Ein Fischerfest ohne Fisch – bloß nicht

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Zum Artikel „Der Aufstand der ,Vischstäbchen’“ (SZ-Ausgabe vom 4. Juli) erreichen die Redaktion viele Lesermeinungen. Uns wird zum Beispiel geschrieben:

Ich bin eigentlich ein friedfertiger Mensch. Aber die Reglementierungswelle der Veganer, der Letzten Generation, den Schwulen sowie Lesben und das Gendern geht mir so langsam ordentlich auf den Zeiger. Jetzt also sollen die Verantwortlichen des Ketscher Fischerfests auf ein tierleidfreies Konzept umsteigen. Klar, nicht nur ich liebe Fisch und Fleisch. Viele Menschen sind auch bereit, für ein lebenswertes Leben der Tiere tiefer in die Tasche zu greifen. Aber nicht jeder will nur Hafermilch, Müsli, wilde Beeren und Kräutertee zu sich nehmen. Und schon gar niemand möchte sich das vorschreiben lassen. Und erst recht auf dem volkstümlichen Fischerfest so etwas umsetzen zu wollen, ist wohl ein schlechter Witz.

Wer das möchte, kann dies gerne tun. Sicherlich kann man mit den genannten Genüssen auch im Bierzelt sitzen und sich amüsieren. Ich persönlich habe nichts dagegen. Ich finde es aber verrückt, total daneben, den Menschen vorschreiben zu wollen, was diese essen sollen.

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PETA-Forderung: Wird das Ketscher Backfischfest bald vegan?

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Von
Henrik Feth
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Wie Manfred Fritscher es schon sagte, das Ketscher Fischerfest soll auch in Zukunft Fisch anbieten. Wer das nicht möchte, dies nicht akzeptiert, muss ja nicht nach Ketsch kommen.

Ich schlage Peta vor, probiert es doch mal bei den Wurstmarkt-Veranstaltern in Bad Dürkheim. Als Pfälzer kann ich Peta jetzt schon sagen, was in Dürkheim zu veganen Produkten gesagt wird: „Haben die zu viele Schorle getrunken? Geh ma fort mit denen Ferz!“ Und genau so ist es. Ketsch soll sich nicht nochmals zum Gespött machen und solche wahnwitzigen Ideen umsetzen.

Jakob Burkhardt, Ketsch

Beim Lesen der Überschrift des oben genannten Artikels dachte ich zunächst an einen verspäteten Aprilscherz. Meine klare Meinung dazu: Das Ketscher Backfischfest ist ein Fest mit Tradition und so soll es auch bleiben.

Im Übrigen finde ich das Angebot der Tierrechtsorganisation Peta, 500 vegane Sushi zu spendieren, in Anbetracht der Größe des Backfischfestes einfach lächerlich.

Brigitte Eifler, Reilingen

Wer keinen Fisch – aus welchen Gründen auch immer – essen möchte, muss es ja nicht. Es gibt ja auch Fleischalternativen für Nicht-Fischesser, daher fände ich es schon gut, wenn es auch ein Angebot für Vegetarier oder Veganer gäbe. Aber ausschließen? Wenn man wählen kann, ist es doch gut. Aber wer auf ein Backfischfest geht, soll doch bitte auch das bekommen können, was er möchte.

An Peta: Aufmerksam machen ist gut, aber vorschreiben? Noch ist die Mehrheit Fleischesser und schreiben Vegetariern und Veganern ja auch nicht vor, was sie zu essen haben.

Auch ich bin der Meinung, dass dies das Ende des Fischerfestes wäre – und das wollen mit Sicherheit die Wenigsten.

Petra Weigold, Schwetzingen