Marleys Ansichten Hähnchenfest für alle!

Der Malteser Shih-Tzu Marley verteidigt sein Recht auf Genuss und weiß genau, welche Knöpfe er bei seinem Herrchen drücken muss.

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Caroline Scholl
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Ketsch. Hallo ihr Zweibeiner, liebe Leser,

schon bevor mein Herrchen in die Wohnungstür geöffnet hat, stieg mir ein sehr verlockender Duft in die Nase. Als er schließlich in der Tür stand, rief er begeistert: „Marley, in Ketsch ist Hähnchenfest und da habe ich mir doch direkt ein leckeres halbes Grillhähnchen mitgenommen.“ Freudig packte er seine „Beute“ aus und ich platzierte mich mal erwartungsvoll direkt vor ihm.

Doch er schaute mich allerdings irgendwie zerknirscht an: „Oje, ich glaube, das ist zu gebraten und gut gewürzt. Da liegt jetzt wohl der Hase begraben, Marley, das Gewürz ist nichts für dich, davon kann ich dir nichts geben.“ Er setzte sich also an den Tisch und fing an, sein Hähnchen zu verspeisen.

Nach meinem Trockenfutter, was gewöhnlich bei mir um Futternapf landet, hat an diesem Tag „kein Hahn mehr gekräht“

Ich zog, ohne zu zögern, die nächste Karte aus meinem persönlichen Marley-Register und schaute ihn weiter direkt so vorwurfsvoll wie möglich an, natürlich ohne Schwanzwedeln, um die Szene noch dramatischer zu machen. Was soll das heißen? „Der Hase liegt begraben“ und deshalb gibt es nun kein Hühnchen für mich? – sowas kann er direkt mal vergessen.

Doch was soll ich sagen, meine „Beleidigter-Hund-Nummer“ zog. Noch bevor er sein gewürztes Hähnchen verspeist hatte, stand er am Herd und kochte mir ein Stück feinstes Hähnchenfilet, ganz ohne Gewürz und servierte es mir, genau wie ich es liebe, mit etwas Reis in meinem Silberschälchen. Perfekt, dachte ich, denn anscheinend weiß ich genau „wie der Hase läuft“, wenn mein Herrchen meint „da liegt der Hase begraben“ - hehe.

Mein Fazit: Wenn schon Hähnchenfest, dann bitte für alle, da muss ich mein Herrchen schon ins Zeug für mich legen. Zum Dank für unser dann doch gemeinsames Festmahl habe ich ihm später auf der Couch ein wenig mehr Platz gelassen als sonst und eines kann ich euch sagen: Nach meinem Trockenfutter, was gewöhnlich bei mir um Futternapf landet, hat an diesem Tag „kein Hahn mehr gekräht“.

Euer Marley

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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