Kollerfähre - Die Vorbereitungen für die Saison sind fast abgeschlossen / Schiff ist von der winterlichen Inspektion zurück

Bald geht’s wieder hin und her

Von 
Ralf Strauch
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Ungewöhnliche Perspektive: Die Kollerfähre legt auf der linken Rheinseite – die auch zum badischen Brühl gehört – zur Überfahrt ab. © Fuchs

Brühl. Auch, wenn die Temperaturen noch eisig sind und zurzeit noch manche Schlittschuhläufer auf den überfluteten Teilen der Schwetzinger Wiesen ihre Runden drehen, arbeiten die Verantwortlichen der Kollerfähre bereits auf Hochtouren an den Vorbereitungen für die neue Saison, wenn die Ausflügler bei schönem Wetter die beliebte Überfahrtmöglichkeit über den Rhein nutzen.

„Die Kollerfähre nimmt am Donnerstag, 15. März, ihren Betrieb wieder auf“, berichtet Uwe Baumann vom Landesbetrieb Vermögen und Bau, der dort unter anderem für die Kollerfähre zuständig ist.

Es wird seit 183 Jahren gependelt

Und damit beginnt ein Pendeldienst, der immerhin bereits auf eine 183-jährige Tradition verweisen kann. Damals – nur wenige Jahre nach der Rheinregulierung durch Johann Gottfried Tulla – wurde der Fährbetrieb auf großherzoglichen Beschluss von Ketsch nach Brühl verlegt. Die heutige Fähre pendelt auch schon seit 1978 zwischen dem rechts- und dem linksrheinischen Gemarkungsteil der Hufeisengemeinde.

„Der Fahrplan ist im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen unverändert. Von Mittwoch bis Sonntag setzt Fährmann Ismet Günay zusammen mit Manfred Beck – beides erfahrene Schiffer – die Menschen und Fahrzeuge über. Im März verkehrt die Fähre jeweils von 10.30 bis 15 Uhr – Mittagspause ist von 12 bis 12.30 Uhr – und in der Hauptsaison von 10 bis 19.30 Uhr, wobei je nach Wetter auch noch länger in den Abend hinein gefahren wird.

Rund zehn Autos passten auf die Fläche der Fähre. Der Preis von 3,50 Euro sei pro Auto zwar recht üppig, habe aber einen speziellen Grund: „Wir möchten so wenige Autos wie möglich auf die Insel locken. Schließlich handelt es sich um ein Naturschutzgebiet“, verrät Baumann. Viele kämen auch mit dem Fahrrad, die nur einen Euro pro Fahrt kosten. Fußgänger kommen mit 50 Cent am günstigsten auf die Insel.

Umfangreiche Wartungsarbeiten

Während der Wintermonate befand sich die Fähre in einer Werft in Speyer – wegen des Niedrigwassers im Herbst reiste sie sogar einige Tage früher dorthin. Dort wurde sie umfangreichen Wartungsarbeiten unterzogen, wie Baumann erklärt. Zu den Standardarbeiten gehört die Kontrolle und Instandsetzung der empfindlichen Schiffsschrauben. Die Propeller können sich um 360 Grad drehen und sind sehr anfällig. Sind sie beschädigt, bedeutet das auch einen erhöhten Spritverbrauch beim Fährbetrieb, berichtet uns Ismet Günay auf Nachfrage.

Und wenn das Schiff dann schon einmal auf dem Trockenen liegt, werden auch gleich der Rumpf auf eventuelle Beschädigungen abgesucht und marode Holzbalken des Decks ausgetauscht.

Dass die Fähre abends auf der linksrheinischen Seite vertäut ist, hat übrigens mehrere Gründe. Erstens leben die Mitglieder der Crew in der Pfalz. Zweitens liegt der Anlegepunkt auf der rechten Seite mitten in der Durchfahrtszone, die nicht längere Zeit blockiert werden darf.

Info: Weitere Bilder gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de

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