Frommel-Haus

Ökumenische Kinderkirche in Altlußheim wird 25 Jahre alt

Die Altlußheimer ökumenische Kinderkirche wird 25 Jahre alt und dieses Jubiläum wird mit Gottesdienst und Aktionen groß gefeiert.

Von 
Marion Brandenburger
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Laudatio und Geschenke für Charlotte Jung-Cron (3. v. r.) – es gratulieren (v. l.) Jascha Richter, Pfarrerin Eva Weisser, Rebecca Staender, Doris Wittke vom Kirchengemeinderat und Pastoralreferent Felix Mallek. © Marion Brandenburger

Altlußheim. Vor einem Vierteljahrhundert hatten Charlotte Jung-Cron, Susanne Korn und Claudia Kohpeiß die Idee, eine ökumenische Kinderkirche ins Leben zu rufen. Damals hätte keine der drei Initiatorinnen gedacht, dass die Idee mal 25 Jahre überdauern würde und gerade noch weiter anhält.

Charlotte Jung-Cron blickte gerne zurück und ließ die Besucher des festlichen Gottesdienstes am Sonntagmorgen im Emil-Frommel-Haus daran teilhaben. Action-Tage, Bibelnächte, Ausflüge und generationenübergreifende Angebote in der Seniorenvilla zu Ostern und Weihnachten gab es unter anderem.

Lieder zum Mitmachen gibt es beim ökumenischen Kindergottesdienst im Emil-Frommel-Haus. © Brandenburger

Wichtig in all dieser Zeit war es, Kinder für religiöse Fragen zu sensibilisieren und ihnen Raum zu geben, um nach Antworten zu suchen. Wertegefühle zu vermitteln und religiöse Traditionen zu erklären und sie spielerisch einzubinden.

Dabei war und ist die Frage nach der Konfession nie Thema. Alle Kinder durften kommen, Religion und Nationalität spielten und spielen keine Rolle. Wie gut das bisher funktionierte zeigte besonders die Flüchtlingswelle von 2015, als die Kinder ohne Deutschkenntnisse schnell Zugang zu der ihnen fremden Sprache fanden. Gemeinsamkeiten und Unterschiede differenziert wahrzunehmen und wertzuschätzen waren genauso wichtig, wie Kinder für den Glauben und die Bibel zu begeistern.

Orientierung bieten

Ein Schwerpunkt der Arbeit in der ökumenischen Kinderkirche war stets, Kinder auf der Suche nach Orientierung religiöse Werte zu vermitteln. Auch die Sensibilisierung im Umgang mit der Schöpfung war immer ein Anliegen. So nahm beim örtlichen „Dreck-weg-Tag“ die Kinderkirche oft mit einer größeren Gruppe teil. Manche Kinder haben auch bewusst beschlossen, sich taufen zu lassen und waren stolz, das Sakrament mit den Gleichaltrigen der Kinderkirche gemeinsam zu feiern.

In all den Jahren sind Freundschaften entstanden, die bis heute halten. Natürlich gab es Höhen und Tiefen, nicht immer wurden die Angebote angenommen, aber das Team um Charlotte Jung-Cron habe ihr immer wieder den Halt und die Kraft gegeben, weiterzumachen.

Dass zum Beispiel die Sternsinger nicht nur katholische Familien besuchen hat sie durchgesetzt und heute ist das völlig normal, dass in allen Haushalten, die das wünschen, in der ersten Januarwoche der Segen durch die Sternsinger gebracht wird.

Unterstützt wurde Charlotte Jung-Cron von den evangelischen Pfarrern aus Altlußheim, den Diakonen, den Pfarrern der katholischen Seelsorgeeinheit sowie deren Jugendseelsorger. Ebenso mit dabei über die zweieinhalb Jahrzehnte waren viele ehrenamtliche Helfer, die in zahllosen Stunden Unterstützung bei Veranstaltungen und Events gewährt hatten und das immer noch tun.

Tiefschläge weggesteckt

Ferienangebote, die Teilnahme am Weihnachtsmarkt und Straßenfest gehört zu den Angeboten und selbst die Corona-Pandemie konnte dem Fortbestand der ökumenischen Kinderkirche nichts anhaben.

Seit 2019 unterstützt Rebecca Staender mit vielen Ideen Charlotte Jung-Cron – und die engagierte Erzieherin blickt daher mit Erleichterung auf den Generationenwechsel und weiß alles in guten und rührigen Händen. „Aber ich höre nicht auf“, bekräftigte Charlotte Jung-Cron mit einem verschmitzten Lächeln. Jeder, der sie kennt weiß ganz genau, sie könnte das sowieso nicht.

Der Gottesdienst feierte nicht nur 25 Jahre ökumenische Kinderkirche, die Gäste feierten auch Charlotte Jung-Cron, die alle Tiefschläge wegsteckte und unermüdlich weitermachte zum Wohle der Kinder und der Ökumene. Der Gottesdienst mit vielen Kindern, ehemaligen Ehrenamtlichen und Eltern war geprägt von Humor, viel Musik und Gesang und einem fröhlichen Fest anschließend. Am Klavier sorgte Georg Oberst für die Begleitung des Gottesdienstes.

Im Hof des Emil-Frommel-Hauses waren Spielstationen für die Kinder aufgebaut und auch die „Großen“ konnten an Aktionen teilnehmen. Dazu gab es reichlich Kaffee und Kuchen, so dass alle sich in Gesprächen austauschen und in Erinnerungen schwelgen konnten.

Freie Autorin Marion Brandenburger ist seit 2004 freie Mitarbeiterin der SZ/HTZ für Altlußheim und Umgebung sowie für die Bereiche Kultur, Vereine und Kirche.

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