Hungermarsch

Hungermarsch: 40. Jahrestag wird in Brühl begangen

„Dürfen wir aufhören, gut zu sein“, war die Frage, die Roswitha Kramer 1983 stellte. Und das war vor 40 Jahren der Impuls für ein Hilfsprojekt.

Von 
Ralf Strauch
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Gemeinsam gehen sie gegen die Not in der Welt auf ihre Tour – die Hungermarschierer sammeln Jahr für Jahr Gelder für den guten Zweck in aller Welt. © koob

Region. „Dürfen wir aufhören, gut zu sein“, war die Frage, die Roswitha Kramer 1983 stellte. Und das war vor 40 Jahren der Impuls für ein Hilfsprojekt. Helene Jünger und Paul Scherer nahmen damals die Inspiration zum „Hungermarsch“ an. Sie wollten einführen, was damals in der Pfalz Vorbild war: Eine Wanderung von Ketsch nach Oftersheim, sich dort ein Solidaritätsmahl schmecken lassen und dann wieder zurückkehren, belohnt von einem „Kilometergeld“, mit dem sie von Freunden und Verwandten zu ihrer Anstrengung motiviert worden waren.

Beim abendlichen Kassensturz stellten sie fest, dass über 50 000 Mark zusammengekommen waren. Als sie noch einmal kurz zurückblickten, merkten sie, dass etwas nicht stimmte: Eine Mitmarschiere-in war so demonstrativ sitzengeblieben, dass man sie verständnislos nach dem Grund ihres Verhaltens fragen musste. Die Antwort, eine Frage: „Darf man aufhören, Gutes zu tun“, erklärte sie noch selbst: „Ein so erfolgreiches Werk muss man doch fortsetzen!“

Niemand war darauf eingestellt. Und so ergriffen Marschierer aus Oftersheim, die selbst seit Jahren schon Spenden für Südafrika gesammelt hatten, die Initiative.

Sie luden für 1984 alle Teilnehmer aus Ketsch, Schwetzingen, Plankstadt und Brühl zu den weiteren Märschen auf. Und so kommt es, dass 2023 auf Einladung von Brühl am 12. März bereits der 40. Hungermarsch stattfindet.

Dabei werden alle Beteiligten einmal mehr an die Weiterfinanzierung ihrer bisherigen Projekte denken. „Dass sie damit aber im Geist Gottes handeln, erfreut wirklich alle“, ist man sich im Kreis der Organisatoren des Hungermarsches zu runden Geburtstag einig.

Redaktion

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