Radverkehr

Gute Kompromisse trotz zahlreicher Randbedingungen

Freie Wähler begutachten aktuelle Wegeführung im Bereich der Salierbrücke und sehen bei der Beschilderung noch Verbesserungspotenzial

Von 
Marcus Oehler
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Simone Köhler (v. l.), Friedbert Blaschke, Ralf Ziegler und Klaus Oettinger von den Freien Wählern machen sich ein Bild von den Radwegen an der Salierbrücke. © fwv

Altlußheim. Die Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler wurde in letzter Zeit mit Fragen oder Beschwerden über die Neuanlage der Radwege im Bereich der Salierbrücke konfrontiert. So müsse man wegen der umständlichen Verkehrsführung Umwege in Kauf nehmen. Auch sei die Beschilderung unklar und widersprüchlich, was gerade bei Ortsunkundigen für Verärgerung sorge.

Dies nahmen die Freien Wähler zum Anlass, gemeinsam eine Begehung vor Ort vorzunehmen, was mit dem Fahrrad am besten funktionierte. „Die kürzlich gestartete Baumaßnahme der Rampe für aus Richtung Speyer kommenden Radverkehr ist doch die passende Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen“, so Gemeinderätin Simone Köhler dazu.

In der Bewertung der Gesamtmaßnahme waren sich die Teilnehmer insofern einig, dass durch die räumliche Trennung von Straßen- und Radverkehr die Verkehrssicherheit verbessert wurde. Gemeinderätin Uschi Kirschner führte aus, dass 200 Meter Umweg für aus Hockenheim kommende Radler verständlicherweise unschön seien, da man die Straße an der Ampel queren soll. Da aber der Radweg Richtung Ketsch ebenfalls angebunden werden müsse, sei auf der kurzen Strecke nur eine Ampel möglich. So werde man das wohl hinnehmen müssen.

Rampe bringt Vorteile

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Auf alle Fälle werde die im Bau befindliche Abfahrtsrampe dem Radverkehr in Richtung Hockenheim Vorteile bringen, da damit zwei 180-Grad-Kehren entfielen. „Man hat Glück gehabt, dass das sich Grundstück für die neue Rampe im Besitz der öffentlichen Hand befindet, sonst hätte man diese Verbesserungsmaßnahme nicht umsetzen können“, so Gemeinderat Friedbert Blaschke.

Es bestehe jedoch die Befürchtung, dass diese dann auch als Auffahrt in Richtung Speyer genutzt werde. Da es zumindest offiziell keine Einbahnregelung auf den Rad- und Gehwegen gibt, werde es Begegnungsverkehr von Radfahrern geben, was nicht im Sinne des Erfinders sei. Hier könne man nur an die Vernunft der Radfahrer appellieren.

Die Teilnehmer waren sich einig, dass man unter den Randbedingungen wie beispielsweise dem Naturschutzgebiet nördlich der Fahrbahn nach Speyer, den bereits vorhandenen Straßen und Wegen sowie Grundstücken im Privatbesitz einen guten Kompromiss aus Verkehrssicherheit, Umweltschutz und Verbesserungen für den Radverkehrs erzielt habe. „Man kann so eine Planung nun mal nicht auf dem weißen Blatt Papier anfangen, es ist ja schließlich schon etwas da“, betont FWV-Mitglied Ralf Ziegler.

Bei der Beschilderung sahen alle Teilnehmer Luft nach oben, man sollte das aber erst bewerten, wenn alle Baumaßnahmen an den Radwegen abgeschlossen und diese befahrbar sind. Wichtig sei der Hinweis zur bevorzugten Fahrtrichtung auf der Brücke, so wie es auf der Speyerer Seite auch ausgeführt ist.

Gemeinderat Klaus Oettinger fasste zusammen, dass die Gesamtmaßnahme gelungen sei, auch wenn nicht alle Einzelinteressen so berücksichtigt werden konnten, wie sich jede Interessengruppe das aus ihrem Blickwinkel vorstelle. Sachliche Kritik sei gerade in der Planungsphase willkommen und im Sinne eines fairen Interessenausgleichs unabdingbar.

Er äußerte jedoch Unverständnis über Kritik während und nach der Bauphase, die dann mit dem Pauschalvorwurf mangelnder Transparenz und Information seitens planender Behörden vermengt werde. Die Planungen seien schließlich seit mehr als fünf Jahren bekannt und offengelegt gewesen. Man solle hier also das Kind nicht mit dem Bade ausschütten und sich auch ein wenig Zeit geben, sich mit der veränderten Situation auseinanderzusetzen. zg

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