Altlußheim. Gleich drei Jahre, 2020, 2021 und 2022, handelte die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr ab. Pandemiebedingt war es erstmals möglich, wieder eine Mitgliederversammlung öffentlich abzuhalten. Im Bürgersaal, mit Abstand und Luftfiltern, hieß Kommandant Thorsten Lehrenkrauß zahlreiche Aktive und Passive der Wehr willkommen.
Kassier Patrick Goos hielt die Kassenberichte für 2020 und 2021 bereit und stellte den Wirtschaftsplan für das laufende Jahr vor. Die Kassenprüfer Roger Hinz und Patrick Pflüger hatten die Buchhaltung geprüft und für einwandfrei befunden. Somit stand der Entlastung des Kassiers nichts im Wege und wurde einstimmig per Handzeichen bestätigt. Die Bilanz fiel positiv aus. Patrick Goos wies augenzwinkernd darauf hin, dass ja nicht viel los war während der Pandemie und sich demnach auch die Ausgaben sehr übersichtlich gestaltet hatten.
Mehr Wohnungsöffnungen
Den Bericht des 1. Zuges übernahm Kommandant Lehrenkrauß, der viel zu berichten hatte, denn auch wenn während der letzten beiden Jahre in puncto Vereinsleben nicht viel los war, die Wehr war wie immer sehr gefordert. Nicht nur gegen die Corona-Pandemie wurde angekämpft, es gab Brände, Hochwasser, Unfälle, Tierrettungen und Wohnungsöffnungen. Letztere nehmen immer mehr zu, wie Lehrenkrauß informierte. Zum Glück gingen einige glimpflich aus und den Personen konnte geholfen werden.
Das Coronavirus stellte gerade die Feuerwehr vor große Aufgaben. So konnten nur wenige Übungsabende abgehalten werden. In der Werkstatt wurden getrennte Bereiche eingerichtet, sodass die Kameraden, die mit der Wartung der Atemschutzgeräte betraut sind, nicht mit anderen zusammentrafen.
Einsatzbereitschaft gesichert
Die Einsatzbereitschaft musste gesichert sein, damit bei Alarmen auch eine Mannschaft ausrücken konnte. Mit Maske und in getrennten Fahrzeugen stellten die Einsätze die Feuerwehrleute eh vor noch größere Herausforderungen als sonst. Dank der Vorsichtsmaßnahmen und gesonderten Bereichen konnten Ansteckungen minimiert werden.
Thorsten Lehrenkrauß hielt eine Bildpräsentation bereit von diversen Einsätzen. Es gab umgekippte Lkw, Brände auf Firmengelände, Personensuche am Rhein, Tierrettungen von Störchen im Nest, aber auch Rehe mussten aus dem Hochwassergebiet geborgen werden. Sturmschäden, wie umgestürzte Bäume gibt es immer mal wieder nach heftigen Unwettern.
Auch Überlandhilfe im Ahrtal leistete die Altlußheimer Wehr, zuletzt damit, dass die Feldküche für ein halbes Jahr an der Ehrenwall’schen Klinik in Ahrweiler stand und dort die Helfer versorgte. „Die Pandemie hat auch bei der Feuerwehr ihre Spuren hinterlassen“, fasste der Kommandant zusammen. Allerdings hatte er auch Erfreuliches zu berichten. Die „Flämmchen“ sind mit 15 Kindern aktiv, die Jugend umfasst 27 Mädels und Jungs, im 1. Zug sind 17 und im 2. Zug 32 Aktive. Die Altersabteilung unterstützt mit 16 Aktiven und dem Spielmannszug gehören 15 Mitglieder an.
Ehrentambourmajor Werner Wittke musste allerdings informieren, dass der Spielbetrieb vorübergehend ruht. Für die Altersabteilung berichtete Harry Holzinger von einigen Treffen und Ausflügen, die noch vor oder während der Pandemie durchgeführt werden konnten. Die Unternehmungen fanden immer im Rahmen des Unterkreises Schwetzingen statt. Man besuchte Museen, den Hockenheim Ring, das Schwetzinger Schloss und es wurde eine sehr interessante Hafenrundfahrt in Mannheim durchgeführt. Auch das gesellige Beisammensein kam hier nicht zu kurz, soweit es im Rahmen des Möglichen war.
Transportfahrzeug in Auftrag
Bürgermeister Uwe Grempels fasste vonseiten der Gemeindeverwaltung die Kosten zusammen, ein neuer Gerätetransportwagen ist in Auftrag gegeben. Der Fuhrpark kann wegen der hohen Kosten nur Stück für Stück erneuert werden. Auch bezüglich des Rettungsbootes und des dafür eigentlich nötigen Anlegers ist man in Gesprächen. Es findet demnächst ein Treffen auf Landesebene statt mit Staatssekretär und Landrat wegen des Katastrophen- und Hochwasserschutzes und in der Horan-Region wird das Thema Starkregen und Stromausfall zu diskutieren sein.
Der Bürgermeister hatte einige Bilder von Einsätzen zusammengetragen und schilderte die Leistungen der Feuerwehr aus seiner Sicht. Er ist sehr dankbar, immer auf die Erfahrung und die „Menpower“ der Feuerwehr zählen zu können, betonte er mehrmals.
Der zweite Kommandant Kevin Wetzler gab einen Ausblick auf technische Neuerungen und Veränderungen die anstehen. Auch dankte er nochmals dem Förderverein, der den Kauf der Drohne ermöglicht hatte, die bereits sehr hilfreich im Einsatz war. Thorsten Lehrenkrauß nahm noch die Beförderungen vor, die Spangen und Urkunden wurden unter großem Applaus verteilt.
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