Rohrhöfer Göggel

Fasnacht für die ältesten Brühler Narren

Die „Rohrhöfer Göggel“ bieten den Senioren eine spezielle Sitzung. Bei der Veranstaltung wird klar: Die Besucher gehören noch lange nicht zum alten Eisen.

Von 
Ralf Strauch
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Stimmung und Gesang mit Claudio Glässer. © Dorothea Lenhardt

Brühl. Ältere Menschen in Deutschland leben so vielfältig und engagiert wie nie zuvor, sie bringen sich ein und sind aktiv bis ins hohe Alter. Diese Erkenntnis des Bundesfamilienministeriums erlebten die „Rohrhöfer Göggel“ jüngst bei ihrer großen Seniorensitzung in der Schillerschulhalle hautnah. Auf der Bühne ausgesprochen hat das der Brühler Sänger Claudio Glässer, dessen Schlager und Partyhits vom Publikum sofort aufgenommen und gefeiert wurden. Wohlgemerkt einem Publikum bei dem die 40 ältesten Besucher bei der Weinpräsentvergabe weit über 65 Lebensjahre zählte – die Spitzenreiterin der rund 250 Besucher durfte sogar fröhlich auf bisher 79 selbst erlebte Kampagnen verweisen.

Da erscheint die Garde der „Göggel“ mit ihrem runden Geburtstag von inzwischen 60 Jahren geradezu als junger Hüpfer. Gleichwohl stand dieses Jubiläum auch bei der Seniorensitzung, einer kostenfreien und etwas abgespeckten Version der „Göggel“-Prunksitzung des Vortages (wir berichteten), im Mittelpunkt des Programms . Die einzelnen Gruppierungen von den jüngsten Küken bis zu den gestandenen Eleven des Männerballetts zeigte, wie auch die Tanzmariechen als Solisten, bei ihren jeweiligen Garde- und Showtänzen tolle Leistungen, die natürlich – so ist es bei den Rohrhofer Karnevakisten seit einigen Jahren guter Brauch – beim gemeinsamen Auftritt im großen Finale gipfelten.

Witz, Tanz und Gesang im närrsichen Wechsel

Vom Einzug der närrischen Streitmacht unter den flotten Rhythmen des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr, bis zum Finale boten die Karnevalisten bei Kaffee und Kuchen ein gewohnt abwechslungsreiches Programm aus dem närrischen Dreiklang: Bütten, Tanz und Musik.

Die Senioren haben sichtlich Spaß. © Dorothea Lenhardt

Humoristisch sorgte die 15-jährige Newcomerin Nele Maier in der Bütt für Stimmung. Die junge Frau, die in Ketsch lebt aber immerhin auf „Göggel“-Vorfahren im närrischen Hochadel verweisen darf, plauderte unterhaltsam aus dem Familienleben. Das Publikum amüsierte sich prächtig bei diesem Vortrag in ihrer Premierensaison – sie wird sicher in Zukunft häufiger die Bütt beherrschen.

Ein echtes Zugpferd und Vorbild in diesem Genre ist Marion Striebich als Klara Kohlbecker. Sie holte sich gleich Senator, Vereinsvertreterchef und Gemeinderat Wolfram Gothe aus dem Publikum ins Rampenlicht. Natürlich nahm sie jede Gelegenheit wahr, den Mann zu bezirzen und sich ungeschickt an seine Brust zu werfen.

Umfirmierung der Brühler Seniorensitzung?

Und natürlich sorgten auch die beiden „Göggel“-Büttenduos „Matze + Armin“ alias Matthias Nobis und Armin Luksch sowie die Urgesteine des Humors „Boxer und Michel“ , also alias Eckhart Güttler und Michael Luksch, auf ihre jeweilige karnevalistische Art und Weise für Stimmung im Saal.

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Kurzum es gab ein tolles Programm bei der Seniorensitzung, bei dem die Garden als Jubilare eine Tolle Visitenkarte abgaben. Einzig der Name Seniorensitzung geriet auf der Bühne ein wenig in die Diskussion. Glässer sprach da viel lieber von der Nachmittagssitzung – Ehrenpräsident Gerhard Luksch, der unter dem hoheitlichen Blick der Lieblichkeiten Julia II. vom Krabbelturm und Nele I. von Ball und Schere, durchs Programm führte, versprach, dass sich der Verein Gedanken über eine Umfirmierung machen könnte.

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