Brauchtum (Mit Fotostrecke)

Kerweborscht von Brühl eröffnen die Kerwe im Sandkasten

Es ist schon etwas kurios: Die Kerweborscht von Brühl finden ihren neuen Chef honoris causa Stephan Schulz auf dem Spielplatz in der Albert-Einstein-Straße. Und noch kurioser: Der 2-Meter Mann sitzt bei der Kerweeröfnnung auf einer Schaukel.

Von 
Ralf Strauch
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Mit ihren munteren Liedern – nicht nur auf dem Spielplatz, sondern auch auf der Festmeile rund um den Messplatz – sorgen die Kerweborscht für fröhliche Brauchtumspflege. © lenhardt

Brühl. Wenn auf einem Kinderspielplatz ein 2,04 Meter großer Mann auf der Schaukel sitzt, daneben mehrere Personen im – sagen wir mal – gesetzteren Alter über den eigentlich zugelassenen 14 Lebensjahren weit, sehr weit hinaus Lieder über „Wein, Weib und Gesang“ anstimmen und ein – sorry – älteres Ehepaar mit Spaten im Sandkasten buddelt, dann wäre es eigentlich an der Zeit, unmittelbar die zuständigen Stellen der Strafverfolgungsbehörden zu informieren. Aber Blaulichtfahrzeuge und Ordnungsamt waren bereits vor dem Zaun zu sehen, ohne einzuschreiten – dann ist es wohl doch eher eine Ausnahmesituation.

Neuer Owwerkerweborscht 2024: Stephan Schulz. © Dorothea Lenhardt

Tatsächlich: Die Kerweborscht hatten zum Start in das Traditionsfest ihren neuen Oberrepräsentanten Stephan Schulz in der Albert-Einstein-Straße in aller Seelenruhe schaukelnd entdeckt. Er habe nichts anderes zu tun, müsse wenig leisten und bekomme sogar noch eine entsprechende Verköstigung. Kein Wunder, dass Schulz da gern das Ehrenamt von seinem sehr beliebten Vorgänger Fidelis Fonje übernehmen wollte. Ein Pluspunkt für ihn war, dass er – ohne jede Absprache, wie immer wieder betont wurde – ein ähnliches Sakko wie Bürgermeister Dr. Ralf Göck trug. „Mal sehen, wer die nächste Ratssitzung leiten wird“, meinte Schulz unverhohlen und verwies darauf, dass er im Gegensatz zum Bürgermeister schon jetzt den Hut aufhabe.

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Doch bevor er Repräsentant des Straßenfestes wurde, musste das Kerweehepaar Herbie und Renate Mehner die heimlich vergrabene Kerwe – symbolisiert durch Kuchen und Wein – erst einmal finden. Doch das war kein Problem, denn eigentlich kam nur der Sandkasten im symbolträchtigen Neubaugebiet in Frage. Um 14.28 Uhr war die Kerwe erweckt, kurz darauf von den SG-Salutschützen eingeschossen und von den Kerweborscht besungen. Da stand dem Start der 28. Auflage mit vielen Worten, Zwiebelkuchen und Neuem Wein auf der liebevoll gestalteten Bühne in der Festmeile nichts mehr im Wege. 

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