Neu im Gemeinderat

Neu im Gemeinderat Brühl: Ralf Geyer für die neu eingezogene AfD

Ralf Geyer vertritt als dritter Ortsvorsitzender der Alternative für Deutschland (AfD) die neu in den Gemeinderat Brühl eingezogene Partei. Sein Herzensprojekt scheint auf den ersten Blick ungewöhnlich: Eine Hundewiese.

Von 
Ralf Strauch
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Der Brühler Lieblingsort ist für den künftigen AfD-Gemeinderat Ralf Geyer das Rheinufer ober- und unterhalb der Kollerfähre – besonders aber liebt er den Altrheinarm. © Strauch

Brühl. Das ist für mich mein Lieblingsplatz in Brühl“, sagt Ralf Geyer, als wir ihn zum Gespräch bei der Kollerfähre treffen. „Hier am Altrhein bin ich schon als Kind zusammen mit meinem Opa angeln gegangen, er hatte da seinen eigenen kleinen Kahn“, erinnert sich der 52-jährige Mann. Er ist bei der jüngsten Kommunalwahl auf der Premierenliste der Alternative für Deutschland (AfD) angetreten und hat aus dem Stand 2830 Stimmen bekommen und landete damit auf Platz drei dieser Gruppe.

Wegen eines Formfehlers hat die konstituierende Sitzung des Gemeinderates nicht wie geplant bereits im Juli stattgefunden, sondern ist auf nach der Sommerpause verschoben worden. Sie findet an diesem Montag, 9. September, ab 18.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses statt. Ralf Geyer ist also noch nicht offiziell als Gemeinderat verpflichtet, beabsichtigt aber, die Wahl anzunehmen, wie er unserer Zeitung bestätigte.

Geyer hat seine Kindheit und Jugend in Brühl und in Schwetzingen-Hirschacker verbracht. In der Nachbarstadt lebte er auch in den Folgejahren. Seit nunmehr fünf Jahren wohnt er wieder fest in der Hufeisengemeinde. Der Industriemechaniker ist geschieden und hat keine Kinder. Er war lange Zeit beim VfR Mannheim als B-Jugendtrainer aktiv. Durch seine starke berufliche Auslastung, habe er diese Aufgabe allerdings vor einiger Zeit abgegeben. „Dennoch weiß ich aus dieser Zeit – auch wenn ich in Brühl selbst in keinem Verein Mitglied bin – wo in diesem Bereich der Schuh drückt“, erklärt Geyer im Gespräch mit unserer Zeitung. Ihm sei es wichtig, dass die Brühler Ortsvereine ein gute finanzielle Unterstützung seitens der Kommune erhalten.

„Es ist mir auch wichtig, den Bürgern zuzuhören, um so zu erfahren, was sie meinen“, unterstreicht Geyer seine Offenheit zu den dabei geäußerten Ideen und Wünschen – die möchte er versuchen, über den Gemeinderat entsprechend umzusetzen. Dazu hat sein AfD-Ortsverband inzwischen auch einen Bürgerstammtisch ins Leben gerufen, bei dem man miteinander ins Gespräch kommen könne. Insgesamt wünsche Ralf Geyer sich für den Gemeinderat eine engagiertere Bürgerbeteiligung bei Entscheidungen. Er möchte für seine Fraktion Mitglied beziehungsweise stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Technik und Umwelt sowie im Kulturausschuss werden.

Ein konkretes Thema, das Geyer angehen möchte, ist eine Hundewiese für Brühl. Der Besitzer eines Mischlingshundes führt an, dass ja schließlich auch Anfang des Jahres die Hundesteuer erhöht worden sei. „Da müsste das finanzierbar sein“, meint er. Einen konkreten Ort für diese Planung habe er allerdings noch nicht, „gut wäre irgendwo am Ortsrand Richtung Schwetzinger Wiesen“, stellt er fest, bringt aber auch eine Stelle beim Brühler Friedhof als alternative Möglichkeit ins Gespräch.

Und weil er gerne am Rhein sei, würden ihm auch immer wieder die zugewucherten Bänke auffallen – „da sollte die Gemeinde sich mehr drum kümmern. Gerade auch im Hinblick auf die vielen älteren Menschen, die dort gern Pause machen.“

Geyer betont, er hoffe, dass die AfD im Gemeinderat eine gute Zusammenarbeit mit allen Fraktionen erreichen könnte. „Ich hoffe, dass wir da keinen Brandmauern begegnen.“ Er habe schließlich auch kandidiert, um den Bürgern zu zeigen, dass im AfD-Ortsverband, dem er seit etwas mehr als einem Jahr angehört und in dessen Vorstand er aktiv ist, „ganz normale Menschen und keine Nazis“ aktiv seien. Damit begegnet er auch den Einschätzung der jeweiligen Verfassungsschutzbehörden, welche die Landes- und Bundespartei als rechtsextremistische Verdachtsfälle bewertet und entsprechend überwacht.

Redaktion

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