Natur

Rhein bei Brühl: Pegelstände in der Region gehen wieder nach unten

Trotz der Unwetter an den Zuflüssen stromaufwärts sind kursierende Gerüchte eines drohenden Hochwassers klar zu widerlegen. Stattdessen sinken die Pegelstände wieder auf die vorher üblichen, ziemlich niedrigen Werte.

Von 
Ralf Strauch
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Brühl. Die hohen Pegelstände des Leimbachs nach dem heftigen Unwetter über Sandhausen und Wiesloch ließen auch die Gerüchte über ein sich anbahnendes Hochwasser des Rheins ins Kraut schießen. Und die unterhalb des Rohrhofer Friedhofs bereitgestellten Absperrung wurden auch als vermeintlicher Beweis herangeführt, dass sich die Kommune auf eine Flut einstelle.

„Da ist absolut nichts dran, sondern reine Panikmache“, erklärt Ordnungsamtsleiter Jochen Ungerer auf unsere Anfrage ans Rathaus. Und er verweist auf die Daten der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg. Deren Diagramme zeigen zwar unmittelbar nach dem Starkregen einen Anstieg um mehr als das Doppelte beim Pegel in Wiesloch, doch schon kurze Zeit später sanken die Werte wieder von knapp über einem Meter auf die derzeit üblichen 40 Zentimeter – Tendenz fallend. So wird der Leimbach aktuell wieder unter der Kategorie „weniger als mittleres Niedrigwasser“ geführt.

Und da auch die anderen Zuflüsse rheinaufwärts bis hin zur Kinzig bei Kehl wenn überhaupt nur kurzzeitig mehr Wasser in den Fluss spülten, reicht das noch lange nicht, um auf Dauer einen ernsthaften Effekt auf den Rhein zu haben, erklären die Experten des Landes.

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Von
Hanna Spanhel
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Zwar stieg am Wochenende der Pegelstand bei Speyer von 2,50 Metern am Samstag zu einem Maximum bis über 2,70 Meter am Sonntagnachmittag, doch seitdem geht es wieder abwärts. Und weil in den kommenden zehn Tagen flächendeckend so gut wie kein Niederschlag erwartet wird, nimmt die Wassermenge im Rhein wohl erneut massiv ab. Zum Vergleich, beim Hochwasser vor etwas mehr als einem Jahr waren Stände 8,23 Metern gemeldet worden.

Es soll in der Nacht von Donnerstag auf Freitag laut aktueller Prognosen vermutlich noch einmal zu einem kurzfristigen Anstieg des Wasserstandes kommen, doch dann wird die aktuelle Marke von 2,50 Metern wohl nicht wieder überschritten werden. Danach geht es dann erneut runter. Die Experten der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg rechnen beim Niedrigwasser dann sogar wieder mit Werten von 2,10 Metern bei der Messstelle in Speyer gegen Ende der nächsten Woche.

Und dann wären einmal mehr Wasserstände erreicht, in denen die Kollerfähre ihren Betrieb einmal mehr einstellen müsste. Sie braucht einen Pegelstand von dauerhaft 2,20 Meter, heißt es seitens des für das Boot zuständigen Landesbetriebs Vermögen und Bau. Doch wird klar betont, dass auch das bislang noch reine Spekulation sei.

„Von einem drohenden Rheinhochwasser zu fabulieren, ist also blanker Unsinn“, bekräftigt Ungerer. Und auch die Absperrungen sollen nicht den Zugang wegen Überflutung sperren – im Gegenteil. Der Wegabschnitt dort ist derart ausgetrocknet, dass er Risse bekommen hatte, heißt es auf Anfrage seitens des Schwetzinger Bauhofs.

Redaktion

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