Altlußheim. Gleich drei Pfarrer bot die evangelische Kirchengemeinde am 2. Advent im Gottesdienst auf. Neben Pfarrerin Eva Weisser waren noch Esther Kraus und Matthias Zaiss mit von der Partie. Die beiden „Ruheständler“ waren sehr gerne der Einladung gefolgt, galt es doch Organist Klaus Wörner für über 60 Jahre aktive Kirchenmusik zu ehren. Auch im Kirchenchor, der den Gottesdienst mit drei Liedern musikalisch bereicherte, gab es langjährige Mitglieder auszuzeichnen.
Zunächst aber teilten sich die drei Geistlichen den Ablauf des Gottesdienstes auf. Mit dem Lied „Macht hoch die Tür“ stimmte sich die Gemeinde auf den 2. Advent ein. Pfarrerin Esther Kraus eröffnete mit einem Psalmgebet, das im Wechsel mit der Gemeinde gesprochen und gesungen wurde. Pfarrerin Eva Weisser sprach über „Liebeslyrik im Advent“. Inhaltlich ging es um die Liebe Gottes zum Menschen.
Drei Pfarrer in der Kirche
Die Predigt übernahm Pfarrer Matthias Zaiss, der sich das Hohelied zum Advent als Thema ausgesucht hatte. Es setzt Worte der Sehnsucht und Hoffnung frei, die gerade in der hiesigen Zeit vonnöten sind. Mit Metaphern wie „der Winter ist die Zeit der eisigen Herzen“ spielte Zaiss auf aktuelle politische und weltliche Ereignisse an, wo er öfter den Eindruck habe, es herrsche Winter in der Seele. Die Dirigentin des Kirchenchores, Irene Schallhorn, begleitete mit einem Solo gesanglich die Predigt. Matthias Zaiss ermutigte die Menschen, heraus aus den eingefrorenen Tatsachen im Advent in einen Frühling der Hoffnung aufzubrechen. Das Lied der Gemeinde „O Heiland reiß die Himmel auf“ rundete die Ansprache ab.
Zu Gast war auch Bezirkskantor Detlev Helmer, der das über 60-jährige Wirken von Organist Klaus Wörner würdigte. „Er ist im Kirchenbezirk ein wahres Urgestein“, schmunzelte Helmer. Eigentlich liegt das Jubiläum schon zwei Jahre zurück (wir berichteten damals ausführlich) und wegen der Corona-Pandemie konnte es ja nicht im öffentlichen Rahmen gefeiert werden. Helmer lobte in seiner Laudatio das jahrzehntelange Engagement von Klaus Wörner, der mit Pfarrerin Eva Weisser bereits die fünfte Amtszeit eines Seelsorgers miterlebt und immer noch mitgestaltet.
Von den beiden Pfarrerinnen, Pfarrer Zaiss und dem Obmann des Kirchenchores, Hermann Pfau, gab es ebenfalls Dankesworte und Präsente. Klaus Wörner hielt eine kurze und humorvolle Rede, in der er sich am Schluss bedankte, dass die Gemeinde ihn schon so lange „ertragen“ hat.
Liedbeiträge des Kirchenchors
Detlev Helmer konnte geradewegs weitermachen mit seinen Ehrungen, denn vom Kirchenchor galt es zwei langjährige Mitglieder zu ehren. Andrea Reisigel ist seit 40 Jahren dabei, wenn auch die letzten Jahre passiv und Werner Kube singt seit 50 Jahren aktiv und wurde ebenfalls mit einer Urkunde ausgezeichnet.
Der Kirchenchor sang „Ubi caritas“ in einem sehr schönen Satz und auch die anderen beiden Lieder „Hoch tut euch auf“ und „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ wurden an der Orgel von Gerhard Nußbaum begleitet. Er gestaltete den gesamten Gottesdienst mit, sodass Klaus Wörner sich den Sonntagvormittag mal von der Kirchenbank aus mit seiner Familie anhören konnte.
Pfarrerin Eva Weisser beschloss die Liturgie, die Gemeinde sang „Tochter Zion“ und im Anschluss an den Gottesdienst blieben alle noch auf ein Glas Sekt in der Kirche, einmal um den Jubilaren zu gratulieren und zum anderen die Möglichkeit zu einer Plauderei mit den Jubilaren zu nutzen.
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