Ökologie

Eine Groppe schafft diese Hürde nicht problemlos

Mündung des Leimbachs in den Rhein soll im Sinne eines ökologischen Austauschs bis hin zur Brücke komplett neu gestaltet werden

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ske
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Die Brücke bei der Einmündung des Leimbachs in den Rhein wird umgebaut, aber auch der gesamte Zufluss in den Strom soll ökologischen Vorgaben gemäß ein neues Erscheinungsbild erhalten. © strauch.

Brühl. Es ist ein großes Projekt des Bundes und Bürgermeister Dr. Ralf Göck ließ keinen Zweifel daran, dass er sich über die Umsetzung der vorgelegten Pläne freue. Soll doch die Gewässerstruktur im Mündungsbereich des Leimbachs aufgewertet werden und zugleich die alte Brücke über den Mündungsbereich durch eine neue mit deutlich erhöhter Tragkraft ersetzt werden. Begonnen werden soll das Projekt aller Voraussicht nach im kommenden Sommer, informierte Göck.

Der Hintergrund für das Vorhaben des Bundes, genauer des Wasserstraßen- und Schiffartsamtes Oberrhein, ist ein Böschungsabsturz wenige Meter oberhalb der Mündung des Leimbachs in den Rhein, der die Passage für verschiedene Wasserorganismen erschwert oder sogar unmöglich mache. Nur schwimmstarke Fische, so steht es in der Vorlage für den Gemeinderat, könnten dieses rund 1,5 Meter hohe Hindernis überwinden.

Für schwimmschwächere Wanderfische wie der Groppe oder wirbellosen Wassertieren bleibt der Aufstieg aus dem Rhein in den Leimbach verwehrt. Und diese Momentaufnahme, so Göck, verschärfe sich. Zudem sorge die bestehende Situation bei starkem Abfluss für weitere Erosion der Böschung im Mündungsbereich. Für die Wassertiere soll der Zugang zum Leimbach also ermöglicht oder erleichtert werden. Die Groppe ist ein kleiner Süßwasserfisch, der 1989 zum Fisch des Jahres ernannt worden ist.

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Ralf Strauch
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Im Rahmen des Umgestaltungsprojekts soll auch die vorhandene Brücke mit einer Tragkraft von lediglich 1,5 Tonnen ersetzt werden. Die neue Brücke soll dann bis zu 18 Tonnen tragen können, wodurch die Befahrbarkeit mit Rettungsfahrzeugen und mittelschweren Betriebsfahrzeugen gewährleistet sei. heißt es in der Vorlage des Gemeinderates. Während der Bauphase, so der Bürgermeister, sei der Weg gesperrt. Und das war auch der einzige Punkt, der am Ratstisch für Stirnrunzeln sorgte. Wolfram Gothe (CDU) regte die Prüfung einer provisorischen Querung während der Umgestaltung an, um den beliebten Wanderweg zwischen den beiden Ortsteilen Brühl und Rohrhof zu erhalten. Eine Möglichkeit, die auch Ursula Calero Löser (FW) geprüft sehen will.

Aber es dürfe nicht zu teuer werden. Im Grundsatz werde das Vorhaben natürlich begrüßt. Auch Selcuk Gök (SPD) und Ulrike Grüning (GLB) begrüßten das Projekt. Für die biologische Vielfalt sei die Herstellung der Gewässerstruktur unverzichtbar.

Schön wäre es, so Grüning, wenn der gesamte Leimbach auf voller Länge zwischen Balzfeld und Brühl renaturiert werden würde. Und auch die neue Brücke an gleicher Stelle begrüßten die beiden Fraktionen. So wurde das Vorhaben am Ratstisch denn auch einhellig begrüßt. Es solle nur geprüft werden, ob es eine Alternative zur kompletten Sperrung gebe. Unisono betonten aber alle, dass diese Alternative nicht zu aufwendig werden dürfe. ske

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