Dass die Partei „Die Linke“ nun auch einen Ortsverband für Schwetzingen, Plankstadt und Oftersheim gründet, ist die folgerichtige Reaktion auf den Hype, den Heidi Reichinnek, Gregor Gysi und Co. vor der Bundestagswahl auslösen konnten. Nun gilt es, die Menschen, die sich für linke Themen begeistern können, an der Stange zu halten und in die Parteiarbeit einzubinden.
Besonders von einer klaren Abgrenzung zur Merz-geführten CDU als Regierungspartei kann „Die Linke“ profitieren – vorausgesetzt, sie schafft es, bis zur Landtagswahl 2026 Geschlossenheit zu demonstrieren und die Regierungsarbeit der Sozialdemokraten zu entzaubern. Denn die SPD muss sich auf Kompromisse mit der Union einlassen, weswegen sie ihre sozialen Themen nicht durchsetzen kann. Nun sollte sich „Die Linke“ andererseits aber nicht dazu verleiten lassen, den politischen Kampf nur auf der eigenen, der linken Seite zu führen.
Linke stehen sich selbst im Weg – das bewiesen die Parteien in der Vergangenheit zu genüge. Schon zahllose Male stahlen sich die politisch links ausgerichteten Parteien gegenseitig die Wähler weg, während sich andere ins Fäustchen lachten. Besonders ein Ehepaar steht für das ungeschriebene Gesetz der nie endenden Streitigkeiten von Linken wie kein anderes: Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht. Aber auch im Kommunalen wird immer wieder deutlich, dass bei linksorientierten Menschen das Parteiinteresse oft eher hinter den eigenen Zielen ansteht – als Beleg sollte hier die Nennung des Skandals in der SPD Rhein-Neckar, zwischen Nezaket Yildirim und Daniel Born, ausreichen.
Und gerade deswegen hoffe ich, dass es „Die Linke“ bei ihrer Ortsverbandsgründung schafft, sich nicht auf Nebenschaukämpfe einzulassen. Mit einer immer stärkeren AfD und einer CDU, die wieder konservativer regiert, braucht es eine linke Opposition, auch im Kommunalen – aber nicht, um sich bis ins Mark über die eigenen Positionen zu zanken, sondern um die Politik der anderen auf echte soziale Gerechtigkeit zu prüfen. Nun habt ihr die Chance, liebe Linke, nutzt sie!
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kommentar Ortsverband der Linken in Schwetzingen: Der Feind wartet auf der anderen Seite
„Die Linke“ grenzt ihre Themen deutlich und erfolgreich von der SPD ab. Hoffentlich vergessen sie dabei nicht, dass es die Rechten sind, gegen die sie kämpfen.