Geschäftsleben

Hima: Der unbekannte Weltmarktführer aus Brühl

Die Einweihung des Customer Solutions Center von Hima gerät zum international beachteten Event - auch wegen Gästen aus zahlreichen Ländern.

Von 
Ralf Strauch
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Bürgermeister Dr. Ralf Göck (r.) überreicht Gesellschafter Steffen Philipp das Gemeindewappen zur Einweihung des Costumer Solution Centers. © hima

Brühl. Was haben Brühl und Singapur gemeinsam? In beiden ansonsten wenig vergleichbaren Stellen auf dem Globus feierte die Unternehmensgruppe Hima jeweils zeitgleich ein großes Fest. Während man in der südostasiatischen Metropole die Erweiterung des dortigen Customer Solutions Centers freigab, war es am Stammsitz des weltweit agierenden Unternehmens in der Kurpfalz die Eröffnung eines ganz neuen Zentrums dieser Art im Schütte-Lanz-Gewerbepark.

Es wehte also internationales Flair durch die Hufeisengemeinde, denn nicht nur, dass die Mitarbeiter des Unternehmens in der Albert-Bassermann-Straße aus 31 Nationen stammen, auch die Gäste des „Openings“ kamen teilweise von weit her – aus 13 Ländern und allen vier Himmelsrichtungen. Den weitesten Weg hatte sicherlich die Unternehmensvertretung aus Südafrika.

Hima in Fakten und Zahlen

  •  Hima Paul Hildebrandt GmbH entwickelt automatisierte Sicherheitslösungen mit Computeranlagen und Programmen für die Prozessindustrie und Bahntechnik zum Schutz von Menschen, Anlagen und Umwelt.
  • Das Unternehmen wurde 1908 gegründet . Es ist ein unabhängiges Familienunternehmen – inzwischen in vierter Generation.
  • Die Gesellschafterin Ingrid Philipp , ist die Enkeltochter des Unternehmensgründers. Ihr Sohn Steffen Philipp ist der zweite Gesellschafter.
  • Die Geschäftsführung bilden Jörg de la Motte (CEO ) und Dr. Michael Löbig (CFO ).
  • Weltweit sind an 50 Standorten 800 Mitarbeiter beschäftigt, am Stammsitz in Brühl arbeiten 500 von ihnen. Die Produktion der Sicherheitssysteme findet hauptsächlichin der Gemeinde statt.
  • Hima hatweltweit 50 000 Systeme installiert.
  • Der Jahresumsatz betrug 2021 rund 127 Millionen Euro.

Und so war es vielen der Besucher nicht möglich, dem Loblied, das Bürgermeister Dr. Ralf Göck auf die Firma Hima sang, zu folgen – sie waren schlicht des Deutschen nicht mächtig. „Ich bin ein Fan einer Firma, deren Geschichte durch Stabilität einerseits und eine große Wandlungsfähigkeit auf der anderen Seite geprägt ist“, erklärte er. Dass die renommierte Zeitung „Wirtschaftswoche“ das Unternehmen seiner Gemeinde zum Champion und damit Weltmarktführer 2022 in Sachen sicherheitsgerichtete Automatisierungslösungen für die Prozess- und Bahntechnik erklärte, zeige den Stellenwert, den die Hima genieße.

Und doch ist vielen Menschen aus der Region das Unternehmen zwar bekannt, doch was es eigentlich macht, wissen die wenigsten. „Selbst unsere direkte Nachbarin war überrascht, was wir herstellen“, verrät Geschäftsführer Dr. Michael Löbig im Gespräch mit unserer Zeitung. Dabei profitieren unzählig Menschen rund um den Globus von der Arbeit der Brühler Experten. Seien es die Nutzer der Bahnen in den Niederlanden, in Indonesien oder Australien – die Deutsche Bahn nutzt Hima (noch) nicht – die Menschen rund um das Ludwigshafener Chemiezentrum, die Umwelt bei den Ölplattformen im Golf von Mexiko oder die Besucher des Eiffelturms, die dort im Aufzug fahren. Dort überall greift die Sicherheitstechnik, die nicht nur in Brühl entwickelt, sondern zumeist auch produziert wird.

Teamleiter Engineering Support and Application Markus Becker präsentiert den Kunden bei der Eröffnung des Brühler Zentrums eine Hima-Lösung zum automatisierten Testen. © hima

„Und in den vergangenen Jahren kam der verstärkte Aufbau neuer, internationaler Vertriebsstrukturen, hinzu, etwa auch mit Partnerfirmen im Ausland, ohne jedoch sich selbst aufzugeben und etwa die Produktion zu verlagern“, freute sich der Rathauschef.

Geschäftsführer Jörg de la Motte erklärt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass trotz aller Globalisierung die meisten Neueinsteiger ins berufliche Leben aus der Region kämen. „Deshalb ist es uns auch wichtig, zu zeigen, was Hima alles macht und kann“, fügt er noch hinzu.

Im neuen Customer Solutions Center staunten auch Kunden nicht schlecht angesichts der Präsentation von Möglichkeiten in Sachen Sicherheit. „Das habe ich mir in dieser Bandbreite so nicht vorgestellt“, sagt ein Unternehmenschef aus den Niederlanden nachdenklich.

Viel Lob für die Mitarbeiter gab es bei den Ansprachen von den beiden Geschäftsführern Jörg de la Motte (am Rednerpult) und Dr. Michael Löbig (l. neben ihm). © strauch

Genau dafür sollen auch die Customer Solutions Centers in Brühl und in Singapur dienen – Letzteres hat seine Feier übrigens per Videoschaltung nach Brühl übertragen und den Festakt in der Kurpfalz auf gleichem Weg miterlebt – den Kunden aus aller Welt soll vor Ort ein Team zur Seite gestellt werden, dass mit erlebbaren Beispielen zeigen soll, was möglich ist. „Durch die Bündelung der Experten an einem Ort können Kunden ihre Fragestellungen zielgerichtet beleuchten und validieren lassen“, erklärt Steffen Philipp, Geschäftsführender Gesellschafter. In Brühl wurde im angemieteten Gebäude im Schütte-Lanz-Gewerbepark auf 2000 Quadratmetern eine ganz neue Welt für Kunden, Partnerunternehmen und Mitarbeiter geschaffen. „In teilweise mehrtägigen kundenspezifischen Workshops mit interdisziplinären Hima-Safety-Experten entstehen so in Brühl Sicherheitslösungen für die Anlagen von morgen“, betonen die Geschäftsführer. Und diese Vielfalt an Möglichkeiten sowie das Engagement der Mitarbeiter von Hima hätten die Kunden bei der Feier überzeugt, den richtigen Partner in Sachen Sicherheit zu haben – gemäß dem Firmenlogo: „smart safty“.

Und so gab es beim bunten Mitarbeiterfest nicht n11ur jede Menge Lob von der Unternehmensspitze, sondern auch zahlreiche kulinarische, informative und unterhaltsame Dankeschöns. „Die Firma Hima hat in den zurückliegenden Jahren immer Wert auf feste Verwurzelung in der Standortgemeinde gelegt – ich glaube, dies war zum beiderseitigen Vorteil“, war sich Göck abschließend bei seinem Besuch sicher. Und Ähnliches war auch aus Singapur zu hören.

Redaktion

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