Hauptversammlung

Feuerwehr Neulußheim investiert in die Sicherheit

Bei der Hauptversammlung der Feuerwehr Neulußheim werden die Erweiterung des Gerätehauses gewürdigt und Beförderungen ausgesprochen. Nach den Jahren 2020 und 2021 keht langsam die Normalität zurück.

Von 
Renate Hettwer
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Bürgermeister Gunther Hoffmann, Unterkreisführer Matthias Gerlach, Jubilar Jürgen Butz und Frau Karin, die stellvertretende Kommandanten Yvonne Heiselbetz und Oliver Huber sowie Kommandant Sascha Langlotz. © hettwer

Neulußheim. Mit einer straff vollzogenen Jahreshauptversammlung in einer Rekordzeit von etwas über einer Stunde hat die Freiwillige Feuerwehr ihrem Namen alle Ehre gemacht. Schnell und präzise wie die Feuerwehr eben. Nach der Begrüßung der Kameraden, von Unterkreisführer Matthias Gerlach, Bürgermeister Gunther Hoffmann und einer großen Zahl von Gemeinderäten durch Kommandant Sascha Langlotz eröffnete dieser die Versammlung mit seinem Jahresbericht.

„Wir kehren langsam zur Normalität nach den ungewöhnlichen Jahren 2020 und 2021 zurück“, so Langlotz in seinem Rechenschaftsbericht. Im vergangenen Jahr sei die Anzahl der Termine und Einsätze wieder angestiegen. Dazu seien Gruppen- und Zugführertreffen mit Erarbeitung der Übungspläne und Treffen des Feuerwehrausschusses gekommen. Bis April 2022 sei sicherheitshalber noch in zwei Gruppen geübt worden, ab Mai wurde sich dann auf einen gemeinsamen Übungsabend mittwochs verständigt. Mehrere Truppführerlehrgänge, Lehrgänge zum Feuerwehrsanitäter und ein Atemschutzgerätelehrgang, ein Absturzsicherungslehrgang sowie ein Auffrischungskurs seien durchgeführt worden.

Jährliche arbeitsmedizinische Untersuchungen sind bei der Feuerwehr Neulußheim selbstverständlich

Die Gesundheit der Kameraden sei ein wichtiges Gut. Arbeitsmedizinische Untersuchungen mit Belastungsübungen samt Atemschutzgerät einmal jährlich (ab 50 Jahren) seien selbstverständlich, so Langlotz. Vorbildlich sei auch die Bereitschaft zum Blutspenden.

Die Öffentlichkeitsarbeit der Marketinggruppe sei mit der Teilnahme am Stadtradeln, der Unterstützung des Entenrennens und des Martinsumzugs fortgesetzt worden. Die Feuerwehr Schulen und Kindergärten nahezubringen, sei stets ein Ziel. Altersgerecht werde es den Kindern durch Kameraden vermittelt. Neben weiteren Fortbildungslehrgängen sei die Geselligkeit nicht zu kurz gekommen, beispielsweise bei der Dankeschönparty für Harald Butz. In eigener Sache, Werbung um Nachwuchs, habe ein Event vor einem Supermarkt stattgefunden.

Koffer packen hieß es Ende 2022 nach 14 Monaten im Ausweichquartier mit der Rückkehr ins Haus der Feuerwehr. Kommandant Langlotz zeigte sich hocherfreut, dass Bürgermeister und Gemeinderat sich entschlossen hatten, das Projekt An- und Umbau umzusetzen. Die Fahrzeughalle sei kurz vor der endgültigen Fertigstellung. Der Umbau der alten Fahrzeughalle zu Umkleiden und Sozialräumen werde zeitnah starten.

Stellvertretende Kommandantin der Neulußheimer Feuerwehr zeigt Bilder von Einsätzen

Yvonne Heiselbetz, stellvertretende Kommandantin, hatte eine Bildpräsentation mitgebracht, mit der sie gewohnt charmant und informativ auf die insgesamt 67 erfolgten Einsätze einging. Die Statistik der Alarmzeiten und der Einsätze durch verschiedene technische Hilfsdienste, Brandsicherheitswachen, technische Rettungen und Brände wurden aufgezeigt. Gab es 2020/21 19 mal die Meldung Person im Aufzug, war es 2022 nur noch ein Einzelfall. Der Elektrobrand der Trafostation und ein Flächenbrand im Hochsommer forderten nicht nur die Neulußheimer, sondern auch die Altlußheimer Wehr. Bilder des Großbrandes der Recyclinganlage in Hockenheim mit insgesamt 250 Einsatzkräften und 21 Stunden Einsatz seien stark in Erinnerung.

