Altlußheim. Minus 911 000 Euro: Mit diesem Fehlbetrag haben die Altlußheimer Ratsmitglieder gerechnet, als sie im Januar den Haushalt für dieses Jahr verabschiedet haben. Doch so schlimm kommt es nun doch nicht. Ganz im Gegenteil sogar. Das geht es aus dem Zwischenbericht der Verwaltung von Ende August hervor, mit dem sich der Gemeinderat am Dienstag, 17. September, befassen wird.
Diesem aktuellen Zahlenwerk zufolge wird die Gemeinde einen Überschuss von rund 1,6 Millionen Euro im Ergebnishaushalt erwirtschaften. Dieser Teil des Haushalts ähnelt einer Gewinn-Verlust-Rechnung. Hier stehen jetzt den Erträgen von rund 21,2 Millionen Euro Aufwendungen von 19,6 Millionen Euro gegenüber. Als Hauptgrund für die wohl deutlich besseren Finanzen nennt Sachbearbeiter Nico Franek die unerwartet hohen Erträge aus der Gewerbesteuer, die allein 2,3 Millionen Euro mehr in die Gemeindekasse spülen als zunächst angenommen. Der Löwenanteil davon sei mit ungefähr 2 Millionen Euro auf sehr hohe Gewerbesteuernachzahlungen für das Jahr 2022 zurückführen. Es handle sich also um einen Einmaleffekt, mit dem die Kommune nicht dauerhaft rechnen könne. Durch den überraschenden Geldsegen steige allerdings auch die Gewerbesteuer-Umlage von 359 000 auf 577 000 Euro, gibt er zu bedenken.
Prototyp für neues Feuerwehrboot besichtigt
Im Finanzhaushalt, der die Geldflüsse auf dem Gemeindekonto abbildet, deuten sich ebenfalls Verbesserungen an. So hatten die Altlußheimer Politiker mit Investitionen von fast 5,8 Millionen Euro kalkuliert. Davon sind laut der Unterlagen bis Ende August rund 1,2 Millionen ausgezahlt worden. Hier gebe es sehr viele unvorhersehbare Faktoren, betont die Verwaltung. In einer vorsichtigen Schätzung gehe sie davon aus, dass bis Jahresende insgesamt circa 3,2 Millionen Euro anfallen werden. Das liege daran, dass sich einige Projekte verzögerten. So sei der Prototyp für das neue Feuerwehrboot bereits besichtigt und das Boot beauftragt worden, ausgeliefert werde es aber wohl erst nächstes Jahr – und daher auch erst 2025 bezahlt. Der Erweiterungsbau der Grundschule dauere ebenfalls ein wenig länger, weshalb die veranschlagten 3 Millionen Euro dieses Jahr nicht vollständig benötigt würden. Auch die geplante Photovoltaikanlage auf dem Bauhof-Gebäude werde 2024 nicht mehr umgesetzt.
Bereits im Bau befinden sich hingegen die Sportflächen nördlich der Rheinfrankenhalle, die nach Angaben der Verwaltung binnen Jahresfrist fertiggestellt und deswegen auch komplett bezahlt werden. Schon montiert seien zudem die Bildschirme für die Klassenzimmer aus dem Digitalpakt Schule, deren Rechnung jetzt im September beglichen werde.
Außerdem wird das Gremium über höhere Friedhofsgebühren, das vorgeschlagene Ändern der Vereinförderrichtlinie und eventuell über Anträge der Fraktionen zum Haushalt für 2025 beratschlagen.
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