Brühl. Wie unterschiedlich die Angebote bei kommunalen Bauvorhaben ausfallen können, das erlebte der Brühler Gemeinderatsausschuss für Technik und Umwelt in seiner jüngsten Sitzung. Im Januar waren die Estricharbeiten für das künftige Gemeindewohnhaus in der Albert-Einstein-Straße ausgeschrieben worden. Die Kostenschätzung für diese Arbeiten lag bei rund 33.300 Euro. Dass es ein lukrativer Auftrag zu sein scheint, beweist die Zahl der Unternehmen, die sich dafür beworben haben – 18 Angebote gingen ein. Das günstigste lag bei 23.500 Euro, der teuerste Anbieter wollte für die gleiche Aufgabe rund 75.000 Euro haben.
Dass die Kostenschätzung der Architekten allerdings nicht falsch zu liegen scheint, zeige laut SPD-Ratsmitglied Hans Zelt, dass der Durchschnittsbetrag aller 18 eingereichten Angebote fast genau beim Schätzwert liegt. „Das sollte man ruhig lobend hervorheben“, unterstrich Zelt.
Einsparungen bei Außenarbeiten, Mehrkosten bei Umbauten
Ebenfalls günstiger als erwartet – obwohl diesmal nur zwei Angebote auf dem Tisch lagen – fallen die Außenputzarbeiten aus. 93.300 Euro möchte das günstigste Unternehmen dafür haben und liegt damit 18.000 Euro unter der ursprünglichen Schätzung. „Beides zusammen sind gewaltige Einsparungen – das freut uns natürlich sehr“, betonte Wolfram Gothe (CDU) und auch Ralf Jochen Meyer (AfD) unterstrich, dass jede Einsparung gut sei.
Doch Abweichungen können auch in die andere Richtung gehen. Das zeigte sich bei der Vergabe für die Fenster- und Sonnenschutzarbeiten bei der Umgestaltung einer zweiten Hausmeisterwohnung bei der Kindertagesstätte Sonnenschein in einen Gruppenraum für Kleinkinder einschließlich einer WC-Anlage und einem Schlafraum. Da hatte man vor der Ausschreibung einen Investitionssumme von rund 39.000 Euro erwartet. Aber selbst der günstigste von drei Bietern liegt mehr als 10.000 Euro über diesem Betrag. Dennoch stimmten die Ratsmitglieder einstimmig für die Vergabe, auch wenn jetzt noch geprüft werden soll, ob es für Kommunen dafür Fördermittel geben könnte, wie Zelt es erhofft. Doch die übrigen Rats- und Verwaltungsmitglieder sahen das eher nicht als erwartbar an.
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