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17 mal hieß es Brandalarmeinsatz. Aber auch bei Fahrzeugbränden, Einsätzen bei Verkehrsunfällen, Tier- oder Wildrettung sowie bei insgesamt elf Rettungsdiensten war die Wehr zur Hilfe vor Ort. Wichtig für Rettungsdienste, so Heiselbetz, sei dabei stets ein Kompetenztraining und ein Auffrischen der Sanitätsausbildung. In den Medien, auf der Homepage der Feuerwehr oder der Gemeinde könne man sich über die Arbeit und die Einsätze der Feuerwehr informieren. Zu den Übungsstunden mittwochs von 19.30 bis 21 Uhr lädt die Feuerwehr ein, stellte Heiselbetz fest.

Zwölf Jugendliche, acht Jungen und vier Mädchen, bilden die Jugendmannschaft, so Eva Stojakowitsch. Seit Mai verstärkt Tristan Möller die insgesamt vier Betreuer. Nach den Corona-Lockerungen startete wieder der aktive Übungsbetrieb mit Löschangriffen. Beim Entenrennen und dem Martinsumzug freute man sich über die Mithilfe der Jugendwehr. Kerwebesuch, eine Halloweenparty und ein Weihnachtsmarktbesuch waren die Highlights der Nachwuchsabteilung.

Die Abteilungen der Feuerwehr Neulußheim tragen ihre Berichte vor

Für die Altersmannschaft, die zurzeit aus fünf Mitgliedern mit einem Altersdurchschnitt von 82 Jahren besteht, gab Karl Heinz Meixner seinen Bericht ab. Zwei Besichtigung in Weinheim und Schwetzingen mit gemütlichem Abschluss stärkten die Altermannschaft, die sich jetzt mittwochs trifft, um das Gespräch mit den Kameraden aufrecht zu erhalten.

„Ihre Arbeit wird nicht weniger“, so Bürgermeister Gunther Hoffmann in seiner Ansprache. Die Zahlen würden dies bei jedem Einsatz, bei Tag und bei Nacht, belegen. „Was passiert bei einem großflächigen Strom- oder Wasserausfall“, wollte Hoffmann wissen. Dies seien Fragen, die die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft mit einem Katastrophenplan erarbeiteten und für die sie Vorbereitungen treffen würden. Für den Fall der Fälle sei die Einsatzzentrale der Gemeinde das Haus der Feuerwehr. Es sei im Katastrophenfall im Verbund mit den Hallen autark, so der Bürgermeister.

Wie schon von Kommandant Langlotz aufgezeigt, ging Hoffmann auf die bisher größte Investition der Gemeinde für die Feuerwehr ein. Innenausbau, Dachausbau und Photovoltaikanlage stünden noch an und die geplanten 1,5 Millionen Euro sicherlich nicht ausreichend. Da die Gemeinde finanziell durch kluges Wirtschaften gut dastehe, sei die Investition in die Sicherheit der Bürger absolut richtig.

Ein Leben für die Feuerwehr: Neulußheimer wird für 40 Jahre Dienst geehrt

„Ein Leben für die Feuerwehr“, so Unterkreisführer Matthias Gerlach bei der Ehrung von Hauptlöschmeister Jürgen Butz, der sich bereits 40 Jahre in den Dienst der Feuerwehr stellt. Durch das Land Baden-Württemberg wurde ihm das Feuerwehrehrenzeichen in Gold verliehen. Auch Bürgermeister Hoffmann, Kommandant Sascha Langlotz und seine Vorstandskollegen gratulierten mit Geschenken und dankten auch Karin Butz für die Unterstützung ihres Mannes mit Blumen.

Befördert wurden bei der Versammlung Marlon Gamer (v. l.), Martin Fath, Jürgen Heuß, Asim Grabovac und André Kühne durch Kommandant Sascha Langlotz. © Hettwer © Hettwer

Zum Oberfeuerwehrmann wurden Martin Fath, Marlon Gamer, zum Oberlöschmeister André Kühne und aus den Corona-Vorjahren Asim Grabovac zum Oberfeuerwehrmann und Jürgen Heuss zum Löschmeister ernannt. Glückwünsche zu den Ehrungen und Beförderungen überbrachte in einem Grußwort Sylvia Katheder vom Freundeskreis.

Freie Autorin

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