survival is a long shot“, also „Überleben ist Glückssache“, „das ist doch unsere Spezialität“ kontert Zora. Derweil Duncan mit breitem Grinsen und gut gelaunt für die Galgenhumor-Sprüche zuständig ist.
Auf die Figuren des 2008 verstorbenen Bestseller-Autors Crichton greift das schnörkellose, auf Überraschungen verzichtende Drehbuch des einschlägig erfahrenen David Koepp („Mission: Impossible“, „Krieg der Welten“ etc.) zurück, die farbkräftige Bildgestaltung hat John Mathieson („Gladiator“) übernommen. Epischer Action-Overkill ist – wie nicht anders zu erwarten – angesagt. Noch mehr, noch größere, noch blutrünstigere Urviecher. Turbo-Tempo, Trubel, herausragende CGI-Effekte und Spektakel nonstop.
Gedreht wurde in Thailand, auf Malta, in London und New York
Einen süßen Baby-Saurier gilt es, in den umgeschnallten Rucksack gesteckt, zu retten, erwähnte Eier aus einem hoch oben in einer Höhle verstecktem Nest zu stehlen, was eine waghalsige Kletterpartie unter Flugsaurierattacke bedingt. Sensationelle Verfolgungsjagden, gerne auf und unter azurblauem Wasser, mal im Schlauch-, mal im Schnellboot, sind geboten. Gewohnt pittoresk sind die (Bilderbuch-)Locations, gedreht wurde in der „James Bond“-bewährten thailändischen Inselwelt, auf Malta, in London und New York, wo der Besuch im berühmten Museum of Natural History mit seinem Saurierskelett nicht fehlt.
Zwei Stunden, 14 Minuten wohlig-schauriges Déjà-vu, alle (Fan-)Vorgaben werden perfekt erfüllt. Das „Prinzip Spielberg“, begonnen mit seinem „Der weiße Hai“, kommt zum Tragen. Bleibt abzuwarten, ob die Besucher sich erneut in Scharen locken lassen.
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