Eröffnung

Brühler Freibad startet in die Saison

Das Freibad in Brühl startet in die diesjährige Saison. Zum ersten Schwimmen treffen sich Hartgesottene sowie Wassersportler.

Von 
Natalie Gabler
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Saisoneröffnung im Brühler Freibad mit Gästen und Personal: Kerstin Vierago (v. l.), Martina Ederle, Oliver Becker, Jutta Hadameck und Bäderleiter Patrick Berndt. © Natalie Gabler

Brühl. Waschechte Brühler Wasserratten hatten vermutlich bereits am Vorabend die Badetasche griffbereit parat, denn überpünktlich stehen die Ersten am Samstag freudig wartend vor dem Brühler Freibad, welches um 9 Uhr endlich wieder seine Tore öffnet. Sogar das Wetter spielt mit, auch wenn die Sonne die morgendliche Frische noch nicht recht vertreiben kann. Hartgesottene Freibadfans schreckt dies jedoch nicht ab.

Die Freundinnen Kerstin Vierago und Martina Ederle warten schon sehnlich auf den Auftakt: „Wir sind immer am Start, da kann es regnen oder noch so kalt sein. Seit vielen Jahren haben wir eine Saisonkarte, auch für das Hallenbad. Das Schwimmbad ist echt toll, besonders das Edelstahlbecken. Die Bademeister sind super und das Kassenpersonal so freundlich, wir kennen sie alle“, berichten die beiden Brühlerinnen. Martina Ederle ergänzt: „Ich war vor zwei Jahren zur Eröffnung hier und konnte nur eine Bahn schwimmen. Da war es eiskalt.“ Beide sind sich einig, das Brühler Freibad ist das schönste der Region. „Und das sage ich nicht nur, weil ich von Brühl bin“, beteuert Kerstin Vierago.

Freibad in Brühl: Schwimmen bei jedem Wetter

Auch Oliver Becker kann den Saisonauftakt kaum erwarten. Sportlich ambitioniert ist er der Erste, der am Morgen vor dem Freibad eintrifft. „Ich komme etwa viermal die Woche, bei jedem Wetter. Das hat sich in den letzten Jahren so entwickelt. Früher bin ich gar nicht geschwommen und jetzt bin ich total motiviert. Ich wohne um die Ecke, was ist da also naheliegender, als zum Schwimmen herzukommen? Und zu sehen, wie Schwimmen die Figur verändert, diese Verwandlung des Körpers ist echt enorm.“ Befreundete Triathleten hatten ihn auf den Geschmack gebracht, die Disziplin Schwimmen wurde dann zu seiner Leidenschaft.

Doch nicht nur die Brühler Bürger wissen ihre heimische Freizeitoase zu schätzen. Auch Jutta Hadameck zieht es in die Hufeisengemeinde: „Ich komme extra hierher, weil es bei uns kein Schwimmbad gibt. Je kälter es ist, desto besser! Mich hält kein Wetter ab, auch wenn ich leider nur zweimal die Woche kommen kann“, grinst die Ilvesheimerin. Das Schwimmbad verfügt über zwei unterschiedliche Eingänge. Wer nicht an der Kasse anstehen möchte, kann auch per QR-Code oder Eintrittskarte aus dem Webshop ganz einfach über einen Zugang auf der gegenüberliegenden Seite das Bad besuchen.

Barrierefreiheit und Komfort im Brühler Freibad geboten

Rudi Bamberger, der Behindertenbeauftragte der Gemeinde, weiß weitere Vorteile zu schätzen: „Für gehandicapte Menschen ist Bewegung extrem wichtig und im Wasser ist der Körper komplett entlastet. Das Freibad ist für mich sehr wichtig. Es ist eines der wenigen in der Region, das völlig barrierefrei ist. Hier gibt es sogar extra einen Lift, der einen in das Becken lässt. Zudem ist es leicht erreichbar für mich und bewahrt mir somit eine gewisse Selbstständigkeit in meinem Leben. Das Bäderpersonal ist sehr gut geschult, da bekommt man jederzeit Hilfe“, lobt er.

Bis zur Eröffnung hatte das Bäderteam alle Hände voll zu tun. „Von Anfang März haben wir noch bis gestern intensiv gearbeitet. Man unterschätzt den erheblichen Pflegebedarf einer solchen Badanlage“, erklärt Bäderleiter Patrick Berndt. 22 Grad beträgt die aktuelle Wassertemperatur. „Das bleibt für den Anfang so, denn die kalten Nächte rauben dem Wasser noch zu viel Energie. Wir haben leider noch keine Photovoltaikanlage und heizen selbst, bis die Sonne den Rest übernimmt“, erläutert der Berndt.

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Das Brühler Freibad besticht mit etlichen Faktoren. „Wir sind ein sehr familienfreundliches und übersichtliches Bad. Das Planschbecken ist besonders beliebt, weil es so überschaubar ist. Familien können bequem um das Becken herum liegen und haben zeitgleich ihre Kinder im Blick. Für die Zielgruppe sechs bis 16 ist das Highlight allerdings die lange Rutsche. So eine gibt es kaum hier in der Region. Dafür kommen einige sogar extra von weiter her“, weiß Berndt. Egal ob für sportlich ambitionierte Schwimmer, die sich durch die sogenannte abgetrennte „schnelle Bahn“ mit gemütlicheren Badefreunden gar nicht erst in die Quere kommen, oder der extra aufgestockte Bestand an Sonnenschirmen und Liegen für die Sonnenanbeter – es ist für jeden etwas dabei.

Küstenflair und kulinarische Leckereien im Freibad Brühl

Beim Blick auf die Leuchtturm-Umkleidekabinen und die neu angeschafften Strandkörbe spürt man einen Hauch Küstenflair. Als langjährig erfolgreicher Gastronom des Freibades sorgt auch diese Saison Familie Fassner wieder mit viel Leidenschaft für das leibliche Wohl aller hungrigen Gäste. Jung und Alt werden an dem Morgen angelockt.

Elisabeth Stoll ist mit ihrem Rollator zu Fuß gekommen: „Ich bin seit vielen Jahren zur Eröffnung da. Ich gehe immer mit der Schwimmnudel ins Nichtschwimmerbecken. Mir gefällt das Freibad sehr, denn ist so gepflegt“, sagt die 93-Jährige. Auch Dirk Faulhaber, Sachgebietsleiter Sport und Bäder der Gemeinde Brühl, lässt sich die Eröffnung nicht nehmen. „Eigentlich ist heute genau das richtige Wetter, um in die Saison zu starten“, findet er. Den Sprung ins Becken verweigert er lachend: „Das ist mir doch noch etwas zu kalt, ich strecke höchstens kurz den Finger ins Wasser.“

Freie Autorin

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