Marion-Dönhoff–Realschule

Ausbildungsbörse an Brühler Realschule: Unternehmen buhlen um Azubis

Die Marion-Dönhoff-Realschule bietet mit ihrer Ausbildungsbörse eine wichtige Plattform für Berufsorientierung: 31 Unternehmen und Schulen stellen ihre Ausbildungsangebote vor.

Von 
Volker Widdrat
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Lars Auer (r.), Auszubildender zum Brauer und Mälzer im zweiten Lehrjahr, berichtete über seinen Job bei der Welde-Brauerei. © Volker Widdrat

Brühl/Ketsch. Die Marion-Dönhoff-Realschule kooperiert mit Ausbildern und Betrieben, der Agentur für Arbeit und den Eltern, um den Schülern eine optimale Vorbereitung zur Berufsfindung zu bieten. Die Berufsorientierung stellt viele Heranwachsende vor eine schwierige Aufgabe. Die Schule will dabei helfen, den Überblick in der weitreichenden und vielfältigen Arbeitswelt zu behalten. Einen Beitrag dazu leistete wieder die gut besuchte Ausbildungsbörse, bei der 31 Betriebe und weiterführende Schulen der Klassenstufe neun und der Klassenstufe acht eine spannende Plattform boten.

„Nirgends ist es so einfach, mit Ausbildern ins Gespräch zu kommen“, freute sich Realschulkonrektor Daniel Gérard, der zusammen mit Lehrer Michael Koch die Berufsberatung organisiert hatte, über das erwartet große Interesse: „Ich brenne für diesen Tag, weil er unseren Schülern wirklich was bringt.“ Auch Schulleiter Martin Jendritzki strahlte über das ganze Gesicht. Die Schule pflegt schließlich seit vielen Jahren eine Kooperation mit ihren Bildungspartnern AOK, Barmer, Buderus, Engelhorn, Europäischer Hof, Fielmann, John Deere, Lidl, Rossmanith und Sparkasse. Ganz nach dem Motto: „Wirtschaft macht Schule.“ Schüler können bei so einer Jobbörse schon zunächst einen Praktikumsplatz klarmachen. Die Neugier, was da kommen mag, ist immer eine wichtige Voraussetzung.

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Michael Koch begrüßte in der Aula. Viele Schüler waren gleich danach an den weihnachtlich dekorierten Ständen und Tischen unterwegs, um aufmerksam zuzuhören, Notizen zu machen und Kontaktdaten auszutauschen. Die teilnehmenden Betriebe durften nach der Veranstaltung Feedbackbögen mit Verbesserungsvorschlägen abgeben.

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Berufsberaterin Christina Schürger ist auch sonst immer für die Schüler da. Die Arbeitsagentur steht Eltern und den Klassenstufen acht bis zehn zur Verfügung. Die Ausbildungsbörse präsentierte Berufe der Bereiche Gesundheit, Pflege und Erziehung, aus dem Handwerk und der Verwaltung des öffentlichen Dienstes, in Gastgewerbe, Handel und Verkauf, Verkehr, Logistik, Lebensmittelproduktion sowie Kraft- und Nutzfahrzeuge. Mit der Carl-Theodor-Schule, der Helene-Lange-Schule und der Ehrhart-Schott-Schule stellten sich weiterführende Schulen vor. Ein „Hällo“ aus „The Länd“ kam von der baden-württembergischen Finanzverwaltung. Das Finanzamt Schwetzingen warb für die Ausbildung zum Finanzwirt oder für ein Duales Studium Bachelor of Laws. Ausbildungsleiterin Carmen Rosenberger und ihr Team informierten über den notwendigen Schulabschluss, Studium, Vergütung und Karrierechancen.

Das Unternehmen John Deere ist schon lange ein treuer Begleiter der Berufsorientierung der Dönhoff-Realschule. Schwerpunkte der Berufsausbildung sind die Vermittlung von Fachwissen und praktische Fähigkeiten. Jason Schneeweiß kennt das. Der 17-Jährige war vor einem Jahr noch selbst in der zehnten Klasse. Jetzt ist er bei dem Weltunternehmen im zweiten Ausbildungsjahr zum Industriemechaniker für Produktionstechnik. Den Schritt hat er nicht bereut: „Ich kann nur empfehlen, es auch so zu machen.“ Geboten werde dort eine anspruchsvolle Ausbildung, ein Studium in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim und ein fester Arbeitsplatz. Die Ausbildungs- und Studienzeit beträgt drei Jahre.

