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Neuer Markt in Brühl: Wie Scheck-in auf Erlebniseinkauf setzt

Mitte September wird der frühere Real wiederbelebt. Scheck-in verspricht Erlebniseinkauf. In Sinzheim konnten wir sehen, was die Kunden in Brühl erwarten dürfen.

Von 
Jürgen Gruler
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Die beiden Geschäftsführer Susanne Scheck-Reitz und Christoph Scheck-Berger. © Sophie Gernsbeck

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitte September wird der frühere Real in Brühl wiederbelebt. Scheck-in verspricht dort einen Erlebniseinkauf.
  • In Sinzheim konnten wir sehen, was die Kunden in Brühl erwarten dürfen.
  • Die Geschäftsführer Susanne Scheck-Reitz und Christoph Scheck-Berger erzählen von ihrer Unternehmensphilosophie.

Brühl. Na, da können sich die Brühler schon drauf freuen. Im September 2025 wird bei ihnen ein neues Einkaufscenter eröffnen. Scheck-in plant schon die Eröffnungsangebote und Aktionen. Die „Schwetzinger Zeitung“ durfte schon mal hinter die Kulissen eines anderen von Real übernommenen Marktes in Sinzheim bei Baden-Baden schauen. Mit einer Größe und Qualität, die für unsere Region einzigartig sein dürfte. Und wir konnten mit den Geschäftsführern Susanne Scheck-Reitz und Christoph Scheck-Berger über ihr Familienunternehmen, die Verkaufsphilosophie und die Probleme, mit denen sie zu kämpfen haben, um die Brühler Immobilie auf Vordermann zu bringen, sprechen.

Scheck-in ist ja bis heute ein Familienunternehmen in der Edeka-Genossenschaft Wie sind Sie da hineingewachsen?

Susanne Scheck-Reitz: Meine Großeltern hatten 1946 einen Milchladen gegründet, daraus entstand nach und nach ein Lebensmittelgeschäft, das mein Vater dann Ende der 1970er Jahre übernommen hat. Wir als Familie haben obendrüber gewohnt, da waren meine Schwestern und ich schon als Kinder mit im Laden, an der Bedientheke oder beim Wareneinräumen. Für mich ist das bis heute ein Traumberuf. Ich habe dann BWL studiert und bin zurück ins elterliche Unternehmen gekommen. Im Markt in Durlach hatte ich die erste Leitungsfunktion. Nach sieben Jahren bin ich nach Achern in die Verwaltung. Heute bin ich mit meinem Schwager zusammen in der Geschäftsführung. Mein Mann ist für die Manufaktur und den Einkauf zuständig, meine Schwester fürs Personalwesen und der andere Schwager für die IT. Und wir verstehen uns prächtig und machen auch privat viel zusammen.

Blick in die Weinabteilung. © Scheck-in

Ihr Vater hat ja auch bei Edeka Südwest und Edeka Deutschland wichtige Funktionen gehabt?

Scheck-Reitz: Derzeit bin ich auch im Vorstand von Edeka Südwest tätig und im Kuratorium der Edeka-Stiftung in Hamburg. Für uns ist der Verbund der selbstständigen Kaufleute bei Edeka und der Austausch mit ihnen sehr wichtig.

Wie viele Märkte betreiben Sie und in welchen Regionen?

Christoph Scheck-Berger: Es gibt 18 Scheck-in-Center zwischen Achern und Frankfurt in den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. Brühl wird unser 19. Markt sein und gehört mit seinen fast 7000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu den großen Märkten der Gruppe.

Gemeinhin denkt man ja, wenn ein Anbieter auszieht, kann der andere einziehen und einen Monat später eröffnen. Real in Brühl hat vor drei Jahren geschlossen. Warum hat es so lang gedauert?

Scheck-Berger: Es wurde viele Jahre lang kaum investiert. Das Gebäude war in einem desolaten Zustand. Wir mussten alles erneuern vom undichten Dach über die Elektrik, bis zur Klimatisierung und Heizung. Günstiger wäre wahrscheinlich der Abriss und Neubau gewesen, aber planungsrechtlich wäre das schwierig gewesen. Jetzt bekommen unsere Kundinnen und Kunden ein Haus auf dem neuesten Stand, mit motivierten Mitarbeitern und ganz vielen Besonderheiten, die den Einkauf zum Erlebnis machen.

Die Käsewelt bei Scheck-in. Auf der linken Seite die Weichkäse, auf der rechten Seite die Hartkäse, dazwischen selbst gemachte Cremes. © Scheck-in

Steht der Eröffnungstermin schon fest?

Scheck-Reitz: Irgendwann Mitte September. Die Planungen dafür laufen schon auf Hochtouren und natürlich wollen wir noch nicht zu viel verraten. Aber baulich steht aus unserer Sicht der Eröffnung nichts mehr im Weg. Es wird Gewinnspiele, tolle Aktionen und Angebote geben. Und ganz bestimmt ist auch unser Genussbotschafter Harald Wohlfahrt mit von der Partie, der ja im Raum Mannheim durch sein Engagement beim Palazzo sehr bekannt ist und einen exzellenten Ruf genießt. Auch Weinbotschafterin Natalie Lumpp schaut vorbei, um als Deutschlands bekannteste Weinsommelier Tipps zu geben.

