Leserbrief zu „Publikum feiert AWO-Ballett“ (FN, 25. Mai).
Manche scheinen Langeweile zu haben. Warum wird sich aufgeregt, weil das AWO-Ballett zu seinen Auftritten Sombreros tragen wollte? Geht’s noch? Haben die dementsprechenden Personen nichts anderes zu tun, als unterm Teppich nach Staub zu suchen. Wenn man sich am Tragen eines Sombreros bei einer Veranstaltung aufregt, dann müssen sich die Weltverbesserer noch weiter aus dem Fenster lehnen.
Wie kann es sein, dass man kritiklos einen Hamburger essen darf, oder eine Frankfurter? Ist es eine Diskriminierung, wenn ich zu einem Luftwaffensoldat Propellerputzer, zu Panzersoldaten Plattenschmuggler oder zu Gebirgsjägern Mulitreiber sage? Wenn sich Personen verkleiden, anders kleiden – bei Künstlern ist es eine künstlerische Variante und bei Karnevalisten ist es ein integrativer Prozess. Sie wollen die Kulturen vereinigen, eins sein mit ihnen. Es findet keinerlei Diskriminierung statt. Warum wird „Muttermilch“ zu „Frauenmilch“. Dann darf man auch nicht mehr Mutterkuchen (Placenta) sagen, sondern Frauenkuchen. Was soll das?
Ach so, wie ist denn folgendes zu sehen? Darf man den „Führerschein“ eigentlich noch so nennen, wenn alles hochstilisiert wird? Eigentlich muss es dann auch anders lauten. Etwa, Fahrerlaubniskarte, oder Nachweis? Hat es jemals in wissenschaftlichen Arbeiten irgendetwas gegeben, was sich in dieser Angelegenheit negativ auf die Kulturen oder Religionen auswirkt? Es gibt eben Menschen, die sich durch irgendwelche fadenscheinigen Aktionen ein Denkmal setzen wollen.