Wenn du nur einen Menschen rettest, rettest du die ganze Welt. Wenn dieses Zitat aus dem Talmud auf jemanden zutrifft, dann auf Raquel Rempp. Das bestätigt auch der absolut lesenswerte Artikel „Raquel Rempp hilft den Ärmsten der Armen“ von Katja Bauroth am 23. Februar in der Schwetzinger Zeitung.
Von der Lesart her ist dieser Bericht zu Recht eine Hommage an einen mutigen, bemerkenswerten, selbstlosen und außergewöhnlichen Menschen. Spiegelt er doch das unermüdliche, unerschrockene, humane und soziale Engagement und Werk dieser Schwetzinger Bürger(rechtler)in wider. Was hat diese geradlinige, oft der Sache wegen auch unbequeme und für den einen oder anderen polarisierende Frau nicht alles in den letzten Jahren an sozialen und humanen Projekten umgesetzt. Vieles hat sie auf den Weg gebracht. Die Liste ist lang. Wollte man ihr bislang ganzes Wirken aufzählen, würde es den Umfang dieses Leserbriefes sprengen. Dennoch möchte ich noch einmal an einige ihrer Aktionen erinnern.
So zum Beispiel die Unterstützung bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten für eine Schwetzinger Selbsthilfegruppe mit entsprechendem Erfolg. Oder an die Übernahme der Aktion: Tausend und eine Rampe von Raul Krauthausen und die damit verbundene Einführung von Rollstuhlrampen für Schwetzinger Geschäfte, die es Rollstuhlfahrern oder gehbehinderten Menschen erleichtern oder überhaupt erst ermöglicht hat, die Einzelhandelsgeschäfte barrierefrei erreichen und betreten zu können.
Für dieses Engagement bekam Raquel Rempp 2014 die Anette-Albrecht-Medaille, die vom BiBeZ (Ganzheitliches Bildungs- und Beratungszentrum zur Förderung und Integration behinderter/chronisch erkrankter Frauen und Mädchen) für Personen verliehen wird, die sich unermüdlich für Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen und deren Teilhabe an der Gesellschaft einstehen, ausgezeichnet.
Eines der wohl eindrucksvollsten, schwierigsten und aufwendigsten Projekte von ihr war, als sie 2015 den im Bürgerkrieg schwer verletzten jungen Syrer Abbas Albuuni für die medizinische Behandlung nach Deutschland holte und ihm bei der Organisation der Regeneration half. Aber auch die vor Kurzem erfolgreiche Vermittlung einer Wohnung für eine Brühler Flüchtlingsfamilie, die in einer wirklich prekären Wohnsituation lebte (15 Quadratmeter für fünf Personen) sollte nicht unerwähnt bleiben. Die Liste ließe sich endlos weiterführen.
Ihr jüngstes Engagement gilt nun der Spendenaktion für zwei Schwestern aus Afghanistan, die mit schweren Missbildungen an den Gliedmaßen leben müssen. Raquel Rempp versucht die Mädchen nach Heidelberg-Schlierbach für eine Operation zu holen, um ihnen eine weitgehend normale Zukunft zu ermöglichen.
Chapeau, Raquel Rempp!
Durch ihre unkonventionellen Aktionen erntet Raquel Rempp aber nicht nur Gegenliebe. In der letzten Zeit ist sie leider feigen, hässlichen, hinterlistigen, anonymen Anrufern und immer wieder auch Schmähbriefen ausgesetzt. Ein hinterfotziges und ekelerregendes Verhalten von einigen wenigen, bedauernswerten, „ganz mutigen“ Zeitgenossen. Was für ein Armutszeugnis. Das hält sie aber nicht davon ab, auch weiterhin Menschen in Not zu helfen – und das macht sie auch so einzigartig. Das ist mehr als nur gelebte Nächstenliebe.
Gerade durch die ausführliche Berichterstattung der Schwetzinger Zeitung, aber auch anderer Medien über Raquel Rempp und deren vielseitiges humanistisches, soziales Engagement repräsentiert sie wie keine andere die Stadt Schwetzingen im positiven, besonderen und außergewöhnlichen Maße.
Außer der bereits erwähnten Anette-Albrecht-Medaille wurde ihr bislang keine weitere offizielle Ehrung zuteil. Nicht einmal von der Stadt, die sie so liebt. Das ist bedauerlich. Verkörpert sie doch irgendwie das humane und soziale Gewissen einer ganzen Region. Apropos Stadt: Es wäre daher wünschenswert, dass sich das ändert.
Hier sind alle Verantwortlichen, sei es die Stadtspitze, der Gemeinderat oder auch die hiesigen Politiker gefragt. Denken Sie mal darüber nach.
Aus unserer Sicht hat Raquel Rempp eine besondere Auszeichnung verdient: das Bundesverdienstkreuz.
Wenn es jemand verdient hat, dann ist es doch wohl sie!
Wir drei werden uns dafür starkmachen, dass Raquel Rempp zu dieser Ehrung kommt. Schließlich ist sie ein Paradebeispiel dafür, dass man die Welt, und sei es vielleicht nur ein bisschen, besser machen kann, wenn man etwas dafür tut.
Danke Raquel Rempp!
Thomas Proft, Schwetzingen,
Stefan Krusche, Schwetzingen,
Dr. Torsten Fetzner, Weinheim