Das ist meine „Eisenbahn“

Katja Bauroth plaudert über ihr Schienenmodell aus Kindheitstagen

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Katja Bauroth
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Mich faszinieren Modelleisenbahnanlagen. Zugegeben: Der Fachjargon ist eine echte Herausforderung für mich und ich staune immer, wenn sich Menschen über Spurweiten und Nennwerte austauschen, als seien es Schuhe und Handtaschen. Ich liebe Modelleisenbahnanlagen, weil sie einfach eine eigene Welt sind, die sich ihre Konstrukteure erschaffen und dort unbeschwerte Stunden verleben – wie eine Puppenstube, noch technisch ausgereifter. Diese vielen Details, die es dort zu entdecken gibt, regen meine Gedankenwelt an und nehmen mich allein beim Anschauen mit auf eine schöne Reise. Als in unserer Redaktion die Themenwoche zu 150 Jahre Rheintalbahn besprochen wurde, tauschten vor allem die Herren Kollegen ihre Kenntnisse und Erinnerungen aus. Es schien fast so, als wären Modelleisenbahnen nur ein reines Männerding. Mitnichten!

Immerhin hat mir meine Mama auch mal ein Schienenfahrzeug geschenkt. Ich muss etwa vier Jahre alt gewesen sein, da bekam ich diesen großen Karton. Schwarze Plastikschienen lagen darin, dazu zwei Waggons aus Blech samt Schaffner zum Rausnehmen und Aufziehschlüssel. „Trambino Straßenbahn 1 von MSW/Grip/DDR“ findet man dieses Spielzeug heute im Internet auf diversen Verkaufsportalen. An den Fenstern der grün lackierten Wagen sitzen aufgemalte Menschen – einer mit Zeitung, feine Damen mit Hut und ein Junge, der winkt. Ich bin stolz auf meine „Eisenbahn“.

Und weil jetzt gerade keiner der Kollegen guckt, schreibe ich an dieser Stelle einfach mal darüber – und zeig das kleine Schmuckstück aus Kindheitstagen auch. Ätsch.