Bundestrainer Gordon Herbert macht seinen neuen Job derzeit unter schwierigsten Bedingungen hervorragend. Aufgrund des engen Terminkalenders im europäischen Basketball musste der ehemalige Coach der Frankfurt Skyliners in den vergangenen Monaten bei Länderspiel-Aufgaben mit stets wechselnden Kadern agieren – mal mit den im Europapokal beschäftigten Nationalspielern, mal ohne sie. Taktischer Feinschliff ist da kaum möglich.
Und trotzdem liegen die DBB-Korbjäger in der WM-Qualifikation nach dem zweiten Sieg über Israel voll auf Kurs. Das tut gut – auch mit Blick auf die Heim-EM als absolutem Jahres-Höhepunkt.
Die Hoffnungen auf einen Höhenflug in Köln und Berlin sind groß. Auch weil diesmal fest mit NBA-Star Dennis Schröder gerechnet wird, der nach einer bisher eher durchwachsenen Saison in der Heimat besonders motiviert sein dürfte. Geben auch die anderen Nordamerika-Asse Daniel Theis, Maximilian Kleber und das Brüder-Duo Franz eine Zusage, stünde Herbert eine exzellente Mannschaft zur Verfügung.
Das Kräftemessen mit der europäischen Elite wird so oder so ein echter Härtetest. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es ohne die richtige Teamchemie nicht geht. Das blamable Abschneiden bei der WM in China 2019 mit allen Stars ist noch immer nicht vergessen, als Schröder und Co. auf dem Spielfeld nicht die richtige Wellenlänge fanden.
Der erfahrene Herbert braucht also nicht nur taktisch das richtige Händchen.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kommentar Große Hoffnungen
Jürgen Berger zur Situation der deutschen Basketballer