Brühl. Wie wichtig ist ein Kommunikationskonzept für gelingenden Klimaschutz? Dass die Gemeinde ein Klimaschutz- und Energieleitbild brauche, war in der jüngsten Ratssitzung unstrittig. Weniger eindeutig war am Ratstisch aber die Meinung zur Bedeutung der Kommunikation für den gelingenden Klimaschutz.
Bei dem Leitbild, für dessen Erarbeitung sich die Kommune auf die Expertise der Firma „Château Louis“ aus Ludwigsburg stützt, soll er im Grunde um Leitplanken für die Umsetzung verschiedener Klimaschutzmaßnahmen geben. Da gehe es, so Bürgermeister Dr. Ralf Göck, um die Festlegung von Einsparschritten klimarelevanter Emissionen, um die Hierarchisierung des Klimaschutzmanagements in kommunalen Entscheidungsprozessen oder auch der Festschreibung, welche erneuerbaren Energieträger vorrangig genutzt werden sollen. Die rund 3500 Euro – so der einhellige Ton am Tisch – seien sicher gut investiertes Geld.
Nicht ganz so sicher waren sich einige Ratsmitglieder in Bezug auf das begleitende Kommunikationskonzept, das mit knapp 28 000 Euro deutlich teurer sei als angedacht. Bernd Kieser (CDU) zeigte sich davon überzeugt, dass die Dringlichkeit klimaschützender Maßnahmen bei den Menschen angekommen sei. Nicht nur wegen dieses Sommers, sondern auch angesichts der horrend steigenden Energiekosten. Die Wirklichkeit sei überzeugender als jedes Argument.
Eine Sicht, die Jens Gredel (FW) teilte. „Das Thema ist beim Bürger angekommen.“ Hans Hufnagel (SPD) erklärte dagegen, dass Leitbild und die Kommunikation zwei wichtig Bestandteile seien und auch gemeinsam angegangen werden müssten. Noch deutlicher wurde Ulrike Grüning (GLB), die an der Bedeutung der Kommunikation keinen Zweifel ließ. Eine begleitende Kommunikation könne helfen, Fehler zu vermeiden.
Klimaschutz und die damit die Energiewende inklusive Abschied vom fossilen Zeitalter sei ein durchaus komplexes Unterfangen und bedürfe ohne Frage der kommunikativen Begleitung durch Profis. Auch Pascal Wasow (SPD) drängte auf die überragende Bedeutung der Kommunikation. Die Kommune, da war er sich sicher, könne das alleine gar nicht leisten.
Am Ende wurden Leitbild und Kommunikationskonzept mit elf gegen sieben Stimmen goutiert. Göck erklärte aber, dass das Unternehmen noch einmal eingeladen werde, um darzulegen, was das Kommunikationskonzept alles umfasse. Vielleicht gebe es da noch Einsparmöglichkeiten. ske
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