Schwetzingen. Viele Wähler setzen Kreuze nicht mehr automatisch, der Wechsel zwischen den Parteien ist fast so selbstverständlich wie der von einer Automarke zur anderen.
Veränderungen allüberall, sie machen auch vor unseren Essgewohnheiten nicht halt. Spitzenköche in edleren Lokalen mit hochgeschraubten Ansprüchen an sich selbst und die Gäste merken das bereits schmerzlich. Meist können sie mit ihren durchkomponierten „Vielgang-Menüs“ trotz horrender Preise nur durch Sponsoren wie Industrielle oder Promis aus dem Showgeschäft überleben.
Sind die ihrer Liebhaberei aus finanziellen oder sonstigen Gründen überdrüssig, ist das Ende gleich sehr nah. Teile der Systemgastronomie sind das andere Extrem. Hier wird buchstäblich „von der Hand in den Mund“ gefuttert. Dazwischen hat sich eine lockere Essenslandschaft entwickelt, die vom allgegenwärtigen „Italiener“ über die Bistros und Kaffeehäuser - mit Frühstück bis zum Abend - bis zu der „Fusionsküche“ mit ihrem bunten Gerichte-Mix reichen. In alteingesessenen Gasthäusern weht durch junge Küchencrews ein frischer Wind. So wird in der Pfalz auch der traditionelle Saumagen öfter mal ganz anders zubereitet – erst zur Verwunderung und dann zur Begeisterung der Gäste.
Da kommt es schon mal vor, dass sich manch einer vorweg statt Salat, Suppe oder Winzersekt, erstmal eine Portion Schokoladeneis bestellt. Um danach mit wohliger Zufriedenheit auf die nächsten Taten der Küche zu warten.
Mit welcher Köstlichkeit solche Menüs dann wohl enden?
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Über Menüs verkehrt? Gert Häusler spricht über Ess-Gewohnheiten
Viele Wähler setzen Kreuze nicht mehr automatisch, der Wechsel zwischen den Parteien ist fast so selbstverständlich wie der von einer Automarke zur anderen.