Brühl. „Es ist immer wieder faszinierend, was von Kinderhand erschaffen werden kann“, zeigt sich Jochen Ungerer, im Rathaus unter anderem für die Kulturarbeit zuständig, immer wieder von den Kursergebnissen der Jugendkunstschule Brühl begeistert. Seit den Fasnachtsferien 1991 gibt es diese Einrichtung in der Hufeisengemeinde und hat längst den Status einer unverzichtbaren Institution erreicht.
Nach diesem ersten Kreativkurs – damals noch in Zusammenarbeit mit der Kunstschule Rhein-Neckar in Mannheim – gab es jährlich drei bis vier Projekte in den Ferien, an denen durchschnittlich jeweils 20 Kinder beteiligt waren.
Der Erfolg war durchschlagend und so wurden die Ferienkurse immer mehr erweitert. Mit dem Wechsel ins neue Jahrtausend wurden die Projekte einer eigenständigen Jugendkunstschule der Gemeinde angeboten. Mit der Diplompädagogin Gabriele Wernz hatte die Gemeindeverwaltung die ideale Leiterin für das neue Brühler Kulturangebot. 2008 übernahm Andrea Tewes die Leitung, die sie bis heute innehat.
Ziel der beiden Frauen ist es stets gewesen, die Kinder an die verschiedenen Bereiche der Kunst – von Grafik über Malerei bis Bildhauerei – heranzuführen. Dafür nutzen Tewes und ihre Kollegin Nina Kruser – seit 2016 dabei – verschiedenste Materialien und Techniken, um den Kindern möglichst viel Raum bieten zu können. Denn jedes Kind, davon ist Tewes zutiefst überzeugt, berge Kreativität in sich. „Manchmal vielleicht etwas verschüttet, aber sie ist da.“ Und in der Kunstschule könnten die Kinder ihre eigene Kreativität ohne jeden Druck ausleben.
Nicht wenige der Eltern zeigten sich am Ende der Kurse, wenn die Werke in einer kleinen Vernissage vorgestellt werden, von der kreativen Ader ihrer eigenen Kindern überrascht. So wie die Jugendkunstschule Kinder dazu verführt, Neues zu entdecken, erlaubt die Vernissage am Ende eines jeden Projektes den Eltern manchmal einen Blick auf neue, eher unbekannte Seiten ihrer Kinder. Die Kreativität, so Ungerer, „ist ein Entdeckerland“. Und in diesem Land entdecken Kinder nicht nur die Kunst, sondern erlebten auch die Bedeutung vom sozialen Miteinander. Das Angebot der Jugendkunstschule im Mehrzweckraum beim Hallenbad richtet sich an Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Aktuell wurde der Plan für die Aktivitäten des nächsten Jahres erstellt, die frühzeitig angekündigt werden, da die Nachfrage groß ist und die Anmeldungen oft schnell erfolgen müssen.
Das erste Ferienprojekt der Jugendkunstschule im Januar heißt „Malen, drucken, ausprobieren“. Dabei können Kinder verschiedene Mal- und Drucktechniken ausprobieren und aus den schönsten Ergebnissen einen eigenen Kalender für das Jahr 2023 anfertigen. Der Kurs findet in der Woche vom 2. bis 5. Januar jeweils von 9 bis 12 Uhr statt. „Das gibt es nur einmal“ ist der Titel der Aktion, bei der das klassische Kunsthandwerk des Emaillierens wiederbelebt wird. So entstehen schimmernde Unikate, die – auf kleine Leinwände montiert und kombiniert mit farbiger Strukturpaste – zu faszinierenden Bildern im Miniaturformat werden. Der Kurs findet in der Woche 22. bis 24. Februar statt. Der Schnupperworkshop Malerei wird am 5. und 6. April angeboten. Dabei wird mit Acrylfarben auf Leinwand gemalt.
„Sind die süß – witzige Käfer aus Gips“ werden mit allerlei weiteren Materialien gebastelt. Die Erkenntnis „Die Welt ist rund und unsere Leinwand ist es auch“ können Kinder beim Experimentieren mit Acrylfarben, Strukturpasten und Modelliermasse machen. Dieser Kurs findet vom 30. Mai bis 2. Juni statt.
Info: Anmeldungen für die Kurse sind an der Rathauspforte, Telefon 06202/20030, möglich.
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