Ein gutes Forum für Kontakte

Nebenan machte die Tiropatrans Gruppe für ihre Wartungs- und Reparaturarbeiten an Trucks Werbung. Die Firma hat auch einen Standort in Brühl. Bei Daimler Truck und Daimler Buses im Werk Mannheim können Interessierte bei einem Praktikum mal kurz in die Zukunft schauen – zusammen mit den Azubis, die dort bereits begonnen haben. Die Bewerbung für die einwöchigen Praktika geht online.

Das Unternehmen Capri-Sun aus Eppelheim zeigte Möglichkeiten auf, wie Schüler auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz mit der Personalabteilung in Kontakt kommen können. Das Unternehmen DB Schenker bietet eine Ausbildung in Mannheim an. Als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung, Fachkraft für Lagerlogistik oder Fachlagerist. „Wir nehmen jede Ausbildungsbörse mit, um einen abwechslungsreichen Beruf vorzustellen“, meinte Sarah Derylak, die Auszubildende im dritten Lehrjahr ist. Bei der Deutschen Bahn können Realschüler ihre Leidenschaft zum Beruf machen und beispielsweise eine Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik starten. Die Einstellungsberatung des Polizeipräsidiums Mannheim informierte über die Karriere bei der Polizei nach den vielfältigen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Wer schon alle Unterlagen zusammen hat, kann sich direkt online bewerben. Gleich nebenan war der Zoll „im Einsatz für Bürger, Wirtschaft und Sicherheit“. Auch dieser Stand war immer gut umlagert, ebenso wie die Infobörse der Bundeswehr, die sich als einer der größten Arbeitgeber im öffentlichen Dienst präsentierte und neben den militärischen Laufbahnen auch staatlich anerkannte Ausbildungen in mehr als 50 technischen, kaufmännischen, medizinischen und handwerklichen Berufen anbietet.

Von Akten bis Fassbrause

Das Amtsgericht Mannheim informierte über den Beruf der Justizfachangestellten, die in das gesamte gerichtliche Verfahren involviert sind. Ein Beruf mit Vielseitigkeit – und vor allem mit Verantwortung. Die Ausbildung beginnt jeweils am 1. September. Einstellungsvoraussetzung ist ein mittlerer Bildungsabschluss.

Am Stand der Welde-Brauerei gab es Fassbrause. Lars Auer, Auszubildender zum Brauer und Mälzer im zweiten Lehrjahr, berichtete über seinen Job. Er war selbst an der Dönhoff-Realschule und hat nach verschiedenen Praktika bei Welde eine Ausbildung begonnen.

Die Handwerkskammer Mannheim hatte freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze der Handwerksbetriebe in der Region im Gepäck. Die Ausbildungsangebote zur Pflegefachfrau oder -mann sowie zur Gesundheits- und Krankenpflegehilfe finden mit theoretischem Unterricht in der Berufsfachschule und in der praktischen Ausbildung überwiegend in den GRN-Kliniken statt. Die Fachschule für Altenpflege stellte sich ebenso vor. Die Gesundheitszentren Rhein-Neckar hätten sich bei der Dönhoffschule für eine Partnerschaft gemeldet, teilte Gérard mit.

Der Verein Postillion als Träger der Kinder- und Jugendhilfe von über 80 Einrichtungen im Kreis sucht für Krippen, Kindergärten und die Nachmittagsbetreuung in den Schulen jährlich ab September Teilnehmer für ein Freiwilliges Soziales Jahr, das jungen Menschen zwischen 16 und 27 Jahren die Chance bieten soll, sich sozial zu engagieren, beruflich zu orientieren und persönlich weiterzuentwickeln. Das Seehotel in Ketsch war ebenso mit Angeboten vertreten wie die Firmen Schuster Heizungs- und Sanitärtechnik, Signservice Werbetechnik, Kartonveredlung Knapp und Elektro-Wellhöfer. Roche Diagnostics und Bosch sind weltweit agierende Unternehmen, die ebenfalls immer auf Auszubildende angewiesen sind. Die Frage-und-Antwort-Veranstaltung war ein voller Erfolg. Nicht wenige Schüler gingen mit vollgepackten Taschen mit Broschüren nach Hause.

Info: Weitere Bilder gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de

Das Unternehmen Lidl gehört seit Langem zu den Bildungspartnern der Marion-Dönhoff-Realschule. © Widdrat
Eine Schülerin erlebt die Berufswelt mit-tels einer Virtual-Reality-Brille. © Volker Widdrat

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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