Wer sich Gäste zur großen Party oder einer besonderen Familienfeier einlädt, räumt vorher mal das Wohnzimmer auf – noch mehr als sonst. Mannheim erwartet zur Bundesgartenschau jetzt viele Gäste – und hat daher im Umfeld der beiden Gartenschaugelände aufgeräumt.
„Mehr als sonst“ kann man indes nicht sagen. Vielmehr wurde seit Jahren, ja Jahrzehnten völlig vernachlässigtes sogenanntes Straßenbegleitgrün aufgefrischt und aufgehübscht, wild wucherndes Gebüsch zurückgeschnitten, wurden Schmuddelecken entfernt sowie ewig total verschmierte und verdreckte Unterführungen endlich mal gestrichen und gesäubert.
Damit profitieren die umliegenden Stadtteile auch jenseits der Zäune der neuen Naherholungsgebiete kräftig von der Bundesgartenschau. Davon hat sich mancher Hausbesitzer inspiriert gefühlt und seinen Vorgarten zudem ebenso mal auf Vordermann gebracht.
Allerdings bleibt die Frage, wie lange es in Feudenheim, Käfertal-Süd und rund um den Luisenpark so gut aussieht wie jetzt. Diese Frage richtet sich einmal an Stadtverwaltung und Gemeinderat. Wenn die nämlich nicht die Stellen bewilligen, dass neues Grün dauerhaft in Ordnung gehalten werden kann, sieht es bald wieder so übel aus wie in den Jahren zuvor.
Die Verantwortung dafür liegt indes nicht allein bei der Stadt. Auch die Bürger sind gefragt, achtsamer mit öffentlichem Eigentum, mit öffentlichen Anlagen umzugehen. Leider vergingen etwa in der Unterführung Käfertaler Straße/Mannheimer Straße nach dem Neuanstrich nur wenige Stunden, bis die Wände schon wieder von riesigen Graffiti beschmiert waren. Das hat mit Kunst oder Jugendkultur nichts mehr zu tun – das ist mutwillige Sachbeschädigung.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Pflanzaktion der Stadt Mannheim: Endlich aufgeräumt
Peter W. Ragge zur Reinigungs- und Pflanz-aktion der Stadt