Südzucker startet mit Schwung in das neue Geschäftsjahr. Lauter gute Nachrichten: Dank steigender Zuckerpreise sollten die Markterwartungen anziehen, und der Mannheimer Konzern dürfte die früher oder später Prognose anheben. Der zeitweise arg gebeutelte Aktienkurs hat in den vergangenen Wochen deutlich zugelegt. Der Schwung ist wichtig für Südzucker. Denn die kommenden Monate werden alles andere als einfach.
Im Herbst 2017 läuft die Zuckerquote der EU aus. Südzucker steht in stärkerem Wettbewerb. Das könnte auf den Preis und damit auf die Gewinnspanne drücken. Daher ist es wichtig, dass die anderen drei Geschäftsfelder (Frucht, Spezialitäten, CropEnergies) ihren eingeschlagenen Kurs halten. Wie die Mannheimer ihr Geschäft internationaler aufstellen wollen, um sich vom europäischen Markt unabhängiger zu machen, ist noch undurchsichtig. Was etwa die schon bestehende Beteiligung am britischen Rohstoffhändler ED&F Man genau bringt - dazu ist aus der Zentrale quasi nichts zu hören.
Unkalkulierbar sind die Folgen der zahlreichen Kartell-Verfahren. Sie könnten Jahre dauern, viel Geld kosten, die Aktie belasten. Schon jetzt übersteigen alle Schadenersatz-Forderungen (rund 300 Millionen Euro) das Bußgeld des Bundeskartellamts für die gesamte Branche (280 Millionen Euro).
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Wichtiger Schwung
Alexander Jungert zum Geschäft von Südzucker