VDH Rohrhof - Sportareal in den Hanfäckern wird von starkem Druckwasser knöcheltief geflutet

Hundefreunde melden erst jetzt Land unter

Von 
Ralf Strauch
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Brühl. Nach dem Hochwasser kommt das Druckwasser – eine Binsenweisheit, die für die Mitglieder des Vereins der Hundefreunde Rohrhof eine regelmäßige Erfahrung ist. Von den Rheinfluten bleibt das Areal in den Hanfäckern wegen der modernen Dämme rund um den Ortsteil verschont. „Doch wenn die Rheinpegel sinken, drückt uns immer wieder das Wasser in den Keller unseres Vereinsheims“, berichtet Vorsitzender Holger Jakob im Gespräch mit unserer Zeitung.

Das richte allerdings in dem Gebäude im Grunde keinen großen Schaden an, prognostiziert Jakob anhand der Erfahrungen aus den Vorjahren. Der Verein zeigt sich auch gut vorbereitet, so laufen bereits die Pumpen und befördern das Wasser aus dem Keller hinaus.

„Extrem ist diesmal aber, dass unser Rasenplatz und die Terrasse vor dem Vereinshaus knöcheltief unter Wasser stehen“, zeigt sich Jakob überrascht. An eine Nutzung dieser Fläche für den Hundesport sei wohl in den nächsten vier bis sechs Wochen nicht zu denken, „wenn das Wasser wieder weg ist, muss der Boden erst einmal wieder richtig austrocknen, bevor wir da drauf können“, meint er.

Probleme dürften auch die Gänge bereiten, die in den Wochen vor der Flut die Maulwürfe unter der Grassode gegraben haben. Durch das Wasser könnte das zu vielen Kratern im Boden führen.

Zwar haben die Hundefreunde hinter dem Vereinsheim noch einen zweiten, einen etwas höher liegenden Platz, doch auch dort ist zurzeit keine Hundestunde möglich, denn die Feuerwehr hat am Montag die Zufahrt zum Vereinsheim für alle Verkehrsteilnehmer gesperrt. „Aber im Vergleich zu anderen Teilen in Deutschland sind das Luxusprobleme“, relativiert Jakob die Situation.

Druckwasser ist ein übliches Phänomen bei Niederungen mit eingedeichten Flüssen. Steigt in diesem Fall im Rhein der Wasserstand höher als das ihn umgebende Land – durch die Dämme überschwemmt das Wasser den Bereich bei Rohrhof ja nicht – so übt der hohe Flusswasserstand einen Druck auf das normalerweise in den Fluss langsam einströmende Grundwasser aus.

Diese Druckerhöhung hindert das Grundwasser daran abzufließen – im Gegenteil fließt sogar noch unterirdisch Wasser aus dem Fluss zu. Das führt dann kurz nach dem Scheitelpunkt der Flut zum Anstieg des Grundwasserniveaus. Wenn die Kraft dieser Kombination heftig genug ist, drückt es das Wasser an die Oberfläche und sorgt – wie bei den Hundefreunden – für die Flutung tiefer liegender Flächen. ras

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Hochwasser am Rhein bei Brühl: Kontrollfahrt der Feuerwehr

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