Zum Auswärtstrikot der deutschen Fußballnationalmannschaft: Pink beflügelt

Das Auswärtstrikot der Fußball-Nationalmannschaft in Pink stößt bei einigen jungen Fans auf Ablehnung, während es bei Frauen und im Marketing gut ankommt. Katja Bauroth sieht das Nationaltrikot aus diesem Blickwinkel.

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Katja Bauroth
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Es ist schon einiges zum aktuellen Auswärtstrikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft geschrieben worden. Nicht immer gab es positive Schlagzeilen. Zugegeben: Manch junger Sportsfreund, etwa die Söhne einer Kollegin oder auch die Jungs im Grundschulalter aus meinem Freundeskreis, möchten das Trikot nicht tragen. Die Treue und Verbundenheit zur Nationalmannschaft des Heimatlandes hört für sie nun mal bei der Farbe Pink auf (wobei jene Burschen die von der Farbe Rot dominierten FC-Bayern-Trikots merkwürdigerweise gerne tragen).

Dabei ist das lila-pinke Shirt modisch raffiniert gewählt. Mit den angesagten Sommerfarben können sich scheinbar viele Frauen identifizieren (ich übrigens auch): Zumindest tauchen mit dem Trikot zum nahenden EM-Start immer mehr Damen etwa in Fitnessstudios oder bei Freizeitevents auf. Das ist schon ein cleverer Schachzug des Deutschen Fußball-Bundes mit seinem Ausrüster gewesen: Hat man die Frauen fantechnisch auf seiner Seite, ist das für eine erfolgreiche EM die halbe Miete.

Und dann ist da ja noch die Farbpsychologie: Pink verstärkt bekanntermaßen alle positiven Gefühle und besänftigt Aggressionen und Gewalt – das ist mit Blick auf die Fans und deren Umgang miteinander prima. Da wird die EM ein schönes und friedliches Fest. Die Farbe steht jedoch auch für Kraft – und hier sind wir auf dem Punkt: Sie wird die Spieler beflügeln – hoffentlich nur die Träger und nicht die Gegner.

Und wenn dann der EM-Titel geholt wird, dann wird das pinkfarbene Trikot sicher bei den Knirpsen, die momentan lieber auf die weiße Variante mit den Farben der deutschen Flagge zurückgreifen, ein Hit. Bis dato wird es aber sicher noch ein paar böse Zungen geben, die behaupten, dass das Trikot im übertragenen Sinn nur das optische i-Tüpfelchen ist, da sich so manch deutsches Gekicke nur durch die rosarote Brille ertragen lässt.

Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

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