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Welche Rolle spielen Genussevents bei Scheck-in?

Scheck-Reitz: In Sinzheim laden wir gerade jetzt zu einem italienischen Abend ein, Natalie Lumpp macht regelmäßig Verkostungen bei uns und es gibt hier Workshops in der eigenen Kaffeerösterei. Wir gehen gern in den Austausch mit unseren Kunden und wollen ihnen etwas Besonderes bieten.

Das ist ja auch im Markt zu sehen. In der Weinabteilung gibt es eine Bar. In der Fischabteilung kann der Fisch gleich zubereitet verspeist werden und in der Kaffeerösterei gibt‘s feinste Partisserie. Warum machen Sie das?

Scheck-Reitz: Weil der Einkauf zum Erlebnis werden soll. Frische und Qualität stehen bei uns an erster Stelle. Bei uns gibt es Produkte, die es sonst nirgends gibt: Deshalb haben wir unsere eigene Manufaktur in Achern. Dort produzieren wir Feinkostsuppen, Fertiggerichte, frische Nudeln, Soßen und vieles mehr. Unser Chef-Patissier Pierre Lingelser kommt aus der Französischen Sterneküche und kreiert immer neue Köstlichkeiten, die sie in keiner Konditorei besser bekommen. Wir schaffen Begegnungsräume in unseren Märkten. Da kann man zu Mittag essen oder sich zum Kaffeeplausch treffen.

Große Auswahl gibt es an der Fischtheke. Und hier kann auch gleich gegessen werden. © Scheck-in

Wird es auch wieder eine Mall mit anderen Geschäften in Brühl geben?

Scheck-Berger: Die Verträge mit der Apotheke, mit AWG Moden, Rofu Kinderland, Takko, einen Schlüsseldienst, Friseur und einer Reinigung sind gemacht, es wird auch einen Paketshop geben. Und sicher kommt noch einiges hinzu. Aber auch im Markt setzen wir auf hohe Qualität. Da gibt es Shop-in-Shop-Flächen von Thalia, Tchibo, Adler, Depot und es ist uns gelungen Topmarken bei Haushaltsartikeln, Gläsern, Spielsachen, Sportsachen zu listen und schick zu präsentieren. Es wird in Brühl auch einen Budni Beauty-Shop geben ¬– mit Parfümerie, Schminksachen und einer Auswahl bei der Körperpflege wie im Drogeriemarkt. Und gleich nebenan wird es eine Tankstelle und E-Ladesäulen geben.

Der Marktleiter



Sven Lempke ist gelernter Einzelhandelskaufmann und seit 2009 Mitglied der Scheck-in-Familie.

Seine Stationen sind bisher: Teamleiter und stellvertretender Marktleiter in Mannheim-Neckarau und jetzt seit Anfang 2025 Marktleiter in Brühl.

Wie sieht es denn mit der Regionalität der Zulieferer aus?

Scheck-Reitz: Die ist für uns sehr wichtig. Die Marke „Unsere Heimat“ von Edeka Südwest ist extrem erfolgreich. Die Landwirte und Erzeuger werden regelmäßig besucht und haben so eine enge Bindung an uns, damit die Qualität bei uns ankommt. Mein Vater hat die Marke „Hofglück“ für hochwertige Fleisch- und Wurstwaren mit eingeführt, die auch bei unabhängigen Marktchecks immer hervorragend abschneidet. Und in unseren Fisch-, Fleisch- und Käsetheken stimmen Präsentation und Qualität. Bei unseren Manufakturwaren arbeiten wir komplett ohne Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe. Und wir schauen immer in der Region nach besonderen Spezialitäten. Da kann man uns gern ansprechen.

Haben Sie denn schon genügend Mitarbeiter für Brühl?

Scheck-Reitz: Wir recruiten schon seit Weihnachten und lernen die Leute dann in anderen Märkten schon ein, damit sie zur Eröffnung fit sind. Aber die 200 Mitarbeiter, die in Brühl beschäftigt sein werden, haben wir noch nicht zusammen. Vor allem Köche, Metzger, Fischexperten suchen wir noch, aber auch Quereinsteiger sind bei uns willkommen. Wir bilden derzeit 200 junge Leute aus und sorgen immer für Weiterbildung und Umschulung. Wichtig ist für uns, dass unsere Mitarbeiter Lust aufs Verkaufen haben und für die Kunden da sein wollen. Einfach bei uns bewerben, dann sprechen wir miteinander.

Gemütliche Tische laden im Foyer zum Mittagsessen oder Kaffeeplausch ein. © Scheck-in

Auf was freuen Sie sich in Brühl besonders und ist an dem Gerücht etwas dran, dass Brühl das Seilwolf-Center ersetzen könnte?

Scheck-Berger: Auf gar keinen Fall. Wir sind sehr glücklich mit unserem Markt in Seilwolf-Center. Und wir freuen uns sehr, dass es jetzt in Brühl endlich losgeht. In diesem Markt steckt unser ganzes Wissen und unsere Erfahrung aus den anderen Märkten. Er wird auf dem neuesten Stand sein, damit die Brühler auf ihren Scheck-in stolz sein können.

Chefredaktion Jürgen Gruler ist Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung.

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