Literarisches Duett - Lesetipps für die Advents- und Weihnachtszeit / Drei spannende Romane entführen an ganz unterschiedliche Handlungsorte rund um den Globus

Lesetipps des Literarischen Duetts aus Brühl

Von 
zg/ras
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Brühl. Ein Buch unter dem Weihnachtsbaum ist immer ein passendes Geschenk. Dabei aber auch das passende für den Beschenkten zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach. Denen, die noch auf der Suche sind, hilft das Literarische Duett aus Brühl – Barbara Hennl-Goll und Dagmar Krebaum – mit ihrem fundierten Wissen. Aber man kann sich mit den Büchern ja auch selbst eine Freude machen. Für die Adventszeit mit den einsetzenden Reisebeschränkungen bietet sie eine Auswahl, in der man die Regeln ganz legal umgehen und als Leser die weite Welt erleben kann.

So geht es beispielsweise mit dem ersten Buch „Die vier Winde“ von Kristin Hannah zunächst nach Texas – und da ins Jahr 1934. Seit der Weltwirtschaftskrise sind Hunderte arbeitslos, in den Ebenen der Prärie herrscht Dürre wegen zu intensiver Rodung, nach Missernten droht das Land von Sandstürmen davongetragen zu werden. Die Protagonistin Elsa Martinelli zieht wie so viele andere mit ihren Kindern weg von ihrer Heimat nach Westen. Sie landen in Kalifornien, hausen unter denkbar schlechten Bedingungen und schuften auf riesigen Plantagen für einen Hungerlohn.

„Ein mitreißender Roman über drei Generationen von Frauen und ihrem Kampf um Gerechtigkeit und um ein besseres Leben“, lobt Krebaum. Der 516-Seiten-Schmöker ist im Aufbau Verlag mit der ISBN 978-3-352-00943-3 erschienen und kostet 20 Euro.

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In gleich mehrere Metropolen führt „Die blaue Frau“. Autorin Antje Ravic Strubel ist die diesjährige Gewinnerin des Deutschen Buchpreises. „Die blaue Frau“ erzählt aufwühlend von den ungleichen Voraussetzungen der Liebe, den Abgründen Europas und davon, wie das Ungeheuerliche zur Normalität gemacht wird. Die junge Tschechin Adina will einen Sprachkurs in Berlin machen.

Doch als sie vergewaltigt wird, flieht sie nach Helsinki und verliebt sich dort in einen EU-Abgeordneten. Bei einem Empfang trifft sie auf ihren Peiniger – ausgerechnet dieser Mann soll für sein Engagement einen Preis bekommen. Es ist die Geschichte um den Selbstfindungsprozess einer jungen Frau, die sich in Beruf und Privatleben mit toxischer Männlichkeit konfrontiert sieht und die Bilanz ihres Lebens zu ziehen sucht. Erschinen mit der ISBN 978-3-10-397101-9 beim Fischer Verlag aufgelegt worden. Die 432 Seiten kosten 24 Euro.

Und weiter geht es mit „Viktor“ von Judith Fanto an die Donau. Familie Rosenbaum, die in Wien ein großbürgerliches Leben führt, muss vor dem wachsenden Antisemitismus fliehen und überlebt in Belgien und Holland.

Die Studentin Geertje hat es satt, dass sich ihre Familie auch Jahrzehnte nach der Shoah noch immer für ihr Judentum schämt und sie will die Mauer des Schweigens endlich durchbrechen.

Basierend auf der wahren Geschichte der Wiener Familie Fanto erzählt die Autorin Judith Fanto in diesem preisgekrönten Debüt spannend von einer Frau, die sich auf die Suche begibt nach ihren verschütteten jüdischen Wurzeln und ihrem Großonkel Viktor. Erschienen ist das Buch beim Urachhaus Verlag. Es trägt die ISBN 978-3-8251-5257-4. 24,90 Euro sind für die 415 Seiten in der Buchhandlung zu bezahlen.

Da bleibt dem Duett eigentlich nur noch, eine lesefreudige Adventszeit zu wünschen. 

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