Brühl. Es gehört zu den großen vier des örtlichen Veranstaltungskalenders – neben Brühler Straßenkerwe, Rohrhofer Sommerfest und Fischerfest in Rohrhof zählt das Pfarrfest im Schatten der Schutzengelkirche zu den bedeutenden Ereignissen, die Menschen gesellig zusammenführen. Eigentlich – denn drei Jahre lang wurden die Stammgäste vertröstet – schließlich sorgte auch bei dieser Großveranstaltung Corona in seiner langen Zeit für einen ganz dunkles Blackout.
Drei Jahre ohne – da dürfte das Wiederanschmeißen des Festmotors nicht ganz einfach sein. „Ja“, räumt auch der Chef des Organisationsteams Wolfgang Stein ein, um dann hinzuzufügen, dass die achtköpfige Stammmannschaft des engeren Organisationsteams eigentlich bis auf ganz wenige altersbedingte Ausnahmen wieder bereitstehe, den beliebten Treffpunkt im Zentrum der Hufeisengemeinde nach der Pandemiepause erneut mit Leben zu erfüllen.
Brühler Pfarrfest im Schatten der Schutzengelkirche: Veränderung durch drei Jahre
Läuft es also alles nach dem Motto „same procedure as every year“ des Butlers beim „Dinner for one“, also dem gleichen Vorgehen wie in jedem Jahr vor Corona? „Nein, natürlich nicht, denn in drei Jahren hat sich einiges verändert“, räumt Stein ein, „manche Menschen, die beim Pfarrfest bisher über Jahre aktive waren, scheiden altersbedingt aus, andere, wie unser Moderator Paul Diener, sind in der Zeit gestorben – das reißt nicht nur menschlich Lücken in das bisherige Team“.
Das bedeute, dass man sich in vielen Bereichen neu aufstellen müsse, so Stein, der betont, dass die Vorbereitungen für das Pfarrfest im Hochsommer noch in einem frühem Stadium seien. „Wir wollen das Fest erhalten und möchten dafür so viel wie möglich bieten“, sagt Stein, doch am Ende zeige die Zahl der ehrenamtlichen Helfer, was möglich bleibt. Es werde im besten Fall wahrscheinlich alles wie bisher geben – nur die Pizza der Frauengemeinschaft Rohrhof, die sich zum 50. Jubiläum in Auflösung befindet, werde nicht mehr gebacken.
„Da ist ein großer Einsatz von Ehrenamtlichen, die vorbereiten, backen und verkaufen, erforderlich – das geht nicht ohne eine große Gemeinschaft“, erklärt Stein, um gleich wieder optimistisch zu werden. Er und sein Team planen aktuell mit einem Minimum-Pfarrfest und hoffen auf eine Erweiterung danach – woher auch immer.
Brühler Pfarrfest im Schatten der Schutzengelkirche: Start mit Partystimmung
„Unser Pfarrfest war nie eine Veranstaltung für einzig in der Pfarrgemeinde verwurzelte Menschen, sondern ein Treffpunkt für alle“, betont er, „wir freuen uns über jeden Besucher und jeden Aktiven“. Und so richtet sich der Blick auch auf die Generationen zwischen 18 und 55 Jahren – Familien also, die sich einbringen oder einfach nur feiern wollen. Deshalb wurde der Termin für das Pfarrfest auch angepasst. Es startet nunmehr am Samstag, 1. Juli, ab 17 Uhr eher mit einem partymäßigen Programm. Eine Band soll für die junge Generation spielen, es werden Cocktails serviert und es gibt eine angepasste Speisekarte.
„Es geht nicht um eine ausgelassene Party im Schatten des Kirchturms, sondern um ein entspanntes Treffen der jüngeren Generation“, sagt Stein im Gespräch mit unserer Zeitung. Was wegfallen werde, sei der Pfarrfestmontag, an dem vor allem die Handwerker im Ort für Umsatz sorgten. „Das können wir personell einfach nicht mehr stemmen“, erklärt Stein – viele Helfer müssten sich dafür extra Urlaub nehmen.
Der Sonntag, 2. Juli, soll nach dem Gottesdienst um 10 Uhr alten Traditionen gewidmet sein. Kulinarisch der Dampfnudel in langjährigem Fortbestand, dem Eintopf und dem Bühnenprogramm auf der Kirchentreppe. Wie man da den „ewigen“, inzwischen verstorbenen Moderator Paul Diener ersetzen kann, ist noch ungewiss, „wir sind aber sicher, jemanden zu finden, der sich nicht an seinem Vorbild messen muss“.
Dass es trotz Reduzierung auf dem Platz im Schatten des Kirchturms rundgehen soll, stand für alle außer Frage. Eine Verkleinerung des Festes im Pfarrgarten wurde schnell verworfen – „wir wollen ein Fest im Zentrum der Gemeinde bleiben“, unterstreicht Stein, „aber das bleibt eine Herausforderung unter den gegebenen Vorgaben“, räumt er ein, „aber wir alle wollen, dass dieses Fest erhalten bleibt.“ Und so findet es am Samstag, 1. Juli, und Sonntag, 2. Juli, statt.
Info: Weitere Informationen gibt es bei Wolfgang Stein, Telefon 0175/2 07 46 95 oder unter pfarrfest-orga@gmx.de
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