Eisenbahnweg

Brühler und Ketscher engagieren sich für ökologische Aufwertung

Rechts und links des Eisenbahnwegs in Brühl pflanzen Günther Martin und Klaus Triebskorn mehrere Walnussbäume für eine schattenspendende Allee.

Von 
Ralf Strauch
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Klaus Triebskorn (l.) aus Brühl und Günther Martin aus Ketsch pflanzen auf eigene Kosten und mit körperlichem Einsatz mehrere Walnussbäume - das ist manchen "besorgten Bürgern" suspekt. © Günther Martin

Brühl. So manchem Spaziergänger sei die Frage ins Gesicht geschrieben gewesen, bilanziert der Grüne Gemeinderat Günther Martin aus Ketsch mit einem amüsierten Lächeln: „Dürfen die das?“ Die Antwort war eindeutig: „Ja!“ Zusammen mit Klaus Triebskorn vom Brühler Umweltverein setzte er mehrere kleine Walnussbäume am Eisenbahnweg zwischen Friedhof und Leimbachbrücke.

Walnussbäume lieben sonnige Standorte und fruchtbare sowie frische, gerne lehmig-humose Erde. Also bietet der Feldweg ideale Voraussetzungen, dort eine Allee entstehen zu lassen. Bereits vor zwei Jahren hatten die Grünen Ketsch auf diesem Teil Brühler Gemarkung schon 30 Bäume Nussbäume gepflanzt. Davon sind allerdings einige trotz Wässern vertrocknet, andere wurden mutwillig herausgerissen oder verschwanden ins Irgendwo und zwei wurden sogar abgesägt. Um diese Lücken zu schließen, gingen die beiden Männer nun daran, neue Setzlinge in den Boden zu bringen. Dazu benötigten sie schweres Gerät, denn Nussbäume haben ganz lange Pfahlwurzel. Mit dem Bodenbohrer war so alles einfacher.

Walnussbäume bietet viele ökologische Vorteile

Aber „besorgte Bürger“ waren sich nicht sicher, ob bei dieser Nachpflanzung alles mit rechten Dingen zugehe. Also informierten sie sofort das Brühler Rathaus. Doch der Umweltberater der Gemeinde Brühl, Dr. Andreas Askani, konnte diese Sorge schnell nehmen – die beiden Baumpflanzer hatten sogar eine schriftliche Genehmigung, die man vor Ort hätte ganz einfach nachfragen können, wenn man Angst hat, dass Brühl von zu vielen Bäumen überwuchert werden könnte.

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Nun hoffen die beiden Männer, dass die nachgepflanzten Walnussbäume ähnlich erfolgreich Fuß fassen, wie ihre überlebenden Kollegen von der Aktion vor zwei Jahren. Ein Walnussbaum hat aus ökologischer Sicht gleich zwei Dinge von höchster Qualität zu bieten: Seine ausladende Krone bietet viel Schatten, sorgt so für ein angenehmes Mikroklima, und er produziert beste Nüsse. Eichhörnchen, Siebenschläfer, Mäuse, Krähen und andere Tiere legen sich Vorräte von Walnüssen an. Da nicht alle Nüsse wiedergefunden werden, wachsen so zudem an anderer Stelle neue Bäume heran. Das Wurzelwachstum geht zudem im Vergleich zu dem von Walnussbäumen nicht so sehr in die Breite, was für die benachbarte Ackerkultur von Vorteil ist. Und noch ein Pluspunkt: Walnussbäume vertreiben lästige Insekten wie Mücken und Fliegen.

Redaktion

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