Generalversammlung

Feuerwehr Brühl rechnet mit mehr Einsätzen

Die Feuerwehr rückt im vergangenen Jahr 160-mal zu Bränden, technischer Hilfeleistung und Fehlalarmen aus - und zukünftig könnte es noch mehr Arbeit geben.

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Catharina Zelt
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Kommandant Marco Krupp (v. l.) mit den Beförderten Timo Liersch, Florian Hettler, Samantha Isler und Catharina Zelt sowie Bürgermeister Dr. Ralf Göck und Harald Schuhmacher und Benjamin Noller vom Kommando. © Bröcker

Brühl. Die gute Nachricht verkündete Kommandant Marco Krupp bei der Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Brühl gleich am Anfang seines Jahresrückblickes: Die Wehr musste im vergangenen Jahr zu 46 Einsätzen weniger ausrücken als 2021. Diese Entwicklung sei auf einen Rückgang bei den Brand- und den Hilfeleistungseinsätzen zurückzuführen. Auch die Fehlalarme seien zurückgegangen. Nichtsdestotrotz alarmierte die Leitstelle Rhein-Neckar die Kameraden 2022 zu 160 Einsätzen.

Bevor der Kommandant allerdings Einblick in die Statistik gewährte, begrüßte zunächst der Spielmannszug unter der Leitung von Andreas Schließer die Versammlung musikalisch. Neben Bürgermeister Dr. Ralf Göck waren auch die Gemeinderäte Bernd Kieser, Gabriele Rösch, Selcuk Gök und Peter Frank gekommen, um sich über die neusten Entwicklung in der Feuerwehr zu informieren. Der Bürgermeister dankte in seiner Ansprache den Wehrleuten sowie der Jugendfeuerwehr und der Alters- und Reservemannschaft für das ehrenamtliche Engagement und dem Spielmannszug dafür, dass er Brühl in den vergangenen Wochen in der gesamten Region vertreten habe. Er freute sich auch über das enge Verhältnis der Einsatzkräfte mit dem Bauhof.

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Renate Hettwer
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Kommandant Marco Krupp blickte anschließend auf die 160 Einsätze im vergangenen Jahr. Die Zahl lässt sich in 24 Brände, 126 technische Hilfeleistungen – darunter diverse übergelaufene Keller nach einem starken Sommerregen im Juni – und zehn Fehlalarme gliedern. Bei allen Schadensfeuern entstand durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr nur relativ geringer Sachschaden, erklärte Krupp. Das erste Einsatzfahrzeug rückte durchschnittlich 4,2 Minuten nach der Alarmierung über den Funkmeldeempfänger aus. Das Gebiet, das die Brühler Wehr betreue, umfasse insgesamt eine Fläche von 1020 Hektar. Rund 400 Hektar befinden sich auf der Kollerinsel, wo die Feuerwehren Waldsee und Otterstadt unterstützen. Auch die Zusammenarbeit mit Rettungsdienst und Notärzten, dem DRK-Ortsverein, der Polizei, dem Ordnungsamt sowie den Feuerwehren Ketsch und Eppelheim, mit denen Brühl überkommunal kooperiert, laufe vorbildlich.

Brühl: Bebauungsdichte könnte für mehr Feuerwehreinsätze sorgen

Marco Krupp richtete auch einen Blick in die Zukunft. „Belegt durch die Erfahrungen der vergangenen Jahre rechnen wir im langfristigen Schnitt mit einer Steigerung der Einsätze“, prognostizierte er. Gründe seien zunehmende Bebauungsdichte, die weitere Ansiedlung von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen sowie der ständige Ausbau der Infrastruktur und der damit zusammenhängenden Verkehrsdichte. Ebenso rechne die Wehr mit dem Anstieg von vermehrten Unwettereinsätzen.

Im Jahr 2023 stünden vor allem zwei wichtige Punkte auf der Agenda: der Feuerwehrbedarfsplan und das Gerätehaus. Der Bedarfsplan müsse in Zusammenarbeit mit der Kommune aktualisiert werden, unter anderem bedingt durch die Änderung der Gemeindestruktur. Das Gerätehaus entspricht darüber hinaus nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Dringend müssten Akutmaßnahmen umgesetzt werden und ein Fahrplan für die Zukunft solle aufgestellt werden. Marco Krupp dankte an dieser Stelle der Gemeindeverwaltung sowie den Gemeinderäten, die trotz angespannter Haushaltslage immer ihre Feuerwehr im Sinne der Brühler Bevölkerung unterstützten, für ihr Engagement. Der Kommandant versicherte, dass trotz der vielen Einsätze und Anforderungen die Bürger der Gemeinde auf eine motivierte, bestens ausgebildete Mannschaft verlassen können, die zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit sei, ihre Freizeit für in Not geratene Bürger oder Tiere sowie zum Schutz der Umwelt zu opfern.

Brühl: Jugendfeuerwehr ist sehr aktiv

Torben Wedel berichtete von den Aktivitäten der Jugendfeuerwehr. 19 Jungen und vier Mädchen übten im vergangenen Jahr in drei Gruppen. Hauptziel sei es, den Kindern und Jugendlichen feuerwehrtechnische und soziale Kompetenzen zu vermitteln. Weil die Jugendfeuerwehr 2022 ein Jubiläum feierte, ging es für den Nachwuchs zum Europapark nach Rust, wo gezeltet und das Jubiläum anstehe. Im Juni folgte die Abnahme der Jugendflamme 2 und im Herbst absolvierten neun Mitglieder in Buchen die Jugendleistungsspange, das höchste Abzeichen, das ein Jugendlicher bei der Feuerwehr erreichen kann.

Stabführer Andreas Schließer sagte zu 2022 aus Sicht des Spielmannszuges: Elf Musikzüge seien derzeit noch im Rhein-Neckar-Kreis aktiv, im Unterkreis Schwetzigen sogar nur noch zwei. Der Brühler Spielmannszug ist einer davon. 27 Musiker seien Mitglied, der Altersdurchschnitt liege bei 37 Jahren. „Wir hoffen auf mehr Nachwuchs“, betonte Schließer.

Ausführlich von den Zusammenkünften und Ausflügen der Alters- und Reservemannschaft berichtete Dieter Ley. Einmal pro Monat treffen sich die Kameraden, neuerdings zusammen mit den Frauen. Bevor es dann zum gemütlichen Teil des Abends überging, beförderte Marco Krupp sechs Einsatzkräfte und nahm eine noch ausstehende Ehrung vor.

Freie Autorin Frei Mitarbeiterin Print und Online

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