Marion-Dönhoff-Realschule - Viele Interessierte beim Tag der offenen Tür / Auf dem Weg zu einer Fairtrade-Schule / Unterrichtsfächer werden anschaulich dargestellt

Die Schnecke frisst Dean aus der Hand

Von 
Sabine Zeuner
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Brühl. „Samstags in die Schule gehen ist seltsam – oder?“, Schulleiter Martin Jendritzki erinnert sich noch gut an seine Schulzeit, als es den Samstagsunterricht noch gab: „Es waren immer Doppelstunden, meist wurden da Klassenarbeiten geschrieben“, das habe sich bei ihm als Erinnerung erhalten. Am vergangenen Samstag jedoch öffneten sich die Türen der Marion-Dönhoff-Realschule (MDRS), für alle Interessierten, die im Herbst eine weiterführende Schule besuchen.

Mit dem 10-Uhr-Glockenschlag beginnt eine Tour durch ein Gebäude, zu den Menschen, die es mit Leben und Inhalt füllen, die Bildung, Individualität, Vielfalt und ganz aktuell Nachhaltigkeit auf allen Fahnen stehen haben. Bewegung, Experimente, Handwerk, fairer Umgang miteinander und Leckereien warten auf die Besucher, die vorab im Foyer Platz genommen haben. Die Gitarrenklasse – eine der Besonderheiten an der Schule, spielt vor.

Erlebnisse aus dem Alltag

Weil sie die echten Fachleute sind, was den Alltag an der Realschule anbelangt, sitzen dort eine Reihe Schüler, die davon berichten, was sie im Schulalltag erleben. Lulu etwa schilderte, dass jeder Verantwortung übernehmen muss, damit es mit der Gemeinschaft klappt; Luis erläuterte das Punktesystem im Lernbüro, wo eigenverantwortlich in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen gelernt wird; Mireille schwärmte vom Kochen, Backen und der Kreativ-AG.

Schulleiter Martin Jendritzki wechselte sich mit Konrektor Kristof Schalk ab, stellte den Schülern Fragen, die ein buntes Bild vom Lebensraum Schule zeichneten. Fakten zum Stundenplan, zu den vielfältigen AGs und Zusatzangeboten gab es obendrein. „Wir bilden auch in diesem Jahr fünf Klassen in der Jahrgangsstufe fünf“, schilderte Jendritzki, sprach von rund 620 Schülern insgesamt an der Schule. Welche Unterlagen mitzubringen sind, wusste Schulsekretärin Andrea Heckmann.

Derart gerüstet ergoss sich die Eltern-Schüler-Menge meist in geführten Gruppen in die diversen Schulbereiche. Wer im Untergeschoss startete erlebte eine beeindruckende Kunstausstellung mit „Fingerprints“ (Fingerabdrücken), die Computerräume und, wie man sich an der MDRS entspannt. Eine Runde durch das Obergeschoss offenbarte Kurzporträts aller AG-Angebote, eine Reise rund um die Welt mit Kolumbus aber auch die Lernwerkstatt mit ihrem System. Die Schülerbücherei bot für jeden Lese- oder Lernanspruch etwas. Sehr menschlich informierten die Streitschlichter und Schulsanitäter ihre Bereiche und Einsätze. Der Nase nach lockte der Duft frisch gebackener Schokokekse in den Fachbereich AES, was für Alltagskultur, Ernährung und Soziales steht. Aus der textilen Werkstatt wurde das Filzen gezeigt. Wenige Schritte weiter wurde gesägt und gelötet: Die Zehntklässler zeigten im Bereich Technik, wie man LED-Verbünde heiß zusammenführt und mit Holz arbeitet. Anziehend sind immer die naturwissenschaftlichen Bereiche: die Riesenschnecken und die verblüffenden Versuche unter anderem zur Solarenergie in der Physik sowie die Mitmachexperimente in der Chemie.

Produkte in Café angeboten

Echter Anziehungspunkt war in diesem Jahr der Informationsstand der Schüler, deren Bestreben es ist ihre MDRS zu einer Fairtrade-Schule zu machen. Emely, Giulia, Chiara und Rahica erklärten, dass man den ersten Schritt zu diesem Ziel derzeit umsetze: Ein Schulteam als Basis ist gegründet und die Produkte, die im neuen Schülercafé im Erdgeschoss angeboten werden, sind selbstredend fair gehandelt. Damit ist ein weiterer Baustein schon im Flow. Ein Kompass, der die Pläne der Umsetzung innerhalb der Schule festhält, muss noch erstellt, das Thema Fairtrade in den Unterricht integriert werden. Mit der Präsentation am Tag der offenen Tür wurde dem fünften Baustein: „Schulaktionen“, die den fairen Handel einer größeren Menge Menschen zugänglich machen, schon Rechnung getragen. Mit allen Aktionen kann sich die MDRS dann bewerben und die Auszeichnung erhalten – dafür ist man bereits auf einem sehr guten Weg.

Info: Mehr Bilder gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de

Brühl

Brühl: Zu Besuch in der Realschule

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