Der Triumph von Rafael Nadal bei den Australian Open ist ein Sportmärchen der besten Sorte. Noch vor sechs Wochen wusste der verletzungsgeplagte Spanier nicht, ob er überhaupt noch einmal auf die große Tennis-Bühne wird zurückkehren können – und nun hat sich der 35-Jährige mit einem famosen Kraftakt den Grand-Slam-Rekord, den sich eigentlich sein großer Rivale Novak Djokovic vor dem Turnier auf die Fahne geschrieben hatte, gesichert. Das ist eine unglaubliche Willensleistung. Und gut für den Sport.
Das beliebte Turnier in Melbourne ist dank Nadal, der in der Causa Djokovic klare Position bezogen hatte, und Damen-Siegerin Ashleigh Barty trotz der unsäglichen Einreise-Posse um den Impf-Verweigerer aus Serbien zum Abschluss doch noch zum „Happy Slam“ geworden.
Auch wenn Nadals atemberaubende Aufholjagd im Finale den Schlusspunkt setzte, steht Bartys Heim-Triumph dieser Großtat in nichts nach. Die 25-Jährige aus dem Bundesstaat Queensland beeindruckt nicht nur sportlich, sondern auch mit ihrer bescheidenden und bodenständigen Art. Der erste australische Erfolg in Melbourne seit 1978 macht sie nun zu einer nationalen Legende.
Doch auch Barty hat in ihrer Karriere wie Nadal Rückschläge meistern müssen. Vor acht Jahren war ihr als Teenager die Belastung im Tennis-Zirkus zu viel geworden, so dass sie zum Cricket wechselte. Bei Brisbane Heat spielte Barty eine Saison in der australischen Profi-Liga, ehe sie wieder auf den Court zurückfand. – zum Glück für den Tennis-Sport.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kommentar Australian Open in Melbourne: Famoser Kraftakt