Literaturangebot - Drittes öffentliches Bücherregal steht beim Rohrhofer Gockelbrunnen / Tauschzentrale erfreut sich großer Beliebtheit

Neues Zentrum für Lesefreuden

Von 
Ralf Strauch
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Gemeinderätin Dagmar Krebaum von der Grünen Liste stellt die ersten Bücher in das neue Regal in direkter Nachbarschaft zum Gockelbrunnen. © gemeinde

Brühl. Zwei Bücherregale gibt es seit 2017 im öffentlichen Raum der Gemeinde. Damals wurde als Premiere das erste öffentliche Bücherregal an der Ecke Schwetzinger und Mannheimer Straße aufgebaut. Zwei Jahre später folgte der gläserne Bücherschrank beim Freibadeingang. Seitdem sind die Regalböden stets gut mit Literatur gefüllt. Allerdings gab es bislang noch einen weißen Fleck auf der Literaturlandkarte – die Rohrhofer hatten im Herzen ihres Ortsteils kein Schmökerangebot. Doch diese Lücke ist nun auch geschlossen.

Seit wenigen Tagen hat der Rohrhof sein öffentliches Bücherregal. Es steht in direkter Nachbarschaft zum Gockelbrunnen, also mitten im alten Ortskern. Dank des Mannheimer Energieversorgers MVV, den Bürgermeister Dr. Ralf Göck vor einem Jahr überzeugte, als langjähriger Partner der Gemeinde die Anschaffung eines Regals zu unterstützen, konnte bei der Kölner Firma Urban Life ein formschönes und witterungsbeständiges Regal gekauft werden. „Nun steht eines im Süden, eines in der Mitte und eines im Norden unserer Gemeinde“, zeigt sich Ralf Göck zufrieden mit dem Angebot.

Platz für 200 Bücher

Und kaum war das attraktiv geschwungene Outdoor-Mobiliar aufgestellt, da fanden sich schon Interessenten, die den literarischen Second-Hand-Hotspot unter die Lupe nahmen. Die Regale bieten jeweils bis zu 200 Büchern Platz. Diese Schmöker- und Stöberangebote werden in Brühl sehr gut angenommen, sodass niemand befürchten muss, das Regal in Rohrhof stünde lange leer.

Göcks besonderer Dank ging an die Grüne Liste, die bereits seit langer Zeit regelmäßig nach allen Regalen sieht, das Angebot ordnet und so sortiert, dass alle Bände stets ansehnlich und benutzbar bleiben. Durch diese einfache Art und Weise, Bücher weiterzugeben, sollen viele Menschen zum Lesen und Stöbern angeregt werden, sagen die Initiatoren dieser Zeitung.

So findet beispielsweise ein gelesenes Drama oder auch ein Kinderbuch, das der Erstbesitzer nicht mehr braucht, immer bald wieder einen neuen Leser. Das Konzept aus lesen, tauschen und mitnehmen entstand übrigens im Jahr 1991 als Aktionskunst der Künstler Michael Clegg und Martin Guttmann.

Ohne jegliche Formalität

Für alle Literaturfreunde, die suchen, schmökern, leihen, mitnehmen oder etwas reinstellen wollen, sind diese Regale im öffentlichen Raum rund um die Uhr zugänglich. Bürger können die Schränke nutzen, um kostenlos und ohne jegliche Formalitäten Bücher hineinzustellen oder bei eigenem Interesse welche rauszunehmen.

„Wir wünschen jedenfalls den Einwohnern von Brühl und Rohrhof viel Spaß beim Bücherausleihen, einstellen und Vor-Ort-Verweilen“, ergänzt Ordnungsamtsleiter Jochen Ungerer, der bekanntlich auch die Kulturarbeit im Ort leitet.

Redaktion

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