Brühl. Die Legislaturperiode des Brühler Gemeinderates ist rund ein Jahr vor dem nächsten Urnengang von zahlreichen Wechseln geprägt gewesen. Und so geht es auch weiter. Am Montag, 22. Mai, werden zwei Mitglieder aus dem kommunalen Entscheidungsgremium verabschiedet und die Nachrücker für sie im gemeindlichen Ehrenamt verpflichtet.
Diesmal ist es die SPD, die für das große Stühlerücken sorgt. Der Grund dafür ist, dass Selcuck Gök inzwischen zum Bürgermeister von Tengen gewählt wurde. Mit 50,27 Prozent der Stimmen holte der 26-Jährige aus Brühl die absolute Mehrheit im zweiten Wahlgang. Der Brühler SPD-Ortsvorsitzende ließ als Erstkandidat sieben Mitbewerber hinter sich. Nun muss er den Gemeinderat seiner Heimatgemeinde verlassen.
Großes Stühlerücken
Eine ähnliche Begründung liegt auch bei Pascal Wasow (SPD) vor. Der Brühler hat bei der Bürgermeisterwahl in Epfenbach nach dem großen Erfolg im ersten Wahlgang auch den zweiten mit 60,09 Prozent der Stimmen für sich entschieden. Er wird damit Nachfolger von Bürgermeister Joachim Bösenecker in der kleinen Kraichgaugemeinde und muss das Brühler Gremium entsprechend ebenfalls verlassen.
Eigentlich müssten dem Duo die Kandidaten der Gemeinderatswahl vom Mai 2019 mit den besten nachfolgenden Ergebnissen auf die entsprechenden SPD-Ratssitze folgen. Das wären, nachdem Hans Zelt den Platz des im vergangenen Jahr verstorbenen Roland Schnepf übernommen hat, die SPD-Bewerber Thomas Stauffer und Jürgen Meyer – der zweite Ersatzkandidat hat bereits mehrere Jahre im Gemeinderat gesessen.
Zustimmung wird benötigt
Doch beide Nachrücker beantragen nun, aus verschiedenen Gründen nicht für das Amt verpflichtet zu werden. Dem müsste der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag offiziell zustimmen. Sollte dieses Einverständnis nicht zustande kommen, würde es einige juristische Turbulenzen geben.
Damit rückt nun zunächst Kirsten Rempp in den Fokus. Sie trat bei der jüngsten Gemeinderatswahl als Mitglied im Reitverein Brühl, im Freundeskreis der Jahnschule sowie aktives Mitglied der KJG-Theatergruppe an, außerdem hat sie zum damaligen Zeitpunkt das Amt der Elternbeirätin im Kindergarten St. Bernhard inne. „Bedarfsgerechte Betreuung und eine solide Bildung für unsere Kinder liegen mir besonders am Herzen. Durch mein eigenes ehrenamtliches Engagement weiß ich, wie wichtig es ist, Menschen hierfür zu gewinnen.“ Das brachte ihr damals 1298 Stimmen und auf der Liste der Sozialdemokraten den vierten Ersatzplatz am Ratstisch der Gemeinde ein.
Grund für ihre Nominierung ist, dass auch Nachrücker Thomas Stauffer – mit einem damaligen Stimmenergebnis von 1664 Kreuzen bei der Gemeinderatswahl – ebenfalls beantragt hat, als Nachrücker auf der SPD-Liste übersprungen zu werden.
Nächster Kandidat: Steven Smith
Damit tritt der nächste Kandidat der örtlichen Sozialdemokraten ins Rampenlicht. Es ist Steven Smith. Er hatte bei der Gemeinderatswahl vor vier Jahren insgesamt 1278 Kreuze hinter seinem Namen zu verzeichnen.
Damals trat er als Personalreferent und Betriebsrat an, der zudem Leiter der KjG-Theatergruppe und Mitglied im TV Brühl ist. Er betonte im Wahlkampf, dass „das Leben in Brühl für alle Generationen attraktiv sein muss: Für junge Familien wünsche ich mir eine kostenlose Ganztagsbetreuung, für Senioren vielfältige Freizeitangebote – und für uns alle ein respektvolles, nachbarschaftliches Miteinander.“
Neben den zahlreichen Veränderungen, die diese Neubesetzung auch in den Ausschüssen auslöst, steht auch die Vorstellung der bisherigen Ergebnisse der Arbeitsgruppe Mobilität in der Arbeitsgemeinschaft Klimaschutz auf der Agenda des Rates. Zudem geht es im Zusammenhang mit dem Umweltförderprogramm der Gemeinde insbesondere um die entsprechende Nutzung des Angebots und der Ausweitung der Förderung des Deutschlandtickets. Schließlich stehen die Verabschiedung des Klimaschutz- und Energieleitbildes der Gemeinde und eine Auftragsvergabe an.
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