Brühl. Im Zusammenhang mit dem Leseprojekt „Klasse Kids“ unserer Zeitung widmeten sich die Jungen und Mädchen der 4a an der Schillerschule bei der täglichen Lektüre unseres Blattes auch dem Wirtschaftsteil. Dabei stießen sie auf viele Begriffe, die sie erklärt haben wollten: Zinsen, Inflation oder Investitionsstopp waren nur einige. Also beschloss ihr Lehrer Marc Waluja, dass die Kinder direkt Experten befragen sollten. Daher wurde die Sparkasse in Person von Peter Ickrath und Viviane-Jacqueline Rathke mit ins Boot geholt.
Am Freitagmittag besuchten die Piraten deshalb die Filiale der Sparkasse in der Hauptstraße. Doch sie wären keine echten Piraten, wenn sie zunächst nicht ganz andere Fragen an die beiden Finanzexperten gehabt hätten: „Wurde hier schon mal eingebrochen?“ Ickrath berichtete, dass in Brühl noch kein Einbruch oder Überfall stattgefunden habe. Auch habe noch kein Mitarbeiter aus kriminellen Gründen in die Kasse gelangt, um sich unrechtmäßig zu bereichern. Damit die Verbrecher auch künftig die Sparkasse verschonen, gebe es zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen. Dazu gehörten neben Kameras in jedem Winkel auch dicke Betonwände und 20 Zentimeter dicke Stahltüren rund um den Tresor. Und genau den wollten die Schüler natürlich unbedingt sehen. So stieg Rathke mit den Kindern in die Katakomben des Kreditinstitutes. Angesichts der schweren und gut gesicherten Tür waren sich die Kinder einig, dass das Geld ihrer Eltern dort gut aufgehoben sei. Auch die vielen Alarmknöpfe mit direkter Verbindung zur Polizei faszinierten.
Doch Ickrath musste die Piratenklasse da enttäuschen, denn nicht alles Geld, das die Eltern auf dem Konto hätten, wäre dort auch tatsächlich gelagert, sondern würde nur per Datensatz ausgewiesen – einen Geldengel in auf dem Boden liegenden Scheinen oder ein Bad in Euromünzen sei demnach in der Filiale nicht möglich.
Auch Goldbarren, die echte Piraten dort erwarten, würden nicht gebunkert. „Die werden uns immer nur auf Bestellung zugeliefert“, erklärte Rathke den nun doch schon ein wenig enttäuschten Kindern. Aber inmitten der vielen Schließfächer, in denen von den Nutzern sicher Wertvolles aufbewahrt werde, konnten die Schüler wenigstens ein wenig vom ganz großen Reichtum träumen.
Doch der will erst einmal erarbeitet werden. Daher informierten sich die Kinder, wie der Alltag der Mitarbeitenden aussehe, wie viele Stunden sie in der Woche arbeiten und wie viele Kunden pro Tag in der Filiale von ihnen betreut werden. Zum Schluss ließen sich die Kinder noch die Automaten im SB-Bereich der Sparkassenfiliale erklären – aber auch da passiere viel, etwa bei Überweisungen, ohne dass tatsächlich eine Münze oder ein Schein zum Einsatz kämen. ras
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