Sankt Florian und die Geothermie

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Zum Artikel „Bleibt Brühl im Blick von Geohardt?“ (SZ-Ausgabe vom 12. Dezember) wird uns geschrieben:

Wie ein vorweihnachtlicher Gruß des heiligen Sankt Florian erscheint die oben genannte Pressemitteilung der Ketsch-Brühler Geothermiegegner. „Verschon’ mein Haus, zünd’ andre an“, heißt es da, übersetzt man das dort Gesagte in die Umgangssprache. Die Herren Gaisbauer und Hüngerle samt Gefolge stellen einmal mehr den Schutz ihres Eigentums vor den vermeintlichen Gefahren einer Technologie über das Wohl und Wehe der Generation ihrer Nachkommen, die zu Recht Angst vor der globalen Erderwärmung hat.

Ich hatte diese Leute gemeinsam mit der Grünen Liste Brühl schon zu Beginn meiner Zeit als Abgeordneter, also vor mehr als zehn Jahren, nach Bruchsal zu einem Besuch des dortigen Erdwärmekraftwerks eingeladen, aber sie waren nicht gekommen. Sie wollten das gut funktionierende Gegenbeispiel zu ihren kruden Zerstörungstheorien nicht sehen – weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte.

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Nach dem nun dankenswerterweise von der Schwetzinger Zeitung organisierten Besuch in Bruchsal nährte der Bericht darüber in mir die Hoffnung, dass sie es nun doch verstanden haben könnten, dass die Risiken viel geringer sind als der Nutzen, nämlich in Zeiten des Klimawandels fossile Brennstoffe einzusparen und obendrein noch auf sanfte Art wertvolle Rohstoffe wie Lithium zu gewinnen. Aber nein – es geht genauso weiter wie bisher. Vernunft-argumente zählen nicht, die Zukunft ihrer Kinder ist ihnen egal.

In gewisser Weise schäme ich mich, zu der Generation der Gaisbauers zu gehören. Gleichzeitig fühle ich mich innerlich eher der übernächsten, der „letzten“ Generation, zugehörig. Es ist so: Allein die Tatsache, dass es heute junge Menschen gibt, die sich aktiv für unser aller Zukunft engagieren, macht mich zuversichtlich.

Manfred Kern, Schwetzingen