Eine brandheiße Liebe war es noch nie, was die Stadt Hockenheim mit der Firma Delvanis verband. Nun lässt ein erneutes Großfeuer die Beziehung sogar frostig werden, betrachtet man den Wortlaut der Stellungnahme des Gemeinderats. Mit der Bemerkung, eine Schließung der Anlage dürfe nicht mehr ausgeschlossen werden, gehen die Fraktionen in ihrer Bewertung weiter als in den vergangenen Jahren.
Das ist verständlich, denn viel Freude haben die Hockenheimer an dem Unternehmen nicht – vielleicht abgesehen vom abstrakten Umstand, dass wir alle Konsumenten von Rohstoffen und Materialien sind, die nun mal irgendwo gefördert, produziert oder aufbereitet werden müssen. Zement, der mit der Heizenergie auch aus Delvanis-Abfällen hergestellt wird, wird auch in Bauprojekten in dieser Stadt benötigt.
Dennoch liegen die Fraktionen sicher nicht falsch mit ihrer Einschätzung, die Firma investiere gerade so viel, dass es für die Genehmigung reicht. Das hat schon der schleppende Prozess um die Einhausung der Anlage gezeigt. Und ein Dankesschreiben für ihren stundenlangen Hitzeeinsatz hat die Feuerwehr nicht nur dieses Mal nicht erhalten, bestätigt Kommandant Franz Sommer.
Mit Maßnahmen wie Überwachungskameras mindert die Firma die Gefahr eines erneuten Brands nicht. Da wäre eher ein freiwilliges Wegrücken der Abfalllagerung von der Einzäunung eine glaubwürdige Maßnahme. So weit, wie keine Zigarettenkippe geworfen werden kann. Doch es geht nicht nur ums Extrem Großbrand: Auch der Gestank muss reduziert werden.
Feuer kühlt Beziehung ab
Matthias Mühleisen findet, Delvanis muss mehr für die Sicherheit tun